Einmal unvernünftig sein.?

1.9K 72 4
                                    


Ethan's Sicht:

"Du hast es wirklich schön hier" sagte ich anerkennend und ließ Amelie runter. Freudig lief die Kleine umher.
"Hast du auch Disney Filme.?" fragte sie aufgeregt. Tom bejaht das und schickte sie ins Wohnzimmer. Mit den Worten "Setz dich doch schonmal in die Küche", lief er meiner Schwester hinterher. Also machte ich mich auf den Weg in die Küche, die ich auf Anhieb fand, da die Tür offen stand. Es war eine sehr große Küche mit einer Durchreiche zum Wohnzimmer. So konnte ich Amelie und Tom beobachten. Er ging wirklich süß mit der Kleinen um. Amelie saß auf dem Sofa und beobachtete ganz genau wie Tom den Film einlegte und ihn startete.
"Ich geh mal zu deinem Bruder. Ruf wenn was ist, ja.?" sprach er Amelie an, aber diese reagierte gar nicht sondern starrte nur gebannt den Fernseher an. Wenige Augenblicke später betrat Tom die Küche und setzte sich an den Tisch. Er deutete mir an, dass ich mich setzten sollte und das tat ich auch.
"Also eure Abschlussfahrt geht ja nach Spanien, also was habt ihr schon alles geplant.?" fing Tom das Gespräch an und so entwickelte es sich immer weiter bis nach über 2 Stunden Amelie in die Küche kam.
"Was macht ihr.?" fragte sie und krabbelte auf meinen Schoß.
"Wir besprechen wichtige Sachen für die Schule" erklärte ich ihr und sie nickte. Tom lächelte uns an und das altbekannte leichte Kribbeln, welches ich immer in seiner Nähe spürte, meldete sich. Amelie kuschelte sich an mein Brust und schien kurz vorm einschlafen zu sein.
"Sie ist wirklich süß" sagte Tom leise. Nickend stimmte ich zu.
"Du auch..." sagte er ganz leise und Schlagartig wurde ich rot. Stotternd bekam ich ein 'Danke' raus und sah runter auf Amelies Kopf.
"Hast du eigentlich einen Freund.?" fragte mein Gegenüber interessierte. Ich verneinte und sah ihn wieder an.
"Hattest du schon mal einen.?" fragte er weiter und wieder konnte ich nur verneinen. Er flüstere so etwas wie 'unberührt und unschuldig' und ich sah ihn nur verwirrt an.
"Warum ist das so.?" stellte er die Nächte Frage.
"Habe mich noch nie verliebt" gab ich ehrlich zu.
"Also bist du im Moment auch nicht verliebt.?" ging die Fragerunde weiter.
"Ich weiß nicht genau, weil ich ja nicht weiß wie sich das anfühlt. Abgesehen davon wäre es unvernünftig mit dieser Person eventuell zusammen zukommen. Er ist bestimmt nicht der Typ Mann, der es mit mir aushält. Es würde Konsequenzen mit sich bringen, wenn ich intime mit dieser Person werden würde" brabbelte ich drauf los und merkte erst zum Schluss, dass ich ihm Hinweise gegeben habe in welche Richtung meine Schwärmerei geht. Tom nickte nur.
"Würdest du mit mir ausgehen.?" fragte er plötzlich nach langer Stille. Geschockt riss ich die Augen auf und war nicht wirklich dazu fähig ihm zu antworten.
"Okay ich versteh schon. War nur eine Frage" sagte er und lächelte.
"Es liegt nicht daran, dass ich es nicht wollen würde, aber es ist falsch. Du bist mein Lehrer. Dieses Treffen wäre unvernünftig und hätte einen Einfluss auf deinen Job, wenn das rauskommen würde. Du bist 9 Jahre älter und ich bin doch noch ein Kind gegenüber dir" sagte ich meine ehrlich Meinung und sah ihn an.
"Willst du nicht einmal was unvernünftiges tun.?" war seine einfach Antwort und gleichzeitig eine sehr bedeutende Frage. Danach sagte keiner mehr was. Erst nach 20 Minuten erhob ich meine Stimme.
"Ich denke, das wir gehen sollten" sprach ich leise und sah ihn an. Er nickte.
"Soll ich euch fahren.? Schließlich schläft die Kleine so schön" schlug er vor und ich antworte mit einem "Das wäre nett" und er schenkte mir ein Lächeln. Langsam stand ich auf um hob Amelie mit hoch. Sie schmatze ein bisschen und kuschelte sich dann dichter an mich.
"Kannst du mir vielleicht beim Schuhe anziehen helfen.?" fragte ich Tom leise und wurde ein bisschen rot. Lächelnd nickte er und bückte sich und Ruck Zuck stand ich in meinen Schuhen. Mit einem leisen 'Danke' sah ich ihm in die Augen. Tom hielt und die Tür auf und wir verließen sein kleines Haus. Erstaunlich das er ein Haus hatte, aber es war wirklich schön. So schön das ich öfter herkommen würde, aber vielleicht liegt es auch nur an ihm. In seiner Anwesenheit fühlt sich alles anderes an. Anders schön. Aber das ist falsch. Unvernünftig. Aber er hatte Recht, denn ich wollte auch mal etwas unvernünftiges tun. Aber sollte es gleich so etwas unvernünftiges sein wie eine Straftat.? Er ist mein Lehrer also kann er nicht gleichzeitig mein Geliebter sein, oder.? Nein das geht nicht! Es würde so viele Konsequenzen mit sich ziehen. Ich wollte ihn nicht in Schwierigkeiten bringen.
"Darf ich bitten.?" riss er mich aus meinen Gedanken und hielt mir die Autotür auf. Ich schenkte ihm ein Lächeln und stieg ein. In wenigen Sekunden saß er neben mir auf der Fahrerseite.
"Navigierst du mich.?" fragte er während des ausparkens. Ich bejahte und schilderte ihm grob den Weg bevor wir langsam los fuhren.

"Kannst du mir vielleicht helfen und Amelie reintragen.? Ich muss meine Sachen noch nehmen" erklärte ich und sah ihn an. Er nickte und stieg aus. Ich legte Amelie in seine Arme und nahm meine Mappe und Amelies Rucksack.

"Leg sie einfach auf mein Bett. Treppe hoch und gleich die erste Tür rechts" gab ich ihm leise eine Anweisung und mein Lehrer befolgte diese.
Mein Lehrer. Er war einfach nur mein Lehrer. Nicht mehr und nicht weniger.
Ein 'Erliegt' ließ mich aufsehen und er stand vor mir. Tom war wirklich schön.

Diese grünen Augen erinnerten an einen wunderschönen Wald und die braunen Haare sagen aus wie Schokolade und so weich. Durch seinen dünnen Pullover konnte man ganz genau seine Muskeln beobachten es sah aus Alls wurden sie bei jeder Bewegung ein Schauspiel aufführen. Ein wunderschönes Schauspiel, so eins wo man nicht weg schauen konnte oder wollte. Seine Körpergröße war genau richtig. Einen halben Kopf größer als ich, aber nicht zu groß und schöne große Hände hatte er, womit er mich bestimmt in einem sehr kräftigen Griff haben könnte.

"Ich denke, das ich gehen sollte. Morgen ist Schule und ich muss noch einiges vorbereiten. Es war schön mit dir oder eher mit euch" sagte er lächelnd und ging zur Tür.
"Warte" sagte ich leise, aber so das er es hören konnte. Verwirrt drehte er sich zu mir und sah mich abwartend an.
"Wieso möchtest du mit mir ausgehen.?" fragte ich unsicher und sah auf den Boden.
Es war still, sehr still bis ich Fußschritte hörte und ein Paar Schuhe in meinem Sehfeld auftauchten. Dachte spürte ich zwei Hände die mein Gesicht umschlossen und mich somit zwangen ihn anzusehen.
"Ich begehre dich schon so lange, Ethan" war seine simple Antwort. Schweigend sahen wir uns in die Augen. Meine Hände hatte ich auf seine Unterarme gelegt um auch von meiner Seite Körperkontakt aufzubauen.
"Ich muss gehen" sagte er leise bevor er seine Lippen auf meine Stirn legte. Sanft und fast unscheinbar lagen seine Lippen ein paar Sekunden auf meiner Stirn und dann verschwand er einfach. Geschockt stand ich da. Meine Hände legte ich an meine Wange und ich bildete mir ein noch seine Hände zu fühlen uns seine Lippen auf meiner Stirn.

Er begehrte mich.?

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

18.09.2015

Vernunft in Person (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt