Rat von der Schwester.

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Ethan's Sicht:

Langsam ging ich die Treppen hoch und dachte weiter über die Geschehnisse des Tages nach. Obwohl meine Gedanken waren nur bei Tom. Ich nahm mein Handy in die Hand und sah mir das Profilbild von Tom an. Meine Schwärmerei für ihn war nicht mehr im normalen Bereich.
Vielleicht war ich ja in ihn verliebt.

"Ethan" hörte ich die leise Stimme von Amelie. Verschlafen blickte sie mich an.
"Komm wir machen dich Bettfertig" mit diesen Worten hob ich sie aus meinem Bett und ging ins Bad. Ausnahmsweise putze ich ihr die Zähne und half ihr beim Anziehen, weil sie so müde war. Als wir fertig waren, legte ich sie ins Bett und küsste sie auf die Stirn. So wie er es vorhin bei mir getan hat, aber bei ihm hatte es eine völlig andere Bedeutung.
"Gute Nacht Prinzessin" sagte ich leise und verließ das Zimmer um in Sams Zimmer zu gehen. Dieser lag in seinem Bett zwischen ein paar Schulbüchern. Diese räumte ich schnell weg und dann deckte ich ihn zu. Das Fenster öffnete ich, da er immer mit offenen Fenster schläft. Das Licht schaltete ich aus und verließ das Zimmer ebenfalls.
Nun stand ich vor Marias Tür und klopfte an. Ein leises 'Ja' signalisierte mir, dass ich eintreten durfte.
"Na wie war dein Tag.?" fragte ich und setzte mich auf ihr Bett.
"Ganz gut. Schule wie immer langweilig. Und bei dir.?" gab sie als Antwort.
"Auch gut soweit. Ich war noch bei Herr Bauer da wir ja viel planen müssen für das letzte Schuljahr" antwortete ich und überlegte ob ich mich ihr anvertrauen sollte. Sie ist meine kleine Schwester und wir hatten ein super Verhältnis.
"Herr Bauer ist echt cool. Jeder mag ihn" sagte sie und lehnte ihren Kopf an meine Schulter.
"Maria kann ich dir was erzählen und du urteilst nicht über mich.?" fragte ich nun leise. Meine Schwester nahm ihren Kopf von meiner Schulter und setzte sich so hin, dass die mir in die Augen sehen konnte.
"Es gibt da einen Jungen oder eher Mann, der gefällt mir sehr und ja..." begann ich und sah sie dann an.
"Ja und.? Was ist das Problem.? Mag er dich nicht.?" fragte sie um mir auf die Sprünge zu helfen.
"Doch ich denke schon. Er hat gesagt, dass er mich begehrt. Aber ich kann mich darauf nicht einlassen" erklärte ich.
Mit der Frage "Wieso kannst du das nicht.?" nahm sie meine Hände in ihre.
"Es ist gegen das Gesetz und es wäre unvernünftig" antworte ich.
"Ist es Herr Bauer.?" fragte sie nun wissend. Zögernd nickte ich und sie schloss mich in eine feste Umarmung.
"Ach Ethan. Da verliebst du dich das erste Mal und dann gibt es solche Komplikationen, aber vielleicht solltest du mal auf deine Gefühle hören und auch mal etwas unvernünftiges tun. Treff dich doch einfach mit ihm und dann redet ihr miteinander ganz offen und ehrlich" schlug sie vor und diesen Vorschlag fand ich eigentlich richtig gut.
"Aber er ist mein Lehrer" sagte ich leise und Maria streichelte meinen Rücken.
"Aber nur noch ein Jahr. Klar ist das gegen das Gesetz, aber wenn sich etwas wirklich ernstes zwischen euch entwickeln sollte, dann solltet ihr das nicht beenden wegen einem dummen Gesetz" antwortete sie auf meinen Zweifel.
"Danke Maria. Ich hab dich lieb" flüstere ich und küsste sie auf die Wange.
"Ich möchte, dass du mich auf den laufenden hältst, großer Bruder. Aber tu endlich mal das was dich glücklich macht! Du bist immer vernünftig und kümmerst dich um alles und jeden. Nie nimmst du dir Zeit für dich! Aber langsam wird es Zeit! Du hast es mehr verdient als jeder andere endlich glücklich zu werden. Wusstest du das Amelie dich manchmal 'Papa' nennt, wenn sie von dir redet.? Du bist für uns alle wie ein Vater und auch wie eine Mutter. Natürlich lieben wir Mama und Papa, aber du bist immer da und erziehst uns sozusagen. Und Amelie erziehst du sowieso. Sie ist praktisch wie deine Tochter. Glaub mir du weißt gar nicht wie dankbar Mama und Papa dir sind, dass du alles machst. Du glaubst gar nicht wie dir jeder dankbar ist für den du schonmal etwas getan hast. Und wenn du auf Tom stehst und er dich auch so sehr mag, dann kommt verdammt nochmal zusammen und werdet glücklich, aber natürlich nur wenn er dich gut behandelt. Du hast das Beste vom Besten verdient! Und wenn er für dich das ist, dann hol ihn dir oder lass dich holen. Jetzt ist deine Zeit glücklich zu werden." erzählte sie mir und sah mich. Ich schmeiß mich in ihre Arme und bedankte mich bei ihr gefühlte 100 Mal bis sie mich anfing zu kitzeln. Lachend versuchte ich mich wehren, aber schafft es nicht so richtig.
"Mar-ia. Ich... Ich muss je-tzt Essen mac-hen" sagte ich zwischen meinem Lachen und schnappte nach Luft. Endlich ließ sie mich los und grinste. Lachend warf ich ihr ein Kissen ins Gesicht und stand dann auf um ihr Zimmer zu verlassen. Mein Weg führte in die Küche. Schließlich musste ich, wie angekündet, meine Familie mit Essen versorgen und ein leckeres Abendbrot vorbereiten.
Während ich also das Abendbrot vorbeireitet, dachte ich über Marias Worte nach. Sie hatte Recht ich musste auf meine Gefühle hören. Also beschloss ich, wenn ich mit dem Abendbrot fertig war, Tom zu kontaktieren.

"Maria kommst du.? Es gibt Abendbrot" sagte ich und klopfte an ihrer Zimmertür. Sam war auch schon wieder wach, aber Amelie schlief noch und sie würde sowieso die Nacht durchschlafen.
Wenige Minuten später saßen meine Geschwister am Esstisch und wir begannen zu essen. Ein bisschen Smalltalk und ein bisschen Lästerei über ein paar Lehrer. Dann verabschieden die Beiden sich und ich räumte die Küche auf. Meine Nervosität stieg, denn gleich würde ich Tom schreiben. Ihn um ein Treffen bitten um alles zu klären.

Nun saß ich hier auf meinem Bett mit den Handy in die Hand und versucht die richtigen Worte zu finden. Ich hatte bestimmt schon 20 Mal eine Nachricht angefangen und sie dann wieder gelöscht. Warum sind solche simplen Nachrichten immer so schwer. Okay einmal tief durchatmen und los geht's.

»Hallo.:)
Ich wollte fragen ob wir vielleicht mal in Ruhe reden können. Morgen vielleicht.?
Liebe Grüße Ethan.:)«

Gut und abgeschickt. Sofort legte ich mein Handy ans andere Ende des Bettes und starrte es an. Eine Minute später blinkte mein Handy auf. Schnell stürze ich drauf zu und entsperrte es.

»Hallo.:)
Ich würde mich freuen, wenn wir in Ruhe reden können. Morgen würde passen.:)
Kommst du dann nach Schulschluss vorbei.? Muss morgen nur 2 Blöcke unterrichten.«

»Ja ich hab 4 Blöcke danach komme ich vorbei, aber diesmal alleine. Meine andere Schwester holt Amelie ab. Dann bin ich so zu 15:30 bei dir.
Ich freu mich.:)«

»Super! :)
Dann bis morgen! Ich freu mich auch! :)
Schlaf schön und träum süß, vielleicht ja von mir.<3«

Als ich die Nachricht sah, wurde ich sofort rot. Er machte mich wirklich verrückt.
Mit einem Dauerlächeln macht ich mich Bettfertig und legte mich dann in mein Bett.
Schnell schlief ich ein.
Meine Gedanken kreisten nur um Tom.

Ich war ihm absolut verfallen.

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19.09.2015

Vernunft in Person (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt