Melissa
Zuhause verdrückte ich mich sofort auf mein Zimmer. Dieser Casper war ja süß und nett, aber meine Gedanken waren die ganze Zeit bei Jack gewesen. Ich hatte mich gar nicht auf den Film konzentriert. Ich könnte jetzt nicht mal sagen, wann es anfing und wann es aufhörte. Als Casper dann den Vorschlag machte, bowlen zu gehen, musste ich mich zwingen nicht genervt aufzustöhnen. Eigentlich wollte ich direkt nach dem Film zu Jack gehen, aber das hatte sich ja erledigt. Es war inzwischen 22:00 Uhr.
In meinem Zimmer lehnte ich mich gegen die Tür, biss mir auf die Unterlippe und dachte nach. Vielleicht störte es Jack ja nicht, wenn ich jetzt vorbeischauen würde. Vielleicht würde er sich freuen.
Entschlossen packte ich meine Tasche, schlüpfte in ein paar bequeme Turnschuhe und schlich leise die Treppe herunter. Meine Eltern waren in ihrem Schlafzimmer und ich betete, dass sie mich nicht hörten.
Leise schloss ich die Tür und lief los. Soweit ich wusste, wohnte Jack 20 Minuten von der Schule entfernt. Da ich keine Lust hatte eine halbe Stunde zu laufen, ging ich zur Bushaltestelle. Ich kam gerade rechtzeitig und stieg atemlos in den Bus. Mit glühenden Wangen ließ ich mich auf einen freien Platz fallen und schaute aus dem Fenster. Währenddessen lief in meinem Kopf I Want It That Way von Boyce Avenue...Der Bus hielt und ich stieg aus, atmete tief die kühle Nachtluft ein und setzte einen Fuß vor den anderen. Vor dem Haus angekommen suchte ich nach der Klingel. Matsen. Mein Herz fing an zu rasen und ich würde nervös. Es kam mir vor wie in einem Traum, als sich meine Hand bewegte und mein Finger auf die Klingel drückte.
"Hallo?", kam die Stimme von Jack kratzig aus dem Lautsprecher.
"Hey, hier ist Melissa", sagte ich. Einige Sekunden lang kam nichts. Dann hörte ich ein Rauschen und der Lautsprecher ging aus. Wollte er mich nicht hier haben? Mein Herz stockte und ich begann wieder mir sehr viele Sorgen zu machen. Als ich gerade gehen wollte, wurde die Tür aufgeschlossen. Ich stieß sie erleichtert auf und ging die Treppen hinauf.
Jack stand an der Tür, nur mit einer Jogginghose und einem Grinsen bekleidet. Seine Augen glitzerten. "Hey, was für eine Überraschung!" Er zog mich zu sich und gab mir einen sanften Kuss. Ich lächelte gegen seine Lippen und erwiderte es glücklich. "Komm doch rein", sagte er und öffnete die Tür weiter.
Ich trat ein und schaute mich um, während Jack die Tür schloss. Sein Duft schlug mir entgegen und ließ mich erzittern. Ich atmete tief ein und schloss die Augen. Doch dann hielt ich inne. Mir wehte ein weiblicher Duft entgegen, schwer und betörend. Mein Blick fiel auf ein paar schwarze High Heels, die neben der riesigen Couch standen. Verwirrt drehte ich mich um und schaute Jack an. Ich bemühte mich nur in sein Gesicht zu schauen und nicht auf seine Muskeln und seinen definierten Bauch.
"Hast du Besuch?", fragte ich mir einem Stirnrunzeln.
Ich bemerkte, dass er nervös wurde. Während er seine Hände in die Hosentaschen steckte, mied er meinen Blick. Oh nein. Betrog er mich etwa?! Als er sich räusperte, wappnete ich mich automatisch auf den neuen Kummer. "Meine Ex ist hier. Sie..." Bevor er weiterreden konnte, unterbrach ihn eine weibliche Stimme. "Ich habe einen Wasserschaden bei mir in der Wohnung. Und Jack war so lieb mich aufzunehmen."
Eine wunderschöne Blondine trat in mein Blickfeld und ging zu Jack. Sie legte ihm die Hand auf den Arm und drückte sich an ihn. Ich atmete schneller und eine heiße Wut breitete sich in mir aus.
"April, lässt du uns bitte allein?", fragte Jack und April ging mit einem Lächeln wieder weg. Eine tiefe Stille breitete sich aus, indem ich ihn nur ungläubig anstarrte.
Nach einer Weile öffnete ich den Mund. "Deine Ex? Du lässt deine Exfreundin bei dir wohnen?"
Jack schüttelte den Kopf. "Nein. Also, ja! Aber glaub mir, ich will nichts von ihr. Sobald in ihrer Wohnung wieder alles okay ist, ist sie wieder weg", beteuerte Jack mir.
"Jack, das ist deine Exfreundin! Zwischen euch war mal was! Das kann man nicht so einfach abschalten! Und ich hab gesehen, wie sie dich angeschaut hat!"
Er trat näher zu mir heran. "Ich liebe dich, Melissa. Ich liebe nur dich. Von April will ich nichts mehr." Er nahm meine Hände in seine und schaute mir in die Augen. "Ich will nur dich."
Im nächsten Moment fand ich mich in seinen Armen und versuchte die brodelnde Eifersucht und Wut zu unterdrücken.
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Forbidden Love
Teen FictionDamit hat Melisa an ihrem Abschlussjahr nicht gerechnet. Frisch von ihrem (Ex-)Freund getrennt, bekommt die 18-jährige einen neuen Lehrer. Und was für einen! Die ansonsten schüchterne Schülerin verliebt sich Hals über Kopf in ihren Lehrer. Und diese...