Ein nerviges, monotones Piepen neben meinem Ohr weckte mich auf. Ich drehte mich auf die andere Seite, haute auf meinen Wecker und setzte mich auf. Ich fuhr mir durch die Haare und versuchte mich zu orientieren. Der erste Schultag. Na toll, seufzte ich innerlich auf. Mit einem gequälten Seufzer ließ ich mich wieder auf mein Rücken fallen und schloss die Augen. Ein paar Minuten würden ja wohl nichts ausmachen.
Als ich wieder meine Augen öffnete, fiel mein Blick auf die Uhr. 7:30 Uhr! Verdammt! Schnell strampelte ich die Decke runter und schwang die Beine aus dem Bett. Einen kleinen Moment lang musste ich mich am Bett stützten, weil mir schwindlig war. Als es dann endlich verging taumelte ich zu meinem Kleiderschrank und riss die Türen auf. Halb blind griff ich rein und zog ein rotes Top heraus. Schnell schlüpfte ich rein und holte gleichzeitig meine schwarzen Shorts heraus. Während ich sie anzog hüpfte ich ins Bad. Knurrend putzte ich mir die Zähne und band dann meine Haare zu einem lockeren Zopf zusammen. Kurz und schnell schminken und schon war ich fertig.
Nachdem ich meine Tasche geholt hatte, rannte ich die Treppen runter. Während ich damit beschäftigt war meine Schuhe anzuziehen hörte ich ein Lachen aus der Küchentür. Ich wandte meinen Kopf dorthin und sah, dass mein Vater lachend mit einem Kaffeebecher an der Tür stand und mich beobachtete. "Ist was?", fragte ich gereizt. Früh morgens und schon war mein Stresslevel verdammt hoch.
Mein Vater grinste noch breiter und seine grünen Augen strahlten. "Du hast dein Oberteil links rum an!"
Ich schaute an mir runter und ließ einen frustrierten Schrei los. Schnell zog ich es mir über den Kopf, drehte es richtig herum und zog es wieder an. "Willst du was essen?", rief mein Vater aus der Küche.
"NEIN!", erwiderte ich, schnappte mir meine Schlüssel und ging aus dem Haus. Einen kurzen Moment lang blieb ich stehen, atmete die heiße Luft ein und rannte dann zu dem Schuppen hinter dem Haus. Ich hatte Glück, dass ich mit Fahrrad ungefähr nur zehn Minuten zur Schule brauche, da wir relativ nah an der Schule wohnen. In diesen zehn Minuten konnte ich mich beruhigen und hatte auch die Gelegenheit dazu, mir Gedanken um Ben zu machen.
An der Schule angekommen, schloss ich rasch mein Fahrrad an und lief ins Schulgebäude.
"Man, Vi!", sagte ich genervt und knallte meine Spindtür zu. Meine beste Freundin Violet stand neben mir und schaute mich ungläubig an. Ihre braunen Augen schienen mir nicht zu glauben.
"Er hat dich also betrogen?", brachte sie schließlich nach einem Moment der Stille heraus und ich nickte bestätigend. Sie kaute auf ihrer Lippe herum. Das tat Vi sehr oft wenn sie angestrengt über etwas nachdachte, was sie nicht ganz nachvollziehen konnte. "Aber warum? Ihr wart doch so süß zusammen..."
"Ich weiß es nicht, Vi." Schnell erzählte ich ihr noch die Sache mit Jack. Und als ich es ihr erzählte, musste ich wieder an seine wunderschönen Augen denken, die mich so durchdringend fixiert hatten, als die Verkäuferin beim Coffee Shop ihm schöne Augen gemacht hatte. An sein wunderschönes Lächeln.
Vi schaute mich grinsend an. "Also hast du schon den nächsten Typen?", fragte sie und zog die Augenbrauen hoch. Ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss und ich knallrot anlief. "Nein", murmelte ich. Lachend bogen wir um die Ecke und prompt knallte Violet mit einer Gruppe von Jungs zusammen, die lachend und sich schubsend um die Ecke kamen. Ich bekam sie noch an ihrem Ellbogen zu fassen und konnte so verhindern, dass sie sich irgendwie wehtat. Schon wollte ich zu einer Schimpftirade kommen, als ich aufsah und bemerkte mit wem Violet zusammengestoßen war. Ben...
Er machte den Mund auf, doch ich kam ihm zuvor. Ich zog Violet weg und sagte: "Lass uns gehen." Hinter uns konnte ich hören wie Ben meinen Namen rief und wie seine idiotischen Freunde lauthals grölten.
Violet folgte mir stillschweigend und im Klassenraum angekommen, setzten wir uns sofort nebeneinander. Nur knapp bekam ich mit, wie Ben den Raum betrat. Als sei es selbstverständlich, setzte er sich auf den freien Platz neben mich. Nur mit einem unterdrückten Seufzer schaute ich mich nach zwei anderen freien Plätzen um. Ich würde es nicht ertragen können, wenn ich das ganze Jahr über neben Ben sitzen müsste. Zu meinem Pech, was aber sehr gut in den heutigen Tag passte, gab es keine freien Plätze mehr. Ich schaute zu Violet und verdrehte die Augen und zog eine Grimasse um mein Missfallen zu verdeutlichen. Sie kicherte hinter vorgehaltener Hand und prompt musste ich auch lachen. Nur mit Mühe gelang es mir meine Aufmerksamkeit auf den Mann vor mir zu verlagern, der anscheinend unser neuer Lehrer sein würde.
Als dieser sich umdrehte stockte ich und meine Augen weiteten sich. Ich bemerkte sofort die unglaublich blauen Augen, die mir vor ein paar Tagen noch den Atem geraubt hatten. Diese hatten seine Wirkung immer noch nicht verfehlt, doch nun stockte mir mein Atem aus einem anderen Grund. Ich betete stumm, dass es nur ein Irrtum war und er doch nicht mein Lehrer sein konnte. Vielleicht war es ja ein anderer mit ähnlichen blauen Augen und ich interpretierte da was total falsches hinein. Doch als mein Blick nach links wanderte sah ich es und mir wurde bewusst, dass es kein Irrtum sein könnte. Mr. Matsen stand da an der Tafel und raubte mir meine Hoffnung. Jack ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und blieb an mir hängen. Als er mich erkannte sagte er ganz laut und für alle deutlich hörbar: "Oh, verdammt!" Ich spürte die Blicke der anderen auf mir, konnte jedoch nicht den Blick von Jack lösen. Überall brach Tuschelei aus und ich spürte wie Violet mich an der Schulter antippte. Jedoch reagierte ich nicht und holte mechanisch meine Sachen raus. Dabei sah ich wie Ben mich irritiert anstarrte.
Hey, Leute. Vielen Dank für eure Reads und Votes *-* Ich hoffe, dass es so weitergeht <3 Ich wünsche euch allen Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!!
DU LIEST GERADE
Forbidden Love
Teen FictionDamit hat Melisa an ihrem Abschlussjahr nicht gerechnet. Frisch von ihrem (Ex-)Freund getrennt, bekommt die 18-jährige einen neuen Lehrer. Und was für einen! Die ansonsten schüchterne Schülerin verliebt sich Hals über Kopf in ihren Lehrer. Und diese...