Leere

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Leere ist nichts. Es wird viel diskutiert, ist das schlecht, ist das gut. Es gibt viele Meinungen, viele Behauptungen, viel Glauben, viel Angst. Denn die Leere ist ein Mysterium, das die Menschen beschäftigt wie wenige andere Themen.

In unserer heutigen Gesellschaft ist die Leere verhasst, wir wollen sie nicht. Der Fernseher empfängt Sendungen und niemals sehen wir nichts. Das Radio ist niemals still, Es gibt immer etwas zu hören. In allen Büchern stehen Dinge geschrieben. Wir wollen nicht, dass da nichts ist.

Wir kämpfen gegen die Leere, versuchen Sie zu töten. Doch sollten wir das tun? Denkt man an Religionen wie den Hinduismus wird klar, dass das Nichts zu erreichen durchaus ein Lebensziel ist, das bei näherem Nachdenken sinnvoll erscheint. Denn im Nichts kann auch nichts sein - keine Sorgen, keine Wünsche, kein Zwang, keine Regeln. Im Nichts existiert kein gut oder böse, Es gibt eben nichts außer nichts.

Doch ist es nicht das Ziel der Menschen, Glücklich zu werden? Laut einigen Philosophen und Psychologen ist dies jedoch im Nichts nicht möglich, da dort nicht nur negative Dinge nicht existent sind sondern eben auch die guten. Glück und Freude existieren dort also auch nicht. So gesehen kann man also nicht beurteilen, was die Leere denn nun ist. Schließlich ist sie ja nichts und was will man über nichts schon groß sagen?

Das Gefühl der Leere wird als schlecht bewertet, man will diese Leere loswerden. Ich denke, Jeder hat sich schon einmal leer gefühlt. Doch war es ein schlechtes Gefühl, war es ein gutes Gefühl? Es war gar kein Gefühl. Schließlich ist die Leere nichts und was nichts ist kann auch nichts sein.

Psychologen weisen Personen, die angeben sich leer zu fühlen oft Ratschläge oder sogenannte Glücksratgeber. Was einem dort so erzählt wird ist allerdings äußerst fragwürdig, Alleine der Name dieser Schriften. Denn was soll man mit einem Ratgeber für Glück? Glück ist Glück und kein Autorennen, das man gewinnen kann, keine Aufgabe, die mein erledigen kann. Glück ist Zufall unter den notwendigen Umständen. Mittlerweile gibt es doch sogar Glücksratgeber, die davon abraten auf Glücksratgeber zu hören. Was ist also nun der Weg zum Glück? Und warum wird es mit Leere in Verbindung gebracht?

Mir ist ein Text untergekommen, indem der Autor meinte, das beste Buch am Weg zum Glück und gegen die Leere ist ein leeres Notizbuch. Denn dort kann man die Leere mit neuem füllen, mit Idden und eigenem Schaffen. Dieser Überlegung schließe ich mich ziemlich an denn ich kann aus Erfahrung sprechen, wenn ich sage kreatives Schaffen verhilft zu positiven Gefühlen und Erfüllung.

Abgesehen von der Psychologie hinter der Leere bleibt auch noch die Philosophie. Denn um genau zu sein kann man über all das erst urteilen, wenn man es verstanden hat. Doch wenn man es sich mal genau überlegt, versteht man nichts. Wir fragen, ob die Leere gut oder schlecht ist, muss uns erst klar sein was Leere ist, was gut und was böse ist. Doch das wissen wir nicht, wir haben keine Antworten und so können wir nur immer weiter Gedanken um Fragen spinnen und irgendwie hoffen dass wir uns damit auf dem Weg zum Wissen befinden.

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