Wir leben, solange unser Körper die biologisch festgelegten Merkmale des Lebens erfüllt. Wenn wir nicht mehr atmen, unser Herz nicht mehr schlägt und keine Nervenströme mehr messbar sind, sind wir tot. Doch ist das wirklich Leben und nicht eher überleben?
Jeder kennt diese Momente, wo man sich lebendiger denn je fühlt. Als wäre man voller Energie, voller Leben.
Beim Betrachten des letzten Satzes fällt mir auf, dass er Energie mit Leben verbindet. Kann man also sagen, Leben ist Energie?
Nehmen wir nun also an, diese Theorie würde stimmen. Dann wäre alles, vondem Energie in irgendeiner Form ausgeht, Leben. Diese Ansicht würde das Spektrum von Leben deutlich erweitern. So wäre beispielsweise das radioaktive Element Uran, von dem Energie ausgeht, ebenfalls Leben. Nun kenne ich allerdings niemanden, der einen Stein (wenn man es so grob ausdrücken Will) als Lebewesen bezeichnen würde.Tote Menschen erscheinen mir ebenfalls als gutes Beispiel. Wenn eine Person tot ist, lebt sie logischerweise nicht mehr, da das Leben mit dem Tod endet. Doch oft genug wird von dem Leben nach dem Tod gesprochen. Dieser Ansicht nach ist sterben, bildlich dargestellt, eine Türe, die den Weg zu neuem Leben eröffnet. So gesehen ist das Leben also mit den Tod doch nicht zu Ende.
Welche Theorie ich auch betrachte, Alles erscheint mir widersprüchlich.Es kommt mir unachtsam vor, eine Antwort auf Fragen zu suchen, bevor man die Frage selbst verstanden hat. Wenden wir uns also erneut der ursprünglichen Überlegungen zu. Wo liegt der Unterschied zwischen Leben und überleben?
Für mich scheint es mit dem Sinn hinter der Existenz definierbar zu sein. Wenn man lebt, hat die eigene Existenz einen höheren Sinn als das bloße Dasein. Überlebt man hingegen nur, ist kein Sinn hinter der Existenz zu erkennen, als das existieren.Lange könnte ich mich nun den Gedanken hingeben, was denn der Sinn der Existenz, abgesehen von der Existenz selbst, sei. Doch auch dies möchte ich nun nicht allzusehr betrachten und für einen späteren Zeitpunkt aufheben. Das erste, was mir einfällt ist, dass der Sinn des Lebens Veränderung und Erhaltung zugleich ist. Jeder Mensch verändert die Welt ein klein wenig, selbst wenn es niemandem auffällt. Dies gilt selbstverständlich ebenso für jegliche andere Lebensformen, so Tiere und Pflanzen.
Für manch einen mag dies unlogisch oder gar absurd erscheinen, Doch bei näherem Nachdenken ist möglicherweise die Logik darin erkennbar.Wenn man sich nun erneut meiner vorhin erwähnten Theorie, dass Leben genau genommen nicht mehr als eine Form von Energie ist, zuwendet, so treten neue Gedanken in Betrachtung.
Ist Leben denn eventuell gar das gleiche wie überleben? Können wir uns sicher sein, wenn wir uns einer Theorie zuwenden?
Wir können uns nie sicher sein, so meine Ansicht dieser Fragen. Wir wissen nichts, wir glauben nur zu wissen.
So bleibt es also, vorerst zumindest, fraglich, wodurch sich Leben und überleben auszeichnet.
Neue Perspektiven Schaden nie.Da dies nun keinen Sinn machen würde, wenn ich doch am Ende eh nur sage, dass man sich nie sicher sein kann, gehe ich nun kurzerhand weiteren überlegen nach.
Als ich neulich eine Dokumentation über diverse Wildtiere gesehen habe, ist mir ebenfalls eine Erklärung für Leben und überleben untergekommen. Überleben bedeutet zu kämpfen. Leben bedeutet den Kampf überlebt zu haben.
Ich musste längere Zeit darüber nachdenken, was diese Theorie tatsächlich Aussagen will. Nun bin ich zu dem Schluss gekommen, man kann nur Leben, wenn man auch überlebt. Ich denke, das ergibt Sinn. So kann man also sagen, leben Setzt überleben voraus.Was mir ebenfalls in den Sinn gekommen ist, ist eine Vorrausetztung und Kennzeichnung des Lebens. Instinkte. Ich gehe davon aus, dass jedem bekannt ist was Instinkte sind und wozu wir sie haben: zum Überleben. Die nächste Stufe, die Gefühle, sind beim puren Überleben unwichtig. Wer also fähig ist, Gefühle zu empfinden, der lebt. Ebenso ist kritisches hinterfragen etwas, das beim überleben überflüssig wäre. Eine Biene hinterfragt doch auch nicht, weshalb der Baum hoch wächst oder nicht, warum tun wir das also? Ich möchte hier keinen Tier unterstellen, Es würde nicht leben sondern nur überleben. Denn zieht man wieder die Energie - Theorie her, fallen sie ohne Frage unter Leben.
Geht man nun weniger in die Richtung der Philosophie und ein wenig mehr zur Psychologie lässt sich eine neue Definition von Leben finden.
Die Seele, die aus unseren Gefühlen, Gedanken, Errinerungen (und mehr) besteht, lebt. Sie steuert uns sozusagen und lässt uns glücklich, traurig und weitere Dinge fühlen.
Wird ein Mensch nun so sehr von seinem Umfeld (oder in manchen Fällen gar von sich selbst) so sehr verbogen, dass er innerlich zerbricht, stirbt seine Seele. Dann ist dieser Mensch tot, lebt aber trotzdem noch weiter, da sein Körper noch funktioniert. Es ist als wäre er nur noch eine Leere Hülle, ohne Inhalt.
Vielleicht wird bei dieser Definition auch ein wenig mehr nachvollziehbar, weshalb solche Menschen sich oft selbst das Leben nehmen. Einfach weil sie nicht mehr leben, sondern nur noch ihr Körper und sie das nicht mehr ertragen.Ohne Probleme könnte ich auf dieses Thema noch stundenlang eingehen, Doch das sollte fürs erste genug sein. Eventuell verfasse ich ja später nocheinmal ein Kapitel zu dem selben Thema.
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Gedankenlicht
PoetryEin Licht, umhüllt von Finsternis. Gedanken, die frei herum fliegen. Fragen, die Fragen hinterfragen. Eine Welt, im Kopf. Die Welt meiner Gedanken und meine Philosophie über alles. •nicht mehr als ein Versuch, die Gedanken in meinem Kopf in Wort...