Kapitel 12: Mädchengespräche

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Eleanor's Perspektive:

Ich schloss die Tür auf und uns allen fielen wortwörtlich die Kinnlatten herunter, als wir das Chaos sahen. Alles war durcheinander, alle Schubladen waren aufgerissen wurden, der große Spiegel, der gegenüber unserer Haustür seinen Platz hatte, war in tausend Teile gesplittert. Der Höhepunkt aber war ein aufgeritztes, echtes bzw. jetzt totes Reh angenagelt an der Wand. Es sah aus, als wäre es genau dort qualvoll gestorben, alles war voller Blut. Die weiße Tapete war rot, es tropfte sogar immer noch. Darunter stand mit Blut geschrieben:

Der Jäger fängt immer das scheue Reh und bekommt was er will...

Finn

+

Maya

Maya kniff aus Schock die Augen zusammen und atmete einmal tief ein. Niall und Harry umarmten sie gleichzeitig, Dani, die total tierlieb ist, fing fast an zu weinen. Zum Glück hatte sie Liam. Er nahm sie in den Arm und brachte sie hoch in ihr Zimmer. Als ich das Reh und die Schrift sah, drückte ich Louis Hand so fest ich konnte. Es war ein zu schlimmer Anblick.

„Lass uns in dein Zimmer gehen“, hörte ich Niall Maya zuflüstern. Dann gingen sie zusammen mit Harry die Treppen hoch.

Perrie und Zayn kamen jetzt erst zur Tür hinein. Sie kamen mit zwei Koffern und einem dicken Grinsen, denn heute war die erste Nach seit langem, die sie wieder zusammen verbrachten...ich hoffte, sie wären nicht so laut wie beim letzten Mal.

Jedenfalls ließen sie sofort beide Koffer fallen und sahen auf mich und Louis. Wir waren die Einzigen, die noch unten waren.

„Was zum...Finn?“, stotterte Perrie und ging auf das Reh zu.

„Schatz, bleib hier, vielleicht war das Ding krank...“, zog Zayn sie zurück.

„Armes Reh...so quälend stell ich mir meinen Tod nicht vor. Finn ist so ein Arsch! Mal ehrlich, hätte der nicht gleich sich aufhängen können. El? Sehen wir mal nach Maya und lassen die Jungs das hier beseitigen...“, fragte Perrie und zog mich am Arm die Treppen hinauf.

„Sorry Lou, ich kann das nicht aufräumen...das Reh tut mir zu Leid...“, entschuldigte ich mich.

„Nicht schlimm, Babe. Geh ruhig.“

Zuerst klopften wir bei Dani und Liam und schickten Liam nach unten. Dani nahmen wir mit zu Maya.

„Ja?“, fragte Harry, als ich an der Tür klopfte.

„Hey, die Jungs brauchen Hilfe beim Aufräumen. Könnt ihr vielleicht helfen?“, fragte ich.

„Nein, ich mach das schon, immerhin ist es meine Schuld“, widersprach Maya.

„Nee, du erst recht nicht. Ich will nicht, dass du das die ganze Zeit lesen musst. Bleib hier, dich trifft keine Schuld, dieses Arschloch hat einfach ein Gehirn, kleiner als ein Sandkorn“, ärgerte sich Niall und die Jungs verließen den Raum und schlossen die Tür.

„Ok, Fragestunde. Maya, ich muss die schließlich noch besser kennenlernen“, lachte Perrie.

„Also, was war eigentlich zwischen Finn und dir? Wenn du nicht willst, musst du nicht antworten.“

„Doch, also vor ungefähr einem Jahr waren wir ein Paar. Er war total nett und so aber irgendwann wollte er dann mehr und ich hab nichtmehr mitgespielt. Für ihn gab es dann nur noch das Motto: Mit Gewalt geht alles.“

„Er hat dich vergewaltigt?“ Perries Augen wurden groß.

„Nein, nicht ganz. Er hat es versucht, aber meine Eltern sich nach Hause gekommen und dann ist er gegangen. Aber es war echt knapp.“

„Jetzt versteh ich den Spruch an der Wand... Oh...“

„Ja...bitter...“, antwortete Maya und sah dabei zu Boden.

„Woran denkst du?“, fragte ich sie.

„Ich muss das morgen auch der Polizei sagen, oder?“

„Auf jeden Fall! Umso größer die Strafe. Liam hat gesagt, er macht noch Fotos von der Sauerei als Beweismittel“, sagte Dani.

„Aber, ich will nicht sagen, dass er mit mir schlafen wollte, also...das ist...peinlich...“

„Das ist alles andere als peinlich, das ist Körperverletzung. Außerdem haben die Schweigepflicht.“

„Aber Harry ist dabei...“

„Ouu...“, brachte Perrie nur raus.

„Das kann der locker ab...“, beruhigte ich sie und nahm sie in den Arm.

„Ich aber nicht. Er...soll es nicht wissen, es geht ihn nichts an. Außerdem will ich nicht solche Mitleidsgefühle in ihm wecken.“

„Maya, der Typ wird dich immer wieder drankriegen und irgendwann wirklich im Bett haben und dich vielleicht sogar umbringen, wenn er seinen Spaß hatte, willst du das?“, redete Dani auf sie ein.

„Nein, aber ich will einfach nicht, dass Harry es weiß. Ich kann ihn noch nicht vertrauen und es ist einfach ein zu großes Geheimnis.“

„Du kannst ihm vertrauen, Maya. Harry ist toll. Er ist Louis' bester Freund und wirklich sehr, sehr nett. Und er findet dich auch nett und hat dich vor Finn beschützt. Also wo ist das Problem?“, entgegnete ich.

„Für heute bin ich ihm auch wirklich sehr dankbar, aber ich will ihm nicht vertrauen und in ihm auch nicht meinen besten Freund finden. Ich hasse es, mit Jungs alleine zu sein, seit der Sache mit Finn. Ich bekomm Panik und verkrampf mich total. Alles in mir steht auf Alarmstufe rot und ich kann nichts dagegen unternehmen. Ich dachte nach dem Tag mit Niall hätte sich das gelegt, weil er mich auch in den Arm genommen hat und so, aber seit heute morgen geht alles wieder von vorne los.“

„Das ist hart. Heißt das, du hast so 'ne Art Trauma, was nicht weg geht?“, fragte Dani.

Maya nickte.

„Ich weiß nicht, warum es kommt und ich kann es weder kontrollieren noch abstellen.“

Der Tratsch ging noch längere Zeit weiter. Dann beschlossen wir ins Bett zu gehen. Ja- ohne Abendessen. Uns war allen schlecht und niemand hätte wegen des Rehs auch nur einen Bissen runterbekommen. Da Louis und ich unser Zimmer gegenüber von Zayn und Perrie hatten, hörten wir in dieser Nacht leider mehr als wir wollten. Doch irgendwie war es schon lustig und wir fingen ständig an zu kichern. Bis ich dann in Louis Armen einschlief...

Wie findet ihr den Part?? Bitte um Kommis :)))))

You are mine - Harry Styles  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt