30. Kapitel

264 10 0
                                    

Ich kroch immer weiter. Nun gab es kein zurück mehr.
"Die Wahrsagerin ist weg!"
Weiter. Einfach nur weiter. Etwas anderes zählte in Augenblick für mich nicht.
Mir war bewusst, dass dies vielleicht mein Ende war. Zum Umkehren war es zu eng und außerdem, würde ich freiwillig wieder zurückkehren? Wohl kaum. Lieber verreckte ich hier.
Weiter hinter mir hörte ich noch schwach die Stimmen.
"Dieser Verräter! Dafür wird er bezahlen!"
Ich achtete nicht darauf, was sie sagten, Hauptsache, sie werden mich noch finden...

Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich bereits hier festsaß. Die Sekunden fühlten sich wie Minuten an und die Minuten wie Stunden. Es war kalt, dunkel und es doch muffig. Mein Kampfgeist hatte mich verlassen und dem Zweifel Platz gemacht, was dieser gehörig ausnutzte.
Hatte ich die richtige Entscheidung getroffen?
War es richtig von mir gewesen, einfach drauflos zu kriechen?
Hatte ich mir das Wasser nur eingebildet?
Würde ich überleben?
Würde Neji überleben?
Würde irgendjemand ihn retten?
War es richtig von mir gewesen, niemanden etwas von dem zu erzählen, was ich wusste?
Was war mit meiner Familie in der anderen Welt los?
Hatten sie bereits beglich Hoffnung an mich aufgegeben?
Hielten sie mich für tot?
Naja, so wie ich mich hier gerade befand, konnte man mich auch als tot bezeichnen.
Es stürmten immer mehr Fragen und Zweifel auf mich ein. An liebsten hätte ich jetzt am liebsten dem Leben ade gesagt, doch ich merkte, dass ich noch nicht ganz so weit war. Ich schloss die Augen, damit meine letzte Kraft durch die Sehkraft geschwächt wurde. Ich fragte mich, ob ich wirklich schon bereit war, zu sterben. Als ich klein war hatte ich mir immer vorgestellt, dass ich mit meinem Traummann in einer weißen Villa mit fünf Kindern wohnen würde. Vier Jungen und ein Mädchen. Um die Villa wäre ein Park angelegt, mit einem wunderschönen Blumenbeet als Narzissen und Tulpen. Die bei einer Ritterburg auch, wollte ich einen Wassergraben um den Park haben. Nachts würden man dann das Rauschen der Bäume und das des Wassers hören...
Wasser!!
Das war es! Ich hatte mir das Wasser doch nicht eingebildet, denn nun hörte ich es ganz klar und deutlich in meiner Nähe. Die Frage, warum ich es nicht vorher gehört hatte, ignorierte ich vorerst. Zuerst musste ich hier raus. Allerdings stellte sich das als schwieriger heraus, den ich steckte in einer ziehmlich engen Stelle fest.
Ich wusste nicht, wie ich es geschafft hatte, aus dieser engen Stelle raus zu kommen, aber ich hatte es geschafft und das war die Hauptsache.
Am Ende das Tunnels war ein unterirdischer Fluss. Am Rande das Flusses befand sich ein langer Felsvorsprung, der noch nass und glitschig von Moos, dass auf den Steinen wuchs, war. Offensichtlich trat der Fluss regelmäßig über das 'Ufer', was auch erklärte, weshalb man das Wasser in sein steinzimmer gehört hatte, obwohl die Entfernung zwischen Fluss und Zimmer ziehmlich groß war. Jedenfalls hatte es sich so für mich angefühlt.
Ich beschloss dem Fluss zu folgen. Ich musste höllisch aufpassen, dass ich nicht auf dem Moos ausrutschte. Leider endete irgendwann aIch der Felsvorsprung und ich war gezwungen, im das Wasser zu steigen. Zum Glück konnte ich schon imder Ferne Licht sehen. Das konnte nur bedeuten, dass der Ausgang nicht mehr weit war und dann würde ich endlich frei sein!

Neji HyugaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt