I fell in love the way you fall asleep: slowly, and then all at once.
- John GreenIch bahnte mir meinen Weg durch die Schülermassen, die sich auf dem Gang befanden. Das Durchkommen war unheimlich schwer, nahezu unmöglich. Meine Schule war wie jede andere auch. Es gab die verschiedenen Menschenarten wie die Badboys, die Tussen, die Nerds, die Sportler und so weiter. Und natürlich gab es da auch noch mich. Max Kransen der Einzelgänger, der sich immer zuhause einschloss und nie blicken lies. Die Sohlen von Sportschuhen quietschten über den Laminatboden und ich wurde das ein oder andere Mal gegen die Schließfächer gepresst. Die Luft im Gebäunde war stickig und alles roch nach Schweiß gepaart mit einer Mischung von Deodorant. Endlich an meinem Schließfach angekommen, gab ich die Kombination ein und öffnete die das Schloss mit einem Klicken. Ich suchte mir die jeweiligen Bücher für heute heraus und nahm sie auf den Arm. Heute hatten wir Mathe, Englisch, Physik, Französisch und zwei Stunden Sport, weshalb ich auch meine Schuhe nahm und sie mir unter den Arm packte.
Mit erneuten Mühen quetschte ich mich nun schon zum zweiten Mal an diesem Tag durch die Schülerfluten. Die Schüler liefen so dicht aneinander das es schien, als würde es gar kein herauskommen mehr geben, war man einmal hineingeraten. Schließlich schaffte ich es doch und betrat das Klassenzimmer. Wie immer war ich einer der Ersten, die im Klassenzimmer eingetrudelt waren. Jedoch bemerkte mich auch von den bereits anwesenden Schülern keiner. Aber das war ich bereits gewohnt. Vielleicht war es auch besser so, denn ich hatte immer Angst davor, was passieren würde, wenn ich mit jemandem befreundet war und er oder sie mich verletzen könnte. Also hatte ich nur wenige Freunde. Beziehungsweise gar keine. Meinen einzigen Freund hatte ich damals im Kindergarten gehabt, ich glaube sein Name war Lukas oder so ähnlich, und wirklich lange war das auch nicht. Jedoch schien ich ihn damals sehr gemocht zu haben, obwohl wir uns, sobald die Schule anfing, aus den Augen verloren. Ich weiß noch, dass ich damals Rotz und Wasser geheult hatte, aber das hatte auch nichts geholfen. Meine Eltern wollten für mich eine "Umgebung in der man Lernstoff besser aufnehmen kann als hier", so sagten sie zumindest, jedoch glaube ich heute, dass sie einfach nur aus dem Kaff rauswollten. Meine Eltern hatten sich mit den anderen Erwachsenen im Dorf nie wirklich gut verstanden und vor Ort keine Freunde gehabt. Zu all dem kam auchnoch hinzu, dass unsere bisherige Wohnung ziemlich klein gewesen war. Also hatten meine Mum und mein Dad die Chance ergriffen und nach einem neuen Haus gesucht.
Wie gesagt, Freunde hatte ich nie wirklich welche. Auch nicht in meiner Klasse. Deshalb grüßte ich auch nicht, sondern ging geradewegs auf meinen Platz zu und setzte mich. Unauffällig natürlich. Ich dachte nach was ich nun tun könnte, immerhin hatte ich noch eine Menge Zeit, bis der Unterricht begann. Lernen musste ich nicht mehr, denn auch wenn wir heute eine Ex geschrieben hätten, hätte ich alles gekonnt. Den gestrigen Tag hatte ich nämlich hauptsächlich nur mit Lernen (und ein wenig Gaming) verbracht, aber hey- was erwartet man schon von einem Einzelgänger der keine Freunde hat, mit denen er etwas unternehmen kann? Ich überlegte ein wenig und entschied mich kurzer Hand dafür, etwas zu lesen. Ich kramte mein Buch aus meiner Tasche heraus und fing an zu Lesen.
Ich befand mich genau auf Seite 392, Zeile 19, Wort 6, als mich jemand aus meiner Traumwelt, die sich immer um much herum aufbaute, wenn ich anfing zu lesen, holte. Und zwar nicht gerade auf die freundliche Art, aber auf eine tollpatschige, irgendwie sympathische Art. Ein Junge fegte beim Vorbeigehen an meinem Tisch mein Mäppchen und meine gesamten Bücher von selbigem, selbst das Buch, das ich soeben noch in den Händen gehalten hatte und worin ich bis gerade noch gelesen hatte. "Oh, entschuldige!! Es tut mir wirklich wahnsinnig leid!!" Leicht panisch bückte er sich und suchte meine Bücher und Stifte zusammen, während ich einfach nur perplex dasaß, und in meinem Händen ein imaginäres Buch hielt. Als ich die Situation endlich realisierte, stand ich sofort auf, bückte mich ebenfalls und half ihm beim aufsammeln. Gerade in dem Moment als ich mein Mäppchen auf den Tisch stellen wollte, hatte er allerdings die selben Pläne mit meinen Büchern. Das Ganze endete damit, dass die Bücher auf meiner Hand platziert waren. "Oh entschuldige nochmal..." murmelte der Junge verlegen und errötete leicht. "Schon gut." erwiderte ich nur. Er hob die Bücher hoch, sodass ich meine Hand darunter wegnehmen konnte, und legte die Bücher anschließend auf den Tisch. Er stand auf und das war das erste Mal, dass ich richtig sein Gesicht sehen konnte. Er hatte weiche (wenn auch etwas lange, aber das störte mich nicht) blonde Haare und wunderschön funkelnde grüne Augen. Und sein Lächeln erst. Alles an ihm war einfach so unbeschreiblich... perfekt.
"Geht's dir gut?" fragte der Junge mich, als er bemerkte, dass ich ihn immernoch mit offenem Mund anstarrte. Ich klappte meine Kinnlade wieder nach oben und nickte nur. Kurz darauf streckte er mir freundlich grinsend seine Hand entgegen. Ich ergriff sie und als sich unsere Finger berührten, kribbelte es bis in meine Fingerspitzen. Seine Hand war so warm und weich, überhaupt nicht rau, wie es bei vielen der Fall war. Aber seine Hand war man möchte fast schon sagen makellos.
Als ich nun endlich wieder auf zwei Beinen stand, stellte er sich zuerst einmal vor. "Hallo mein Name ist Luca und ich bin neu hier." Wieder nickte ich nur und brachte kein Wort heraus. Beschämt sah ich zu Boden. "Und wie heißt du?" hakte er nach, als ich nichts von mir gab. "Max..." Meine Stimme klang wie ein Flüstern, aber er schien mich gehört zu haben. "Hallo Max. Freut mich, dich kennen zu lernen!" Er seine Lippen zierte nun wieder dieses umwerfende Lächeln. Ich wollte gerade noch etwas erwidern, als wir rüde von unserem Lehrer unterbrochen wurden. "Alle auf ihre Plätze und zwar zack zack!"
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100 things I love about you ❀ #Mauz
FanfictionMax ist in Luca verliebt, und das, obwohl sie sich erst vor kurzem zum ersten Mal begegnet sind. Luca ist beliebt und viel unter Menschen, während Max sich zurückzieht und sehr einzelgängerisch lebt. Es gibt soviele Dinge, die Max an Luca liebt. Sei...