Kapitel 11

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Es ist mal wieder Montagmorgen und ich bin unendlich müde. Komplett demotiviert schlurfe ich durch die Flure der Schule. Obwohl mein zweiter Kaffee für diesen Morgen schon fast leer ist, muss ich trotzdem mühsam ein Gähnen unterdrücken.

Innerlich verfluche ich Montagmorgende und gehe zu meinem Spind. Ich hatte alles versucht, aber der Montag blieb von Anfang an verflucht. Mein Wecker hatte nicht geklingelt und ich bin viel zu spät dran. Dazu habe ich fast nicht geschlafen und sehe aus wie ein Zombie. Und ich habe Bio. Mit Jonas. Und sehe wirklich schlimmer aus als alle Zombies aus The Walking Dead zusammen. Nicht einmal mein Lieblingspulli kann meine Laune retten. Der Tag ist einfach für den Arsch.

Hätte ich gestern nur nicht so lange mit Tessa telefoniert und mit ihr über Jonas geredet... Und hätte ich danach nicht auch noch Serien geguckt... Verflucht sei ich selbst.

Ich leere meinen Kaffee in einem Zug und öffne dann seufzend meine Spindtür. Mein Biobuch ist natürlich in der hintersten Ecke und ich muss mich anstrengen, um es unter den hundert anderen Büchern hervorzukramen. Davon abgelenkt, merke ich nicht, dass Tessa sich neben mich stellt und bekomme einen Herzinfakt, als sie mich anspricht.

Ich zucke zusammen und stoße mir den Kopf an der Spindwand. Ich stöhne auf und reibe mir die schmerzende Stelle. Ich weiß jetzt schon, dass das eine riesige Beule wird.

Zu allem Überfluss lacht Tessa mich natürlich auch noch aus. Ich werfe ihr meinen tödlichsten Zombieblick zu und widme mich wieder dem Inneren meines Spindes.

"Sorry Süße, aber du siehst grauenvoll aus."

"Ich weiß" grummele ich in meinem Spind und schaffe es endlich mein Biobuch hervor zu ziehen. Damit in der Hand, wende ich mich wieder Tessa zu.

"Okay, Mädchenklo! Jetzt sofort. Ich kriege das da sicher irgendwie hin." Sie mustert mein Gesicht konzentriert und grinst mich dann breit an. " Jaa...Das bekomme ich hin."

Ich antworte ihr garnicht erst, sondern knalle nur meine Spindtür zu und folge ihr zum Mädchenklo.

Sie braucht nur fünf Minuten und schon strahlt sie mich zufrieden an. Ich würde sie am liebsten erschlagen für ihre gute Laune. Aber nach einem Blick in den Spiegel, verwerfe ich meine Mordgedanken. Ich sehe tatsächlich wieder aus wie ein Mensch: Die tiefen Augenringe sind verschwunden und ich sehe wieder aus wie sonst.

"Du hast magische Kräfte, Tess! Danke, Danke, Danke!" Ich knuddel sie einmal fest und grinse sie dann einfach blöd an.

"Jaja, ich weiß" sie wirft gespielt eingebildet ihre Haare zurück und lacht. "Und jetzt ab zu Bio, du willst deinen Traumprinzen doch nicht warten lassen."

"Mein Traumprinz, jaja. Aber zu Bio muss ich jetzt echt." Nachdem ich sie noch einmal schnell geknuddelt habe, bin ich auch schon verschwunden und mache mich schnellst möglich auf den Weg.

Unterwegs frage mich was jetzt wohl zwischen Jonas und mir ist, nach dem Kuss. Soll ich mich irgendwie anders verhalten? Nein! Am besten einfach ganz normal. Jaa, normal ist immer gut. Und bloß nicht anmerken lassen, dass er mich nervös macht und auch nicht, dass der Kuss es tut.

Mit leicht beschleunigtem Herzschlag komme ich im Biosaal an und rutsche auf meinen Platz. Jonas ist noch nicht da, er kommt vermutlich als einer der Letzten. Ich krame mein Zeug aus der Tasche und lese mir nochmal schnell meine Aufzeichnung zu Biotopen durch.

Jonas taucht keine zwei Minuten später auf und lässt sich lässig auf den Platz neben mich fallen.

"Guten Morgen, Süße" er grinst sein typisches Grinsen und schaut mir direkt in die Augen. Mein Körper reagiert wie immer und ich verfluche die Wirkung, die er auf mich hat.

Just a little Lovestory♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt