Kapitel 22

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Verschlafen öffne ich die Augen. Ich weiß nicht wie viel Uhr es ist, aber es ist schon hell draußen. Die Erinnerung an gestern Abend taucht in meinem Kopf auf und Glücksgefühle durchströmen mich. Er ist jetzt mein Freund. Mein richtiger, echter, fester Freund.

Lächelnd kuschele ich mich näher an Jonas, genieße seine Nähe. Er murmelt etwas unverständliches und zieht mich näher zu sich. Er schläft noch und sein regelmäßiger Atem kitzelt mich im Nacken. Und so bleiben wir liegen. Ich beobachte die Sonnenstrahlen, die durchs Fenster hineinscheinen. Tausende kleine Staubkörnchen tanzen im Licht.

Eine Weile beobachte ich den faszinierenden Tanz, bevor ich mich zu Jonas umdrehe. Seine Gesichtszüge sind ganz friedlich und entspannt. Die Sonnenstrahlen lassen seine verstrubbelten Haare leuchten. Langsam hebe ich die Hand und streiche über seine Wange. Sanft fahre ich mit meinem Daumen seine Wangenknochen nach, streiche über seine Lippen und bin fasziniert davon wie schön er doch ist. Jungs bezeichnet man ja eigentlich nicht als schön aber er ist es einfach.

Müde öffnet er die Augen und sieht mich verschlafen durch seine langen Wimpern an. Wieder einmal verliere ich mich in der atemberaubenden türkis blauen Farbe seiner Iris. Ich könnte ertrinken in diesem Blau. Mein Lächeln erwidert er sofort und gibt mir einen sanften Kuss auf die Stirn.

"Guten Morgen, Prinzessin." Seine Stimme ist rau und etwas kratzig vom Schlaf.

"Guten Morgen" Ich streife wieder sanft über seine Wange, male kleine Kreise in sein Gesicht und genieße die Glücksgefühle die in meinem Bauch toben.

Er zieht mich ein Stück näher zu sich, sodass unsere Körper sich komplett berühren und legt seine Stirn gegen meine. Seine Hand liegt an meiner Hüfte, während ich meine in seinen Nacken gelegt habe. Langsam rücke ich noch ein kleines Stück näher und lege meine Lippen auf seine.

Nur ganz sanft, aber selbst der kleine Kuss reicht aus um Stürme an Gefühlen zu verursachen. Die Glücksgefühle schwirren wie Schmetterlinge in meinem Bauch, pulsieren kribbelnd durch meine Adern und breiten sich bis in meine Zehenspitzen aus. Auch als wir unsere Lippen von einander lösen bleiben die Gefühle. Ich könnte die ganze Welt vergessen und für immer hier bleiben.

"Wir sollten langsam mal aufstehen, es ist sicher schon Mittag und ich hab total Hunger." Er grinst mich verschmitzt an und küsst mich noch einmal kurz auf die Lippen. Der Schwarm an Glücksgefühlen flattert sofort wieder durch meinen Bauch.

"Das sollten wir vielleicht wirklich.", trotz meiner Antwort bewegen wir uns erstmal keinen Zentimeter und schauen uns weiter nur in die Augen, bis wir nach einer Zeit  dann doch irgendwann aufstehen und zur Küche gehen.

"Also... Was willst du essen? " Jonas durchsucht grade konzentriert den Kühlschrank, während ich es mir auf der Arbeitsplatte bequem mache und ihn beobachte.

"Ich glaube, ich mach am besten das Frühstück, ich kenne schließlich deine Kochkünste!" Er guckt zwar beleidigt, aber da ich mich bei der Erinnerung an seine Kochkatastrophe schütteln muss, ignoriere ich es und mache mich an die Arbeit Frühstück zu machen.

-Jonas-

Ich verfolge ihre Bewegungen mit meinem Blick, wie sie die Zutaten zusammen sucht und Rührei macht. Ich kann es nicht fassen, dass sie tatsächlich hier ist, dass das gestern tatsächlich passiert. Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht und ich versinke kurz in der Erinnerung. Dieses Mädchen macht mich wahnsinnig.

Von dem Moment an, als ich sie das erste Mal gesehen habe, spukt sie in meinem Kopf. Es ist unglaublich, dass es erst ein paar Wochen her ist, das ich sie bei Nick gesehen habe. Es kommt mir vor als wären Jahre vergangen, seit dem sie mit Tessa auf der Couch saß und mich sofort mit ihrem Lachen und den Blödeleien verzaubert hat. Tessa und sie haben sich geärgert, geprügelt und das alles nur wegen der Diskussion, ob Super Man oder Iron Man cooler ist.

Ich muss noch mehr grinsen bei der Erinnerung. Die Erinnerung an den ersten Schultag nach den Ferien taucht vor meinem inneren Auge auf, als ich zu ihrem Biokurs gebracht hatte. Und das wahnsinnige Glück, das wie das Projekt zusammen machen müssen. Ich erinnere ich an alle Moment mit ihr. Als wir im Flur zusammengestoßen sind, an den Abend der Firmenfeier, an die Party und den ersten Kuss und an unser erstes Date. Sie macht mich so unfassbar glücklich.

Und jetzt steht sie hier in der Küche in einem meiner Shirts und machte Rührei. Liebevoll beobachte ich sie. Meine Freundin. Mein Mädchen. Lautlos stelle ich mich hinter sie, schlinge meine Arme um ihren Bauch und lege mein Kinn auf ihren Scheitel.

"Jonas, ich kann so nicht kochen!" Beschwert sie sich lachend und versucht sich zu befreien, aber ich lasse sie nicht los.

"Ist mir egal." Ich ziehe sie noch mehr zu mir und vergrabe mein Gesicht in ihren Haaren. Ihre Nähe macht mich jedes Mal aufs Neue wahnsinnig.

"Dann bist du aber Schuld, wenn das Rührei anbrennt!"  Sie lacht immer noch. Wie ich dieses Lachen liebe. Sanft drehe ich sie zu mir um und lasse meinen Blick über ihr Gesicht schweifen, bis er an ihren Lippen hängen bleibt. Ich ziehe sie näher und lege meine Lippen auf ihre. Ich glaube ich werde niemals genug davon bekommen können sie zu küssen.

Wenn ein Kuss schon solche Gefühle auslösen, wie fühlen sich dann bitte andere Dinge an? Die Vorstellung macht mich wahnsinnig. Ich ziehe sie noch näher zu mir, lege meine Arme fest um sie und würde sie am liebsten nie wieder gehen lassen. Wie kann ein Mensch einen nur so verrückt machen?

Sie ist wie ein Droge. Sie ist meine persönliche Droge. Und ich will für immer high bleiben.

Just a little Lovestory♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt