Just a little Lovestory♡

Kapitel 20

Aufgeregt rutsche ich auf meinem Stuhl hin und her. In genau 11 Minuten wird es endlich zum Schulende klingeln und ich kann anfangen mich fertig zu machen. Wie hypnotisiert starre ich auf den Sekundenzeiger, der sich eindeutig viel zu langsam bewegt. Mit jeder Runde die er dreht, scheint die Zeit noch langsamer zu vergehen. Ich bin kurz davor die Uhr an zu schreien schneller zu machen, aber halte mich zurück, da ich ja noch im Unterricht sitze. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als die Uhr weitere sechs Minuten stumm an zu starren.

Ich bin mir sicher,dass die Zeit sich gegen mich verschworen hat. Sie vergeht extra so langsam und das nur, um mich zu quälen.

Bei meinen Gedanken muss ich schmunzeln. Ich werde definitiv verrückt. Nur verrückte entwickeln Verschwörungstheorien. Ich zwinge mich dazu, meinen Blick von der Uhr abzuwenden und stattdessen meinem Lehrer zu zu hören. Aber egal wie sehr ich mich konzentriere mein Blick wandert wieder und wieder zu Uhr. Nur noch eine Minute! Ich werde noch unruhiger und rutsche mehr und mehr auf meinem Stuhl umher.

Gebannt starre ich weiter auf den Zeiger der sich viel zu langsam der rettenden Zwölf nähert. Und dann endlich, endlich klingelt es. In Rekordgeschwindigkeit packe ich meine Sachen ein und sprinte fast schon durch den Flur. Nachdem ich zweimal fast die Treppe runter gefallen bin, sitze ich im Auto und fahr so schnell wie noch nie nach Hause.

Vor lauter Eile brauche ich drei Versuche um die Tür aufzuschließen. Als es dann endlich geklappt hat, werfe ich mein Zeug vor die Garderobe und laufe hoch in mein Zimmer. Erst hier bleibe ich kurz stehen, um durch zu atmen. Ich habe nur 9 Minuten seit Schulschluss gebraucht. Sonst brauche ich fast 25 Minuten bis ich zu Hause bin.

Wieder einigermaßen normal atmend, lasse ich meinen Blick durch mein Zimmer schweifen. Mit einem Lächeln bleibt er an meinem Kleid hängen. Fast schon ehrfürchtig streiche ich über den Spitzenstoff am Ärmel. Ich freue mich wahnsinnig es heute anzuziehen, auch wenn ich Angst habe Jonas' Familie kennenzulernen. Ich hoffe er hat keine gruseligen Verwandten, die mich hassen.
Ich beschließe den Gedanken besser bei Seite zu schieben und stattdessen schon mal duschen zu gehen. Schnell tippe ich noch eine Nachricht an Tessa, dass sie in einer halben Stunde kommen soll. Jonas hatte mir schon geschrieben, dass er mich um 3 abholen würde. Jetzt waren es kurz vor halb 2. Mit einem letzten Blick auf mein Handy verschwinde ich dann im Badezimmer.

Unter der Dusche lasse ich mir Zeit und versuche mich zu entspannen. Ich sollte mir nicht zu viele Gedanken machen, wahrscheinlich ist Jonas Familie total nett und kein Haufen gemeiner Psychophaten. Er hätte mich doch sicher vorgewarnt? Ja, hätte er. Oder?

Ich muss definitiv aufhören darüber nachzudenken. Stattdessen denke ich über mein Styling nach. Es soll schön aussehen, aber nicht zu viel. Sonst ende ich noch wie Isabella. Bei dem Gedanken an ihr überschminktes Gesicht und die penetrante Parfumwolke muss ich mich schütteln. Nein, so würde ich niemals enden. Darüber sollte ich auch nicht nachdenken...

Wenige Minuten später stelle ich das Wasser ab und verlasse in ein Handtuch gewickelt das Bad. Ich hab noch zehn Minuten Zeit bis Tessa kommt, also ziehe mir erstmal Unterwäsche und einen riesigen Pulli an und machen mich auf den Weg in die Küche. Wie ich Tessa kenne, hat sie noch nichts gegessen, deshalb schiebe ich schnell eine Pizza in den Ofen.

Die Zeit bis Tessa kommt vertreibe ich mir auf Tumblr und stalke ein paar Leute auf Instagram. Zwischendurch wandern meine Gedanken allerdings wieder und wieder zu Jonas und der Hochzeit. Ob es überhaupt okay ist, dass er mich mitbringt? Ich kenne weder seine Cousine noch sonst irgendwen. Bei seiner Hochzeit will man doch nur Leute dabei haben, die man auch kennt?

Meine Gedanken werden durch die Türklingel unterbrochen. Schell springe ich auf, um die Tessa reinzulassen. Sie fällt mir sofort um den Hals, als hätten wir uns zuletzt vor Jahren und nicht erst heute in der Schule gesehen. Ihre stürmische Art lässt mich wie immer grinsen.

" Ich freue mich ja so für dich! Heute wird's ernst zwischen euch! Hoffentlich gesteht er dir total romantisch seine Liebe und..." Sie hält inne schnuppert in der Luft " Hast du Pizza gemacht? Oh mein Gott, ich hab total Hunger!"

Und schon ist sie an mir vorbei in der Küche verschwunden und lässt mich überrascht im Flur stehen. Okay, damit hätte ich allerdings rechnen können. Kopfschüttelnd folge ich ihr also in die Küche.

Tessa steht vor dem Backofen und schaut die Pizza mit großen Augen an.

"Die ist gleich fertig, ich hab mir schon gedacht, dass du auch Hunger hast." Lachend hole ich schon mal einen Teller und ein Messer für die Pizza raus.

"Yeey, ich hab echt total Hunger! Wie lange dauert es denn noch?" Wie ein kleines Kind starrt sie ungeduldig in den Ofen.

Ich will ihr grade antworten, als der Backofen auch schon beginnt zu piepen und somit ankündigt, dass die Pizza fertig ist. Da Tessa sich nicht wegbewegt, schiebe ich sie einfach weg und hole die Pizza aus dem Ofen.

Nach nur wenigen Minuten ist kein einziger Krümel der Pizza mehr übrig und wir machen uns auf den Weg in mein Zimmer.

"Setz dich hin, ich mache dir schonmal die Haare und schminke dich, dauert nicht lange." Tessa ist schon total in ihrem Element und sucht alles raus, was sie braucht. Ich setze mich hin und lasse sie machen. Tessa könnte glatt Kosmetikerin werden, sie kann das Stylingzeugs echt gut. Und lange braucht sie auch nicht. Nach nur 20 Minuten hat sie meine Haare geföhnt und in einem Dutt zusammengesteckt, wobei vorne ein paar Strähne raushängen. Geschminkt hat sie mich mit Concealer, Wimpertusche und einem leicht roten Lippenstift. Schlicht und schön.

"Ich weiß echt nicht was ich ohne dich machen würde." Dankbar drücke ich sie kurz.

"Jaja, und jetzt hopp in dein Kleid!"

Ich strecke ihr die Zunge raus und ziehe wortlos mein Kleid an.

2.6 K Reads? 😍
Das kann doch nicht wahr sein! :o
Hab euch alle lieb❤