Der Buckingham Palace

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Es war immer noch toten still. Alles wartete auf den nächsten Zug des Gegenübers. Es war quälend still. Plötzlich fing das Handy von Moriarty an zu klingen. "Darf ich?", fragte er Sherlock. Er tat so als würde er etwas sagen. Es sah so aus wie "Ja, aber natürlich". Er ging ran. "Hallo", sagte er. Eine Sekunde war wieder diese unheimliche Still. "Sagen Sie das nochmal!", schrie er ins Telefon. Ich machte einen Schritt zurück und umklammerte Sherlock. Er legte behutsam einen seiner Arme um mich. Moriarty sah uns an und sagte: "Sorry, heute ist ein schlechter Tag zum sterben." Er ging in Richtung der Ausgangstür. Er redete weiter ins Telefon. "Wenn Sie das was Sie behaupten zu haben, nicht haben mache ich Schuhe aus Ihnen." Er schnippste und die roten Punkte, die uns anvisiert hatten verschwanden. Ich umklammerte Sherlock weiterhin. Ich hatte furchtbare Panik. Nicht Sherlock war der Psychopath, nein es war Moriarty. Sherlock nahm die Waffe runter und steckte sie wieder in seine Hose. Ich starrte noch immer dahin wo Moriarty als letztes stand bevor er durch die Tür ging und verschwand. Sherlock nahm nun auch den anderen Arm um mich. "Hey, es ist wieder alles in Ordnung. Alles gut ich bin bei dir." Ich schmiegte mich an ihn und starrte immer noch auf die selbe Stelle. Aber nicht mehr nur wegen meiner Panik, nein auch wegen einer Frage. Was hatte ihn überzeugt es sich doch noch mal anders zu überlegen? Genau in diesem Moment sprach John meine Gedanken aus. "Ich weiß es nicht", sagte Sherlock.
Sherlock nahm mich an die Hand als wir raus aus dem Schwimmbad waren. Ich fragte mich warum ich nichts unternommen hatte als das Tuch vor meinem Mund war. Ich konnte nicht mehr klar denken. Ich hatte Angst, dass ich Moriarty wieder begegnen muss. Diese Lache und diese durchdringenden Blicke. Im Taxi holte Sherlock mich zu ihm. Ich sah ihm an, dass er es bereute mich in den ersten Fall mit einbezogen zu haben. In der Bakerstr. legte ich mich in mein Bett und schlief durch.
"Keine Angst du bist bald tot..." Ich wachte schweiß gebadet auf. Diese Worte hallten immer noch durch meinen Kopf. Ich beschloss nach einer Weile, in der ich wach da lag, einfach auf zu stehen. Als ich ins Wohnzimmer kam entdeckte ich Sherlock. Er hatte nichts anderes als ein Tuch über seinen Leib. Ich musste anfangen zu lachen. "Wie siehst du denn aus?" Er sah mich böse an. "Ok, ok ich sag ja schon nichts mehr." Jetzt sah ich erst, dass ein Klient da war. Ich begrüßte ihn. "Guten Tag. Ich bin seine Schwester. Sie können mich Johanna nennen." Er schüttelte meine Hand und stellte sich ebenfalls vor. Ich ging ins Badezimmer und machte mich schnell frisch. Als ich zurück kam hörte ich nur, dass Sherlock sich mit John stritt. "Sherlock du hast es mir erzählt, weil du gar nicht mit John reden konntest. Er war gar nicht da." "Danke, Johanna. Wenigstens eine, die den Überblick behält", sagte John. "Was ist hier eigentlich so interessant?", fragte ich Sherlock. "Du kannst es dir selber angucken", sagte Sherlock. Ich guckte mir alles genau an und bekam Hintergrundinfos von John. Plötzlich kam Mrs. Hudson hoch. "Habt Ihr die Klingel nicht gehört?", fragte sie. "Nein, sie ist im Kühlschrank. Sie hat mich genervt", antwortete Sherlock ihr. "Das heißt noch lange nicht, dass sie nicht funktioniert." Sie war leicht angesäuert. "Was ist den los Mrs. Hudson?", fragte ich sie. "Da sind zwei Herren für Euch." Ich war irritiert. Warum kamen denn zwei Herren jetzt schon? Da hörte ich sie auch schon sie kamen einfach hoch und klappten den Laptop von Sherlock zu. Ich versuchte ein paar Sachen über sie heraus zu finden. Ich wusste wohin es gehen würde.Sherlock wusste es anscheinend auch. "Bitte, ziehen Sie sich etwas an Mr. Holmes." Sherlock weigerte sich. Dadurch waren sie gedrungen welche seiner Sachen mit zu nehmen. Ich hatte recht wo es hin gehht. Wir waren im Buckingham Palace! Im Herzen Großbritanniens! Es war unglaublich schön hier. Wir wurden auf eine Couch gesetzt und gebeten zu warten. John war schon da. "Unglaublich wir sind im Buckingham Palace", sagte er. Dann sah er sich Sherlock genauer an. "Haben sie was drunter?", fragte er. "Nein", antwortete Sherlock. Wir mussten alle anfangen etwas zu lachen. "Warum sind wir hier?", fragte ich. "Ich habe keine Ahnung", sagte er. "Vielleicht treffen wir die Queen", sagte John. Mycroft bog um die Ecke. "Sieht ganz so aus", sagte Sherlock. Jetzt mussten wir alle erst recht lachen. "Gott, könnt ihr drei nicht wenigstens einmal ernst bleiben. "Nein, er ist ein Blogger, der unsere Abenteuer aufschreibt, er hat seine Sachen zu Hause vergessen und ich bin ja sowieso ein hoffnungsloser Fall. Ich an deiner Stelle hätte keine großen Hoffnungen", sagte ich. John und Sherlock fingen wieder an zu lachen. Mycroft verdrehte die Augen. "Sherlock Holmes du bist im Herzen Großbritanniens. Bitte, tu mir den Gefallen und zieh Dir was an!" Sherlock sah ihn an und stand auf. "Was passiert wenn ich es nicht tue?" Mycroft wusste keine Antwort. Plötzlich kam ein Mann in den Raum. "Der jüngere Mr. Holmes und die kleine Ms. Holmes." Hatte er gerade klein gesagt. "Ich bitte sie", sagte ich und stand auf, "So klein bin auch nicht mehr ich bin immerhin 15 fast 16." Mycroft sah mich böse an. "Johanna, bitte benehme dich anstendig in der Gegenwart eines Hohen Tieres." Ich schaute ihn an. "Ich dachte du wärst das Höchste Tier in diesem Raum. Und du kannst mir nichts verbieten." Sherlock drehte sich um und nahm mich bei der Hand. Er wollte gehen. Doch Mycroft trat auf das Stück des komischen Tuches was hinten eine Schleppe bildete und hielt Sherlock so an. Es rutschte ein Stück herunter und man konnte seinen Oberkörper sehen. "Geh von meinem Tuch runter", zischte er Sherlock Mycroft an. "Du bist im Herzen, wie schon gesagt, von ganz Großbritanniens und du wirst von der höchsten Stelle des Landes angeworben. Also bitte zieh dir was an." Wenig später saß Sherlock in voller Montur da und unterhielt sich sogar einiger maßen nett mit Mycroft und dem Mann. "Kennst du diese Frau?", fragte Mycroft ihn und gab ihm ein paar Bilder. "Nein", antwortete er. Mycroft gab uns die wichtigsten Informationen über sie. Sie hieß Irene Adler und war in ihrer Branche als 'Die Frau' bekannt. Sie ist eine Domina. Sie hat eine Ehe von einem beliebten Paar zerstört indem sie mit beiden eine Affäre gleichzeitig hatte. Nach diesem Treffen dachte ich "Ich glaube ich spinne". Ich war angewidert von ihr. Als wir im Taxi saßen spielte Sherlock nur mit seinem Handy und schaute aus dem Fenster. Ich unterhielt mich mit John. Ich hoffte wir wären bald da damit ich irgenwann mich wieder ins Bett legen konnte. Ich war immer noch sehr müde, da ich nur Albträume letzte Nacht hatte. Wenig später stiegen wir aus und gingen zu Fuß weiter. Sherlock blieb stehen. "Hier ist es", sagte er. "Was ihr Haus?", fragte John. "Nein, es ist ein paar Straßen weiter. Aber für das was ich vorhabe ist das hier der perfekte Platz." John und ich sahen uns an und waren reichlich irritiert. "Schlagen Sie mir ins Gesicht", sagte Sherlock. "Was?" "Schlagen Sie mir ins Gesicht. Haben Sie das etwa nicht verstanden?" John fing an mit ihm zu diskutieren. Plötzlich schlug Sherlock John. John wurde so böse, dass er ihn nicht nur ins Gesicht schlug. Er hängte sich um Sherlocks Hals. "Kinder hört auf!", schrie ich als sie überhaupt nicht mehr aufhören wollten zu kämpfen und sich zu beschimpfen. Als sie nicht reagierten stürzte ich mich auf sie. Aber mein Plan ging nach hinten los. Ich wurde im Gesicht erwischt und knallte hart zu Boden. Ich stand auf und beide sahen mich erschrocken an. Sie realisierten noch nicht mal, dass ich Schmerzen hatte. "So seit ihr nun zu frieden?", fragte ich sie. John ließ sich von Sherlock sinken und stellte sich neben ihn. "Ich hoffe ihr hattet euren Spaß, ich glaube nämlich, dass ich gleich umkippe." Ich konnte mich noch rechtzeitig an der Mauer abstützen. Keiner half mir. Ich musste mir selber helfen. Als es wieder ging stellte ich mich grade hin. Ich wies die beiden an jetzt endlich mit zu kommen. Jetzt war wenigstens Sherlocks Maskerade hilfreich. Ich konnte so tun als wäre ich überfallen worden. Sherlock stütze mich auf einmal und ging so mit mir zur Tür. Die beiden schwiegen. Die Schmerzen gingen langsam weg als wir vor der Tür standen. Sherlock setzte seine beste Maske auf und klopfte.

Die Schwester des Sherlock HolmesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt