Das Krankenhausdach

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Am nächsten Tag

Gestern Abend wurde ich schnell gefunden und nach Hause gebracht. Nun saß ich seit ungefähr achteinhalb Stunden unbeweglich an diesen Fleck, und hoffte inständig, dass Sherlock keinen Mist anstellen würde. Langsam wurde mir das ewige herumsitzen doch zu blöd und ich beschloss den Fernseher anzuschalten. "Der flüchtige Sherlock Holmes ist immer noch wie vom Erdboden verschluckt. Quellen zu urteilen ist die Polizei an ihrer Grenze", weiter hörte ich dem Mann nicht zu. Ich war erstmal glücklich, dass Sherlock sich versteckt hatte. Ich hoffte nur, dass er, wo immer er auch war, dort blieb. Er konnte es sich diesmal nicht leisten entdeckt zu werden. Plötzlich klingelte das Telefon. Ich ging zu ihm und ich sah die Nummer des Barth's Hospital. Bitte nicht, flehte ich. "Johanna Holmes", meldete ich mich. "Johanna, ich bins", sagte mir eine zu bekannte Stimme. "Sherlock, es geht Dir gut!", sagte ich Verteidigung atmete erleichtert aus. "Ja, vorläufig würde ich mal in anbetracht der Dinge sagen...." Ich meinte zu wissen was er damit sagen wollte. Ich glaube, dass er meinte Moriarty ist ihm auf den Fersen. "Ich bin wenigstens schon mal glücklich, dass es Dir soweit gut geht", sagte ich meinem Bruder. "Hör zu. Komm in einer halben Stunde zum Barth's. Hast Du mich verstanden?" "Ja, klar. Ich komme." Kurze Stille war am anderen Ende der Leitung. "Gut, bis dann. Ich hab Dich lieb, kleine Schwester", sagte er bevor er auflegte. "Ich Dich auch, großer Bruder", ergänzte ich flüsternd.
Es war ungefähr eine viertel Stunde später als ich mich fertig machte und ich runter zu Mrs. Hudson ging. Sie war den ganzen Tag schon total aufgeregt, weil irgendein Handwerker vor sich hin werkelte. "Mrs. Hudson beruhigen sie sich. Der Mann weiß was er macht", versuchte ich sie etwas zu beruhigen. Genau in diesem Moment kam John ins Haus gerannt und stoppte ruckartig, als er Mrs. Hudson gesehen hatte. Der Blick von John gefiel mir überhaupt nicht. Ich sah wie er ein leises "Oh nein" mit seinen Lippen formte. Das gefiel mir noch mehr nicht. Er rannte aus de Haus. Ich rannte hinter ihm her und stieg in das Taxi in das er auch stieg. "John was ist los?", fragte ich ihn keuchend. "Ich glaube Sherlock tut gleich etwas ganz dummes", sagte er mir. Mir fiel die Prophezeihung von Moriarty ein. "Ich sage es dir ja nicht gerne, aber Sherlock ist bald tot. Und du oder Mycroft könnt nichts dagegen machen. Er wird in größerer Gefahr sein als du es dir vorstellen kannst", diese Worte hallten nun immer und immer wieder in meinem Kopf. Sie wird in Erfüllung gehen. "Nein", dachte ich und mir schossen die Tränen in die Augen. "Lieber Gott, ich weiß, dass Sherlock nicht an Dich glaubt, aber bitte... lass ihn nicht sterben. Um meiner Willen." Ich setzte noch ein geflüstertes "Bitte" hinzu. Es durfte nicht passieren. Was würde ich bloß ohne ihn machen? Er war mein großer Bruder, der einzige Mensch, dem ich alles anvertraute. Ich hielt diese Fahrt nicht aus. Sie war eine ins Ungewisse. Das dauert zu lange, dachte ich. Doch ich versuchte mich irgendwie wieder zu beruhigen. John konnte ich die Angespanntheit auch förmlich ansehen, doch er blieb viel ruhiger. Vielleicht täuschte auch der Anblick. Vielleicht war er innerlich genauso nervös, wie ich.
Die Fahrt hatte insgesamt zehn lange Minuten gedauert. John und ich sprangen förmlich aus dem taxi, nachdem wir bezahlt hatten. Ich schoss los und suchte jeden Winkel ab. Plötzlich klingelte Johns Handy. "Es ist Sherlock", sagte er. "Nimmˋ ab", sagte ich gehetzt zu ihm. Er nahm ab und machte auf Wunsch von Sherlock auf Lautsprecher. "Geht wieder dahin wo ihr ausgestiegen seit", sagte er zu uns. Wir standen wieder da wo wir ausgestiegen waren. "Ok, wir stehen da wieder", sagte ich immer noch nach ihm suchend. "Gut, jetzt guckt nach oben." Ich schaute nach oben und was ich sah verschlug mir die Sprache. "Sherlock, Du Dummkopf, kommˋ da wieder runter. Hast Du mich verstanden?!", sagte ich zu meinem großen Bruder. Er stand auf dem Dach des Barthˋs und stand ganz nah an der Kante. "Nein, Johanna, das werde ich nicht tun. ört mir jetzt ganz genau zu", sagte er. Ich hörte noch wie John versuchte Sherlock zu überreden herunter zu kommen, doch Sherlock tat es nicht. Er stand an der Kante und hielt sein Handy fest. "Es war alles nur ein Trick. Ich bin nichts anderes als ein Betrüger", sagte er mit erstickter Stimme. "Sherlock, hörˋ auf so einen Scheiß von Dir zu geben!", schrie ich. "Auf wiederehen, Johanna und John", sagte er bevor er auflegte und das Telefon hinter sich schmiss. "SHERLOCK, NEIN!", rief ich verzweifelter als jeh zuvor. Doch er hörte nicht er streckte seine Arme von seinem Körper und ließ sich langsam nach vorne kippen. Ich stand nur geschockt da und konnte nichts dagegen machen. Mir liefen die Tränen wie ein Wasserfall über die Wangen. Moriarty hatte es geschafft er hatte meinen Bruder getötet. Sherlock fiel genau in diesem Moment. Ich konnte es nicht glauben. Er tat es wirklich. Er war vom Dach des Barthˋs gesprungen. Ich lief zu meinem Bruder. Doch kurz bevor ich da war stollperte ich und fiel hin. Ich stand schnell wieder auf und rannte zu Sherlock. Ich kniete mich neben ihn und schrie ihn an: "Sherlock machˋ keinen Scheiß! Steh endlich auf!" Ich wusse, dass er tot war doch ich wollte es nicht wahr haben. Eine Lache aus Blut hatte sich um ihn herum gebildet. "MORIARTY DU BIST SCHULD! DU SOLLST DAFÜR IN DEN FEUERN DER HÖLLE SCHMOREN!", rief ich voller Wut in den Himmel und sah wieder zu dem Leichnahm meines Bruders. Ich nahm ihn in den Arm und sagte: "Du warst der beste Mensch auf der Welt! Das hätte nie passieren dürfen! Wie soll ich bloß ohne Dich, blöden Dummkopf, bloß weiter machen? Ich habe, und werde, Dich immer lieb haben! Ich werde Dich nie vergessen!" Mit diesen Worten wurde ich von ihn wegg gezogen. Ich sreubte mich, doch ich hatte einfach keine Kraft mehr und sackte einfach zusammen und weinte bitterlich, so wie ich als Kind geweint hatte, als Sherlock ausgezogen war. Nur diesmal war der Unterschied, dass das Monster was ich damals noch nicht kannte, ihn jetzt wirklich mir weg genommen hatte.

Wenige Wochen später

Es war nun schon ein paar Wochen her, seit Sherlock von uns gegangen war. Und ich konnte es noch immer nicht glauben und ertragen. Ich saß meistens für Stunden in Sherlockˋs Sessel, in seinen Morgenmantel gehüllt, und sagte kein Wort. John war mitlerweile augezogen, weil er es nicht mehr aushielt hier u sein, wo Sherlock einmal war. Sein bester Freund war tot. Für mich war Sherlock nicht nur ein Soziopath mit dem ich rein zufällig verwandt war. Nein, er war mein bester Freund und Gesprächspartner für alles mögliche. Heute war seine Beerdigung gewesen. Meine Eltern und Mycroft waren nicht erschienen. Meine Eltern sagten mir sie seien einfach immer noch zu sehr damit beschäftigt um die Trauer zu verarbeiten. Und Mycroft.... Naja Mycroft war halt einfach Mycroft. Ich saß da und dachte nur noch an Momente, die ich mit Sherlock erlebt hatte. Und ärgerte mich über die über die Zeitungen, die sich das Maul über Sherlock zerissen. Sie machten aus jeder Kleinigkeit einen riesen Aufstand. Ich konnte die Zeitungen nicht mehr leiden. Der Mensch, der mir im Moment am nächsten stand war Mrs. Hudson. Sie kümmerte sich um mich, als wäre ich ihr eigene Tochter. Sie versuchte mich immer aufzumuntern, dochh sie schaffte es nicht. Nichts war mehr für mich voller Freude, seit Sherlock nicht mehr war. Ich vermisse ihn schrecklich. Und werde ihn für immer in meinem Herzen bewahren. Einige Tränen bahnten sich wieder den Weg über meine Wangen. Ich ließ es einfach zu und weinte. "Auf wiedersehen", sagte ich leise und erinnerte mmich an Sherlocks letzte Worte zu mir und John.

Die Schwester des Sherlock HolmesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt