Kapitel 11

316 31 9
                                    

Calum und ich verstanden uns gut. Das einzige, was mich an ihm störte, war, dass er mit Michael befreundet war. Ich hasste Michael auf eine komische Art und Weise und nachdem meine Eltern und ich ihn besucht hatten, war er ziemlich arrogant zu mir. Ganz nebenbei haben meine Eltern mir wegen der Youtube-Sache mein Handy abgenommen, ich wiederhole, mein Handy abgenommen. Es war mein Handy, mein Handy! Wie konnten sie mir so etwas antun?

Jetzt saß ich also ohne Handy in der Bibliothek, sah zum Fenster hinaus und entdeckte Michael und Calum wie sie auf einer Bank zusammen saßen, sich etwas erzählten und dann zusammen lachten. Warum konnte ich nicht auch einfach Freunde haben?

Warum habe ich damals, als alle anderen zusammen draußen gespielt haben, meine Nase in Comic-Hefte gesteckt? Warum hab ich mir nicht auch einfach Freunde gesucht?

Und das war das erste richtige Mal, dass ich mir Vorwürfe mache, dass ich mich wirklich erbärmlich fühlte. Ich seufzte und sah weiter aus dem Fenster. Überall wo ich hin sah, sah ich nur Leute, die mit ihren Freunden herumliefen und glücklich zu sein schienen. Ich möchte auch Freunde haben und dann mit ihnen glücklich sein. Dann wäre ich wieder ein Stückchen weiter normal und war das nicht immer das, was ich sein wollte?

Früher wollte ich immer sein wie die Superhelden in meinen Comics, ich meine, sie waren freundlich, nett und stark, haben unzähligen Menschen am Tag das Leben gerettet. Wer möchte nicht so sein? Doch dann habe ich bemerkt, dass es gar keine Superhelden gibt und ich werde wohl nicht der erste Superheld sein, schließlich bekomme ich ja noch nicht einmal Sachen wie Hausaufgaben auf die Reihe.

>>Karen und Daryl fanden es so schön mit uns zusammen zu sein, deswegen kommen sie heute uns besuchen.<< erzählte Mum stolz und strahlte, Dad genauso. Ben aß weiter und Jack sah besorgt zu mir. Vor Schreck hatte ich vergessen zu atmen und jetzt blieb mir die Luft immer noch weg.

>>Luke, alles okay?<< fragte er besorgt doch ich fixierte immer noch meine Eltern, die immer noch lächelten, aber dabei die Stirn runzelten.

>>Luke, atmen.<< erinnerte mich Jack wieder. Langsam erwachte ich aus meiner Starre und schnappte nach Luft.

>>Ich... uhm... geh... dann...<< stotterte ich. Eigentlich würde ich jetzt gerne sagen, dass ich zu Freunden gehen würde. Kleines Problem am Rande: Ich hatte keine.

>>Wo gehst du hin, Schatz?<< fragte Mum verwirrt, immer noch leicht lächelnd.

>>Weg.<< sagte ich schnell und wurde schon rot. Hastig blickte ich auf eine Hände, die in meinem Schoß lagen. Jack musterte mich verwirrt und auch Ben hatte eine Augenbraue hochgezogen als er mich ansah. Mum und Dad tauschten Blicke aus, widmeten sich dann aber wieder ihrem Essen.

Wenn Karen und Daryl komme würden, war die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie Michael auch mitnahmen. Ich meine, ich musste ja auch mit, aber das lag sicherlich auch daran, dass ich im Gegensatz zu Michael keine Freunde hatte. Er hatte Calum. Ich wollte auch Calum als Freund haben.

Nach dem Essen rannte ich schon fast nach oben auf mein Zimmer und suchte regelrecht panisch nach meinem Zimmerschlüssel. Wenn ich schon keine Freunde hatte, zu denen ich hingehen konnte, dann würde ich mich wenigstens einschließen.

>>Was machst du da?<< Ich zuckte zusammen als ich Jack's Stimme hört.

>>Wa-was?<< fragte ich nur stotternd und schluckte.

>>Was machst du da?<< er deutete auf sämtliche Kartons in denen ich den Schlüssel vermutete.

>>Uhm... meinen Schlüssel.<< antwortete ich und sah peinlich berührt zu Boden.

>>Wofür?<< er war wohl ziemlich verwirrt.

>>Damit ich mein Zimmer abschließen kann. Wofür benutzt du denn Schlüssel?<< ich verschränkte meine Arme vor der Brust und sah ihn an. Er seufzte nur und ließ die Schultern hängen.

>>Hat das was mit Karen und Daryl zu tun?<< fragte er mich dann. Ich nickte schüchtern und sah wieder zu Boden.

>>Ich mag Michael nicht.<< murmelte ich. >>Er hat Mum und Dad das mit Youtube erzählt und wegen ihm ist mein Handy weg. Und wenn ich ihn dafür nicht so sehr hassen würde, hätte ich eine Chance, einen Freund zu haben.<<

>>Also ist er in deinen Augen ein Problem?<< er zog die Augenbrauen zusammen.

Ich nickte. >>Frag nicht, warum, aber ich hasse ihn einfach. Ich muss ihn nur sehen und ich würde ihm am liebsten die Augen ausstechen.<<

>>Kenn ich.<< murmelte Jack und sah zu mir. Dann seufzte er. >>Eigentlich wollte ich heute zu Ashton aber dann bleibe ich halt hier und falls er mitkommt, machen wir beide was zusammen. Dann gehen wir schnell in die Stadt oder so. und wenn nicht... dann geh ich halt zu Ashton. Ist das okay?<<

Sofort nickte ich, grinste, nein, strahlte. Ich hätte niemals gedacht, dass mein großer Bruder so etwas für mich tun würde.

Dann verließ Jack mein Zimmer und ich machte mich wieder auf die Suche nach dem verschollenen Zimmerschlüssel. Wer wusste für was er noch zu gebrauchen war.



Meinungen dazu, dass Luke Michael hasst? Bekomm ich Feedback?^^ 

Es ist eher so ein langweiliger Lückenfüller, ich weiß.

Ashton wurde jetzt auch erwähnt (ach nee). In dieser Geschichte ist er Jack's Kumpel. Da jetzt nach und nach mehr Leute dazu kommen, füge ich bei der Besetzung das Alter hinzu, damit ihr sehen könnt, wer 1. wie alt in der Story ist und ihr euch so  2. (hoffentlich) erschließen könnt, wer mit wem zu tun bzw wer mit wem befreundet ist. Ist das verständlich? ':D
 

xx_Mrs_H♥♥dings_

Superheroes || Cake Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt