Kapitel 21

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Nur wenige Minuten später öffnete ich meine Lider schon wieder und starrte zu meiner Tür. Ich war mir ganz sicher, dass ich gerade Schritte gehört hatte. Und dann wurde schon an meine Tür geklopft. Ich schnellte hoch, steckte das Radiergummi schnell in meine Tasche und murmelte ein 'ja'.

Ben öffnete die Tür, kam wortlos herein und schloss die Tür dann wieder. Ich schluckte, als er auf mich zukam und sich dann neben mich aufs Bett setzte.

>>Alles okay?<< fragte ich leise.

Er nickte. >>Bei dir auch?<< Ich nickte leicht und sah dann auf meine Hände.

>>Du bleibst also jetzt nachts in deinen eigenen Träumen?<< fragte er mich leise. Wieder nickte ich, wendete meinen Blick von meinen Händen nicht ab.

>>Und was machst du da so?<< fragte er weiter.

>>Träumen?<< murmelte ich leise und bemühte mich, mir nicht auf meine Unterlippe zu beißen.

Ben nickte verstehend. >>Und mehr nicht?<< Ich schüttelte meinen Kopf.

>>Uhm... Ben?<< sagte ich dann leise, sah auf.

>>Was ist los, Kleiner?<< er sah mich grinsend an, dachte wohl, dass er mich jetzt ärgern konnte aber da war mir gerade gar nicht nach zu mute.

>>Ich habe bei Michael etwas gefunden.<< ich fischte nervös das Radiergummi aus meiner Hosentasche und gab es Ben mit zitternden Fingern. Er zog nur verwirrt die Augenbrauen zusammen, begutachtete das vollgekritzelte Radiergummi.

>>Das ist Jack's.<< murmelte ich und sah meinen Bruder abwartend an.

>>Und wo hast du das gefunden?<< hakte er nach, hatte immer noch die Augenbrauen zusammengezogen.

>>Bei Michael. In einem Kästchen auf seinem Nachtschrank. Da sind noch ganz viele andere persönliche Gegenstände.<< jetzt kaute ich auf meiner Unterlippe.

>>Persönliche Gegenstände?<< er zog die Augenbrauen weiterhin zusammen.

>>Ja. Du hast auch einen Stift von ihm. Einen angekauten. Persönlicher geht's ja wohl kaum.<< murmelte ich.

Er seufzte auch, vergrub das Gesicht in den Händen. >>Du bringst alles durcheinander, Luke.<<

>>Aber ich wollte nicht, dass ihr Michael im Traum ausspioniert! Ich wusste doch nicht, dass er das auch macht. Es tut mir Leid, wirklich!<< sagte ich dann und sah nur noch wie Ben aus meinem Zimmer verschwand. Jetzt hatte ich vielleicht nicht nur Calum als meinen Freund verloren (und Michael ganz nebenbei dazu) sondern auch noch Ben als meinen Bruder und wenn er Jack etwas davon erzählen würde, dann auch noch ihn. Und dann war ich wieder genauso alleine wie vorher, wenn nicht sogar noch einsamer.



°~°~°


>>Noch ein letztes Mal, okay? Danach können wir bei anderen weiter machen.<<

>>Aber was ist, wenn Luke das herausfindet?<<

>>Ach Quatsch, der ist in seinem Traum. Ich habe gerade nochmal nach ihm geschaut.<<

Was Jack aber nicht wusste, war, dass ich nur darauf gewartet hatte, dass er zu mir in den Traum kam damit ich mit ihm durch die Traumtür gehen konnte. Natürlich in einer anderen Gestalt. Als Lufthauch. Ja, ich war schon so gut.

Draußen im Korridor haben sich Ben und Jack getroffen. Dabei war noch Ashton. Zusammen sind sie dann herumgelaufen um dann in Maddy's Traum zu gehen. Wieder bin ich ihnen gefolgt und wieder hat das kleine Mädchen von Regenbögen geträumt. Das war schon ganz süß.

>>Aber Luke findet gerade Freunde! Das können wir ihm doch nicht einfach so kaputt machen! Er ist schließlich unser Bruder und wir dürfen vor lauter Träumerei nicht das reale Leben vergessen.<< sagte Ben und sah Jack nicht gerade freundlich an.

>>Ja, aber wir müssen ihn auch beschützen und das geht nicht, wenn jemand wie Michael ihm so nahe steht! Und ganz nebenbei, wir wissen noch nicht einmal wie gefährlich dieser Junge wirklich ist.<< Jack funkelte Ben an. Wie schön, dass auch sie sich mal stritten.

>>Leute, jetzt kommt mal runter. Wir gehen jetzt das letzte Mal durch Michaels Traumtür.<< mischte sich Ashton ein bevor er ein 'vorerst' leise murmelte.

Meine Brüder nickten und dann machten sie sich auf den Weg.

Und das war das, worauf ich schon so lange gewartet hatte; sie zeigten mir Michaels Traumtür.

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen doch dann bemerkte ich, wie anstrengend es doch war, die ganze Zeit als... Nichts herumzuirren. Also materialisierte ich mich und entschied mich dazu, als Katze meinen Weg fortzusetzen. Die kleinen Pfoten machten keine Geräusche, als ich den drei Jungs folgte und mich hinter einem Türrahmen versteckte, um zu sehen, wie die Drei vor einer schwarz-grauen Tür zum Stehen kamen. Ashton zückte ein komisches Ding, das er zu einer Art Schlüssel verformte und damit dann die Tür aufschloss. Ben ging zuerst, er hatte ja auch den Stift und in diesem Moment rannte ich los. Lautlos schnellten die Pfoten über den Boden des Korridors und in der letzten Sekunde, Ashton war gerade hinter Jack durch die Tür gegangen und schloss gerade die Tür, da quetschte ich mich noch schnell zwischen Tür und Türrahmen. Zum Glück bemerkten sie mich nicht, denn im Traum war es dunkel. Da halfen mir auch meine Katzenaugen nicht viel, denn es war alles schwarz.

>>Meint ihr, er träumt gar nicht?<< fragte Ashton leise.

>>Nein, wenn er nicht in seinem Traum wäre, dann wären wir gar nicht hier rein gekommen.<< erklärte Ben flüsternd.

Dann war es kurz still. Bis ein Schrei durch den Traum hallte. Ein Schrei eines kleinen, verängstigten Kätzchen alias das größte Weichei der Welt alias ich. Denn plötzlich war da Michael. Von irgendwoher wurde er beleuchtet und er stand da, ein überlegendes Grinsen auf den Lippen und die Kapuze seines Hoodies ins Gesicht gezogen. Seine Hände befanden sich in den Taschen seiner Hose und neben ihm stand noch jemand.



Meinungen? Kritik? Ideen, wer das neben ihm sein könnte?^^

xx_Mrs_H♥♥dings_

Superheroes || Cake Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt