Kapitel 7

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Jack.

Vor mir stand Jack.

Seine Hand war gerade nach der Klinke ausgestreckt und er sah mich überrascht und geschockt an. Mir gefror das Blut in den Adern. Ja, es war ein Traum aber WARUM TRÄUMTE ICH VON MEINEM BRUDER?! Doch bevor ich etwas sagen konnte, schloss er seine Augen, sah konzentriert aus und als er sie wieder öffnete, war er schon verschwunden.

>>Was war das denn?<< fragte Calum mich erschrocken.

>>Wohl eher wer. Das war Jack, mein Bruder.<< murmelte ich und sah immer noch total verdutzt an die Stelle, an der Jack zuvor gestanden hat.

Im nächsten Moment hörte ich Stimmen von weiter weg, merkte, wie sie immer näher kamen. Der Korridor hüllte sich nach und nach in einen dunklen Nebel in dem auch Calum nach und nach verschwand.

>>Luke?<< fragte er. Doch ich konnte nicht mehr antworten. Und dann war da wieder das Gefühl, als wenn man mir den Boden unter den Füßen wegriss.

Im nächsten Moment schlug ich meine Augen auf und sah direkt in Jack's Gesicht. Vor Schreck schrie ich einmal unmännlich auf, robbte aus Reflex nach hinten und musste leider feststellen, dass mein Bett dort schon zu Ende war. Also machte mein Hintern Bekanntschaft mit dem Boden.

>>W-was machst du denn hier?<< fragte ich außer Atem.

>>Viel mehr sollte ich dich fragen, was du gerade eben dort gemacht hast.<< stellte er mir wütend die Gegenfrage.

>>W-was? Wo?<< ich war immer noch total verwirrt und verängstigt. Das letzte Mal, als ich ihn gesehen hab, war gerade in meinem Traum, aber das konnte er nicht meinen. Schließlich war das gerade eben mein Traum gewesen, Jack konnte unmöglich meinen Traum meinen. Vielleicht hatte ich ja geschlafwandelt? Soll vorkommen.

>>Im Korridor! Bei meiner Tür!<< er schrie schon fast, kam auf mich zu und zog mich grob am Arm hoch. >>Wollten du und dein kleiner Freund mich etwa ausspionieren?!<<

Jetzt war der Punkt erreicht, an dem ich gar nichts mehr verstand.

Ich sah zu ihm auf und war mehr als nur verwirrt. In seinem Gesicht erkannte man sofort Wut, aber auch, dass er, warum auch immer, ein wenig besorgt war.

>>Was schreit ihr hier denn so rum?<< fragte plötzlich Ben, der zur Tür hereinkam. >>Es ist mitten in der Nacht, morgen ist Schule.<< fügte er noch hinzu.

>>Luke hat es in den Traumkorridor geschafft und wollte durch meine Tür gehen!<< beschwerte Jack sich, hielt mich immer noch mit einem eisernen Griff am Arm fest. Und ich verstand immer noch nichts.

>>Und woher willst du das wissen?<< Ben gähnte einmal und sah Jack dann abwartend an.

>>Ich wollte sie gerade öffnen, da hat Luke sie geöffnet und er und sein kleiner Freund standen davor.<< erklärte Jack. Das war genauso wie in meinem Traum. Krass.

>>Du hast gesagt, du machst die Scheiße nicht mehr!<< fuhr Ben ihn an, sodass ich zusammenzuckte.

>>Das tut jetzt rein gar nichts zur Sache! Es geht hier um Luke, um seine Sicherheit und um unsere Privatsphäre!<< rief Jack und ließ mich endlich los. Sofort legte ich meine Hand an die Stelle, er hatte ziemlich fest zugedrückt und es schmerzte immer noch leicht. Dann sah ich irritiert und immer noch verwirrt und geschockt und verängstigt zu meinen beiden Brüdern, erwartete eine Antwort von ihnen.

Ben warf mir einen kurzen Seitenblick zu, sah dann wieder zu Jack und nickte kurz zur Tür. Sofort machten sich beide auf den Weg zu dieser und bevor sie beide mein Zimmer verließen, sagte Ben noch: >>Schlaf weiter, Luke.<<

Normalerweise hätte ich jetzt protestiert und eine Antwort verlangt, aber ich war immer noch müde und fühlte mich im übrigen noch so, als hätte ich nicht wirklich geschlafen. Sicherlich hatte ich das mit Jack und Ben auch nur geträumt. Morgen würde ich ganz normal aufwachen, Ben und Jack würden sich nicht daran erinnern und ich auch nicht. Und mit diesen Gedanken fiel ich in einen tiefen Schlaf.



Am nächsten Morgen erinnerte ich mich leider immer noch an diesen komischen Traum. Und an Calum. Ob er wohl wirklich so hieß?

Ich stand auf, machte mich fertig und schlurfte dann runter. In der Küche warfen Ben und Jack mir einmal komische Blicke zu. Das war dann aber auch der einzige Blickkontakt für den Rest des Morgens. Noch nicht einmal auf dem Weg zur Schule redete Jack mit mir.

>>Jetzt sag doch endlich.<< quengelte ich also und rückte meine Brille zurecht. Mum hatte mich dazu gezwungen, sie auch in der Schule zu tragen. Ich hatte eh keine Freunde und war schon ein Außenseiter, also hatte ich ja auch nichts zu verlieren.

>>Ich weiß nicht, was ich sagen soll.<< entgegnete Jack ein wenig genervt.

>>Na, letzte Nacht. Was du und Ben also ... was ihr damit meintet.<< versuchte ich ihm zu erklären.

>>Ben und ich waren letzte Nacht nicht bei dir, Luke, wie oft denn noch? Das musst du dir alles eingebildet haben!<< er seufzte und lief schneller, war ziemlich angespannt und genervt.

>>Ich weiß aber, dass ich mir das nicht eingebildet habe!<< sagte ich und rannte ihm hinterher. Meine Beine waren im Gegensatz zu seinen noch ziemlich kurz, auch wenn nur zwei Jahre zwischen uns lagen. Mum sagte immer, ich würde noch wachsen, in meinem Alter waren meine Brüder schließlich auch klein gewesen. Aber die Hoffnung, dass ich irgendwann nochmal wachsen würde, hatte ich schon längst aufgegeben.

Ich nervte Jack noch den ganzen Weg lang bis wir dann zu unterschiedlichen Gebäuden laufen mussten; er zu den Klassenräumen und ich zur Sporthalle. Dort angekommen sah ich Calum, falls er so hieß, wie in meinem Traum, schließlich war das alles nur ein Traum. Er wusste nicht, wer ich war, wie ich hieß. Es war ja mein Traum gewesen. Aber diese Theorie zerplatzte wie ein Seifenblase, als er mich begrüßte.

>>Hey Luke.<<



Ist das Kapitel ein wenig zu verwirrend und ... nicht gut? Weil mir kam es ein bisschen... kompliziert vor. 

Falls Fragen aufkommen, aufgekommen sind oder noch im Laufe der Geschichte aufkommen, könnt ihr mich gerne jederzeit fragen :D

xx_Mrs_H♥♥dings_


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