Kapitel 42

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>>Calum?<<

Er drehte sich um und sah mich überrascht an. Sofort zuckten seine Mundwinkel nach oben. >>Luke! Ich dachte, du willst nichts mehr mit mir zu tun haben.<<

Schnell schüttelte ich den Kopf. >>Nein, das stimmt nicht. Ich ... uhm... also vielleicht... sollten wir reden.<< brachte ich es schließlich über die Lippen.

Sofort wurde Calum's Grinsen breiter und er nickte fröhlich. Er wollte gerade noch etwas sagen, doch da brach er ab und sah zu etwas hinter mir. Ich drehte mich um und sah Michael in der Menge von Schülern.

>>Wir treffen uns heute Nachmittag, okay? Komm zu meiner Straße.<< murmelte er und begrüßte dann Michael.


Der Unterricht zog sich schleppend voran. Die Zeiger auf der Uhr krochen nur langsam über das Ziffernblatt und sogar eine Schnecke würde sie mehrmals umrunden.

Es war wirklich schlimm. Und langweilig. Und da Calum und ich heute keine Stunden zusammen hatten, konnte ich ihn noch nicht einmal anstarren. Ja, das Leben war schon hart.

Aber schließlich klingelte es und die letzte Stunde war vorbei, was hieß, dass ich schnell nach Hause musste. Mum musterte mich verwirrt, als ich fünf Minuten eher als sonst vor der Tür stand und dann die Treppe hochsprintete.

Ich aß mit Mum und Dad zu Mittag, meine Brüder waren noch nicht da und dann machte ich schnell meine Hausaufgaben, machte mich fertig.

Calum schrieb mir noch, wann wir uns treffen könnten und ich schrieb zurück, dass das okay wäre und so schlüpfte ich in meine abgelaufene Vans, rannte raus.

Calum wartete schon auf mich und lächelte leicht, als er mich um die Ecke kommen sah. Und sein Grinsen wuchs, als ich es erwiderte.

>>Hey.<< begrüßte er mich leise.

>>Hey.<< murmelte ich.

>>Wollen wir... irgendwo hin? Ich meine, wo wir ungestört sind und in Ruhe... reden können? Oh mein Gott, ich klinge wie ein Mädchen.<< Er fuhr sich einmal durchs Haar und sah mich mit gekräuselter Nase an, die Augen hatte er zusammengekniffen, so, als wenn ich ihn mental schlagen würde. Oder er sich selbst.

Ich kicherte leicht, nickte dann. Calums Mundwinkel hoben sich wieder und zusammen liefen wir los, er vor, ich hinterher.

Wir liefen etwas aus der Stadt raus, sodass immer weniger Häuser und Menschen zu sehen waren. Dann holte ich tief Luft und sagte: >>Es tut mir Leid, dass ich dich einfach stehen gelassen hab und dich dann ignoriert hab. Das war nicht richtig.<<

>>Vielleicht hätte ich dich nicht einfach so ohne Vorwarnung küssen sollen.<< warf er ein und sah mich dabei entschuldigend an.

>>Nein, nein, das ist voll okay...<<

>>Willst du damit sagen, dass es... okay okay war?<<

>>Okay okay?<<

>>Ja, ich meine, dass es auch in deinem Interesse war.<<

>>Drück dich nicht so gewählt aus.<< kicherte ich. In seiner Anwesenheit wurde ich immer ganz nervös und kicherte deswegen auch viel. >>Aber ja, es war okay okay für mich. Irgendwie... fand ich es auch gut.<< murmelte ich immer leiser werdend.

>>Das heißt, du... magst mich?<< fragte er leise nach.

Ich nickte leicht, meine Wangen färbten sich leicht pink. >>Mehr als nur mögen..<<

>>War das ein Geständnis, Hemmings?<< Er stubste mir grinsend mit dem Ellenbogen in die Seite.

>>Vielleicht.<< murmelte ich und sah verlegen zur Seite. >>Also... ja.<<

>>Heißt das?<< Er grinste mich an, wackelte mit den Augenbrauen.

>>Falls du mit mir zusammen sein möchtest...<<

>>Will ich!<< rief er lachend und zog mich grinsend in eine Umarmung.

>>Uhm... Luke?<< fragte er mich dann leise. Ich sah ihn an. >>Was?<<

>>Küssen Pärchen sich nicht eigentlich?<< Seine Wangen färbten sich leicht pink. Auch mir schoss das Blut in die Wangen, doch ich nickte.

Und ehe ich mich versah, lagen seine weichen Lippen auf meinen.



Calum und ich waren zusammen. Und ich konnte nicht anders, als bei meiner Rückkehr Mum zu umarmen und ihr grinsend alles zu erzählen. Sie hatte fast an meinen Lippen geklebt, so brennend interessierte sie das und sie freute sich für mich fast genauso sehr, wie ich es selbst tat.

Ben stieß auch noch hinzu und so musste ich alles nochmal erzählen. Er grinste einmal und wuschelte mir durchs Haar, so, wie er es früher immer getan hatte, wenn ich in der Schule einen neuen Buchstaben gelernt habe und ihm das erste Mal einen selbst geschriebenen Text vorlas.

Er hatte sich aber einmal noch viel mehr gefreut, als ich ihm mein erstes selbstgeschriebenes Gedicht vorgelesen hatte. Ich habe es danach noch extra einmal sauber abgeschrieben und ihm geschenkt. Er hatte es immer noch.

Die nächsten Tage schien alles wieder gut zu sein. Ich saß mit Calum und Michael auf unsere Stammbank am Sportplatz und manchmal setzte ich mich auf seinen Schoß oder er sich auf meinen. Am Ende warf der eine den anderen aber immer runter.

Nachmittags trafen wir uns zu zweit oder manchmal auch zu dritt.

Wenn Calum und ich uns trafen, kuschelten wir die meiste Zeit und redeten. Wir verhielten uns manchmal wie Mädchen, die stundenlang reden konnten. Als ich Calum das mal gesagt hatte, meinte er nur, dass das voll normal wäre, schließlich wäre jeder Junge im Bauch der Mutter einmal ein Mädchen gewesen.

Die Scherben der Welt, die ich mir wortwörtlich erträumt hatte, setzten sich langsam aber sicher wieder zusammen. Und dieses Mal stellten sie das echte Leben dar, die Realität.

Und um das ganze ein wenig zu beschleunigen (und weil ich gesehen hatte, dass immer weniger blaue Glasblumen an Ashton's Tür waren) rief ich ihn an und wir verabredeten uns alle vier um ein neues Cover aufzunehmen.

Und jetzt saßen wir hier, lachten und redeten und versuchten immer mal wieder irgendwas zu spielen, aber so richtig ließ sich kein Lied schaffen.

>>Vielleicht sollten wir nicht mehr so viele Cover machen.<< fing Calum an, sah zu Michael. >>Vielleicht sollten wir... etwas eigenes machen.<<

Es schien, als wenn Michael ein Licht aufgehen würde, denn seine Augen weiteten sich kurz, doch dann nickte er grinsend.

>>Michael und ich haben mal was geschrieben...<< Calum stand auf und lief zu Michael Schreibtisch, dessen Schubladen er öffnete und wieder schloss, darin suchte und Papiere rauswarf. Schließlich zog er ein etwas zerknicktes Blatt hervor und strich es gerade.

>>Gotta Get Out?<< las ich.

Michael und Calum nickten grinsend und auch Ashton warf einen Blick drauf. Nach kurzem Überfliegen nickte er. >>Können wir ja mal versuchen.<<


Well, Cake is real

Meinungen? Kritik?

Würdet ihr vllt auch mal eine Story von mir lesen, die keine ff ist?

xx_Mrs_H♡♡dings_

Superheroes || Cake Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt