Sobald das Monster verschwunden ist, rennen Ariadne, Cale, Don und Domina auf ihn zu. Die Mädchen umarmen ihn, während die Jungs ihm auf den Rücken klopften. Als Don Belle und Beck auf den Boden knien sieht, rennt er zu ihnen hin und die anderen folgten ihm. Meine Augen sind geschlossen, als sie sich um mich versammeln. Mein Mund voll Schmerz verzogen, die Wangen nass von Tränen. Domina sieht entsetzt das Blut und den Haufen rot verfärbter Glasstücke an. „Oh mein Gott!", haucht sie und presst sich eine Hand auf den Mund. Auch die anderen sind geschockt. „Heilige Scheisse", sagt Don. Belle verbindet meinen Bauch und meine Schultern und klebt mir Unmengen von Pflastern auf. „Cass?", fragt Cale. Sicher bin ich mir nicht, aber ich glaube, einen leisen Hauch von Angst zu hören. Ich öffne meine Augen und wische mir mit der anderen Hand die Tränen weg, damit ich besser sehen kann. „Ich lebe noch", sage ich. Er muss lächeln und sagt: „Das war sehr mutig von dir!". Ich lächle schwach zurück. Doch dieses Kompliment hat mir mehr Kraft gegeben, als eine Medizin es getan hätte. (Wobei eine Medizin noch den Schmerz nimmt. Das konnte das Kompliment leider nicht.) Domina kniet sich neben mich. „Ich danke dir! Du hast was gut bei mir, egal was es ist", flüstert sie in mein Ohr und ich lächle wieder, dieses Mal mit geschlossenem Mund. „Cass, wir müssen dich wegbringen, hier kannst du nicht bleiben", sagt Belle. Ich schaue sie ungläubig an. Das ist doch ein Scherz, oder? „Du liegst in einem See!", sagt sie leicht angewidert. Tatsächlich hat sich eine rote Pfütze um meinen Körper verteilt. Belles Hose ist schon ganz vollgesogen, wie meine Kleider. Auch Domina, die neben mich gekniet hat, hat dunkle Flecken auf ihrer schwarzen Jeans. Trotzdem stöhne ich. Das Liegen alleine bereitet mir schon höllische Schmerzen und jetzt will sie mich auch noch bewegen?! „Domina und ich, kümmern uns ums Essen. Avan und Ariadne, ihr bereitet unsere Schlafplätze vor. Cale und Beck, ihr helft Belle!", übernimmt Don das Kommando. Die anderen nicken und gehen. Nach einem Kampf, wie diesen sind alle froh, dass jemand das Wort erhebt und etwas Ordnung schafft. Wir sind alle verwirrt, müde und ängstlich. Wir haben keine vollständigen Erinnerungen mehr und wissen nicht, was als nächstes kommt.
Cale und Beck bauen einen provisorischen Barren, während Belle mir hilft die Kleider zu wechseln, nachdem die Jungs mich etwas von der Blutpfütze entfernt hatten. Sobald ich frische Kleider anhabe, kommen Cale und Beck zurück. Sie hieven mich auf den Barren, der aus den Speeren von Ariadne und einigen Ersatzkleider besteht, schleppen mich zu den anderen und legen mich auf eine Matte, die Domina und Don gefunden, aufgepumpt und bereitgestellt haben. Jede kleine Bewegung lässt hunderte von Schmerzimpulse durch meine Nerven schiessen. „Danke", sage ich. Ich spüre wieder einen Stich, in meinen Arm, der fast nichts abbekommen hat. „Au!" Belle hat mir schon wieder eine Spritze in den Arm gejagt, ohne, dass ich es mitbekommen habe. Die Flüssigkeit fliesst durch meinen Körper und die Schmerzen lösen sich langsam auf. Ich entspanne mich. „Was ist das?", flüstere ich. „Ich nehme an, dass es Morphium ist", sagt sie und streicht mir einmal sanft über mein Haar. Es kommt mir vor, als ob sie meine Schwester wäre. „Habe ich sehr fest zugedrückt?", frage ich Beck. Er mustert seine Hand und sagt gespielt entrüstet: „Sei froh, dass ich eine gute Versicherung habe!" Wir müssen Lachen (was natürlich schmerzt) und ich bin froh, dass mein Gehirn noch weiss, was eine Versicherung ist. „Aber du hast echt scharfe Krallen, du Katze", sagt er grinsend. Ich nehme seine Hand und sehe, was er meint. Ich habe meine Fingernägel so tief in seine Haut gekrallt, dass sie etwas aufgekratzt ist. „Ich nehme es dir nicht übel", sagt er beschwichtigend, als ich meinen Mund aufmache und mich entschuldigen will. „Verglichen mit deinen Verletzungen, ist das wie ein Insektenstich!" Ich muss lächeln. „Danke, Beck." „Wofür?", sagt er leicht erstaunt. „Dafür, dass du deinen Humor hast!", sage ich frech. „Keine Ursache Kitty Cat", sagt er grinsend. Ich hoffe, dieser Spitzname ist nur eine Halluzination des Morphiums, denn er ist schrecklich. Er muss Gähnen und steckt mich an. „Bleibst du?", flüstere ich schläfrig. „Klar." Er legt sich auf die Matte neben mich. Ich halte immer noch seine Hand, als ich es merke, lasse ich sie los. Natürlich muss mein Gehirn mich an den Kuss erinnern. Eine bequeme Position zu finden, in der ich gut schlafen kann ist schwierig, also bleibe ich einfach so auf meinen Rücken liegen, denn Kopf zu Beck gedreht und schliesse meine Augen. „Gute Nacht, Beck", murmle ich. Ich bin schon fast eingeschlafen, als Beck mit dem Finger sanft über meine Wange streicht und „Gute Nacht, Shadow", sagt. Ich öffne schläfrig ein Auge. „An was erinnerst du dich?", frage ich mit schwerer Zunge. „Ein anderes Mal. Du musst schlafen", sagt er sanft und schon bin ich weggetreten. Ich merke auch nicht, dass er aufsteht und zu den anderen geht. Ich bekomme auch nicht mit, was sie diskutieren. Ich verliere mich nur in meinen Träumen...
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Hey<3
Yes, ich update auch hier mal wieder. (Wurde auch mal langsam wieder Zeit:P)
Ich würde mich wahnsinnig über Feedbacks freuen!Bitte liken, Voten, kommentieren - ach, ihr kennt das Spiel ja. Danke schön!
Bb, Lily:)
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Station 10 #Wattys2016
Mystery / Thriller(Titel vorher: Lose - Verliere nie das Wesentliche aus den Augen!) Cassandra erwacht in einer seltsamen Anlage, ohne zu wissen, wer sie ist und woher sie kommt. Aber sie ist nicht alleine: Cale ist mir ihr in einem Raum. Erst nach und nach kehren ei...