Mehr Seiten als die Bibel

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Jetzt

Joey

Sie hatte den Blickkontakt unterbrochen, hatte sich zwischen ihrer Freundinnen versteckt und mich ignoriert. Warum ich mich immer noch damit beschäftigte?

Ich weiß es nicht. Keine Ahnung, wirklich.

Denn obwohl ich sie, Caty, in New York kennen gelernt hatte, wenigstens ein bisschen, war sie doch heute ein komplett anderer Mensch gewesen. Ich hatte sie fast sofort entdeckt, wie sie die Halle  betrat, das Gesicht eine Maske. Erst hatte ich es gar nicht geglaubt. Ich meine New York ist riesig, dort halten sich so viele Menschen auf. Wie wahrscheinlich war es da bitte das ich diesem einem Mädchen noch einmal begegnete. Doch allein ihre blonden Locken hatten für sich gesprochen. Die Art wie sie sich bewegte, das Selbstvertrauen. Alles dasselbe Mädchen.

Und auch hier hatte sie viel Beachtung erhalten, Jungs folgten ihr mit ihren Augen, Mädchen warfen neidische bis ängstliche Blicke auf sie.

Was mich überrascht hatte, war die vollkommene Veränderung die sie durchgemacht hatte. In der Bar war sie schon irgendwie zurückhaltend gewesen, vielleicht auch ein bisschen arrogant. Doch nichts was man nicht hätte ignorieren können. Als Teil ihres Wesens akzeptieren hätte können.

Heute jedoch hatte sie sich aufgeführt wie die Kaiserin der gesamten Welt. Ihr kleines Näschen war so hoch in der Luft gewesen, ihre Haltung zeugte von Verachtung. Sie hatte nicht nach links oder nach rechts geschaut. Den Rücken gerade, Brust raus, Bauch rein. Nichts an ihr war mir natürlich erschienen. Nicht so wie vor einigen Tagen noch. Als sie mich mit ihrer Stimme, mit den Gefühlen hinter ihrer Stimme komplett für sich eingenommen hatte.

Ich hatte sie beobachtet, dieses Mädchen das so ganz anders war als ich sie in Erinnerung hatte. Nicht unbedingt aufreizend aber verführerisch, sexy angezogen. Sie wirkte weniger wie ein Mädchen, sondern mehr wie eine Frau. Plötzlich hätte ich nicht mehr sagen können wie alt sie wirklich war.

Das konnte ich einfach nicht ignorieren.

"Joey" ,riss mich meine Cousine aus meinen Gedanken, "wie findest du Ethans Team?"

Jess und ich standen vor Ethans Auto und warteten auf ihn. Er würde uns beide zu Hause absetzten und dann weiter auf irgendeine Party fahren.

"Sie naja, waren schon ganz gut."

"Doch mit ihren Gegner hatten sie leichts Spiel." ,vervollständigte die Kleine meine Gedanken und ich nickte ihr zu.

"Ja, dass muss man wohl dazu sagen. "

Jetzt nickte sie ernst und wir standen wieder in der Stille. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und starrte in den Himmel herauf. Ob er hier anders aussah als daheim. Ich weiß es ehrlich nicht.

"Ah, da seit ihr zwei." Ethans Stimme durchbrach die gemütliche Ruhe und ich schaute meinen zwei Jahre jüngeren Cousin entgegen. An seiner Seite ein Mädchen welches sich mir als Chloe vorstellte. Den verliebten Blicken zu folge Ethans Freundin. 

"Kanns los gehen?"

"Na klar"

Zusammen mit Jess setzte ich mich  hinten rein, Ethan und Chloe vorne. Ethan unterhielt sich angeregt mit seiner Freundin und ich tat es Jess gleich und starrte aus dem Fenster. Ich war fertig und alle. Ich glaube ich hatte mich selten so sehr auf mein Bett gefreut.

Da weckten die zwei vorne meine Aufmerksamkeit. Ihre STimmen waren leiser geworden, fast schon tuschelten sie.

Chloe  sagte gerade: "Und hast du sie heute wieder gesehen? Was sie an hatte? Ich meine was glaubt sie eigentlich wo wir sind?"

The nice guyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt