Love is in the air

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Jetzt

Joey

Catys Gesichtsausdruck war durchgehend neutral,und dann, ganz plötzlich leuchtete sie auf. Nur für ein oder zwei Momente wirkte sie dann unbeschwert und glücklich. Wie die Motte vom Licht wurde ich davon angezogen. Ich weiß, es klang unheimlich kitschig, aber ich wollte sie leuchten und strahlen sehen. Funkeln.
Hoffentlich mochte sie meine Idee. Ich hatte lange überlegt ob ich wirklich einen Spaziergang am Hudson River mit ihr unternehmen sollte. Caty lebte schon immer hier, dieser Fluss war bestimmt nichts besonders für sie, anderseits gefiel mir die Idee einfach.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, war das Motto für den heutigen Tag. Ziemlich dumm oder? Wahrscheinlich schon.
Nervös warf ich einen Blick auf Caty, mit einem kleinen Lächeln saß sie da und schaute aus dem Fenster, ganz unwillkürlich drehte sie sich dann zu mir um: „Hudson River?"
Ein Nicken war alles was ich fertig brachte.
Ihr Lächeln vertiefte sich: „Schön. Da war ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr."
Halleluja
„Oh, wirklich? Dann hatte ich ja nochmal Glück."
„Hattest du wohl." dieses Mädchen kannte wirklich kein Erbarmen.
Ich fuhr über eine weitere Kreuzung und rollte dann langsam auf einen vollgestopften Parkplatz. Überall liefen Familien und Ehepaare herum. Kinder spielten Fangen oder zogen einen Hund hinter sich her. Glücklicherweise waren sie schon auf dem Rückweg, es würde nicht mehr allzu lange dauern und wir wären fast die einzigen hier.
„Dann raus mir dir."
Caty ließ sich nicht zwei Mal bitten und mit dem Eis auf den Händen öffnete sie die Tür und stieg aus dem Auto. Ich stieg ebenfalls aus und schloss das Auto hinter mir ab. In einvernehmlicher Stille liefen wir auf den Teerweg zu, der am Fluss entlang lief. Dort angekommen wurde ich erstmal zum stehen gezwungen als mir Caty meinen Eisbecher in die Hand drückte. Ihr langer Pferdeschwanz schlug auf ihrem Rücken in und her, ihr Blick war auf das schon etwas mitgenommene Eis gerichtet.
„Danke"
„Bitte"
Ohne mich anzusehen, ging sie weiter und stieß einen genüsslichen Laut aus als sie den ersten Löffel in ihren Mund schob: „Ich liebe Eis" nuschelte sie genießerisch.
Mein Grinsen war so breit, man konnte bestimmt alle meine Zähne sehen, doch ich war einfach nur froh das es ihr zu gefallen schien: „Wer tut das bitte nicht?"
Den Kopf warf sie übermutig herum und ihre wunderschönen Augen waren entsetzt aufgerissen: „Ethan hasst Eis. Als ich noch mit ihm zusammen war, sind wir fast nie Eis essen gegangen."
Ich ahmte ihren entsetzten Blick nach: „Was? Dann kann er unmöglich mit mir verwandt sein."
Caty lachte amüsiert auf: „Du bist doch ein Idiot Joey."
Meine Antwort war ein leichtes Schulterzucken, welches sie natürlich nicht sah, ich beeilte mich um zu ihr aufzuschließen: „Also Caty Wilson. Was muss ich unbedingt über dich wissen?"
Anna hatte mir Lektionen für richtigen Umgang mit Mädchen gegeben: „Frag sie immer über sie aus. So zeigst du das du an ihr als Person interessiert bist." Ihre Stimme war unglaublich streng und ernst gewesen.

Caty jedoch neben mir versteifte sich für einen Moment und schob sich noch mehr Eis zwischen die Lippen.
Ich beugte mich zu ihr hinunter: „Wie soll ich den sonst einen passenden Spitznamen für dich finden?"
„Zum wiederholten Male Joey, ich habe bereits einen Namen!"
„Und den mag ich auch, er ist wirklich schön, doch ich werde dir trotzdem einen Spitznamen geben und entweder hilfst du mir und er gefällt dir oder..."
Ihren genervten Blick konnte ich nur mit reiner Unschuld begegnen.
„Nun gut" ,maulte sie, doch ich konnte das leise Lächeln auf ihrem Gesicht gut erkennen: „Ich mag Eis. Ich spiele kein Basketball und ich werde auch gar nicht erst damit anfangen. Das kannst du dir gleich merken."
Geschäftigt nickte ich mit dem Kopf und aß mein Eis was Caty zum Lachen brachte.
„Mal überlegen...ich geh gern laufen. Ich mag den Sommer lieber als den Winter. Ich singe ganz gut"
Diesmal war ich derjenige der sie genervt ansah doch Caty quittierte es nur mit einem Augenverdrehen: „Ich zeichne auch ganz gerne und ohne Musik müsste mein Herz still stehen."

The nice guyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt