Kummer, mein alter Freund

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Caty

Ich lag auf meinem Bett und tat etwas schwaches. Ich starrte auf mein Handy und wartete.
Nach Ethan hatte ich mir geschworen nie wieder zu warten, auf nichts und niemanden. Ich hatte Joey verjagt, er würde nicht anrufen. Nicht mich jedenfalls.

Ich war noch nie Mensch gewesen um den man sich bemühte. Ich war niemals jemand gewesen auf den andere aufpassten, niemand der viele Menschen hatte die sich um  ihn sorgten. Früher, da hatte ich eine Familie gehabt, eine Mutter und Brüder, einen gesunden und lustigen Vater. Früher da hatte ich einen beste Freundin gehabt, wir hatten immer zueinander gehalten, hatten uns geschworen für immer befreundet zu bleiben. Früher da hatte ich auch einen Freund gehabt. Einen lieben Kerl der mich liebte und sich um mich sorgte wenn es mir schlecht ging.

Inzwischen...war da nur noch ich. Und nein, das machte es mir unmöglich das zu sehen was andere sahen. Eine Reihenfolge unglücklicher Zufälle.
Ich hatte immer mir selbst die Schuld gegeben, denn wer konnte schon alle wichtigen Menschen in seinem Leben auf einmal verlieren ohne irgenwie die Mitschuld zu tragen?
Im Sommer nach Ethan war ich hart geworden, kalt und unzugänglich. Ich hatte endlich eingesehen, dass es nicht meine Schuld war.
Mutters Betrügerei hatte nichts und zwar rein garnichts mit mir zu tun. Es war ihre Entscheidung gewesen mit anderen Männern zu schlafen, genauso wie es ihre Entscheidung gewesen war mir keine gute Mutter zu sein, mich nicht zu lieben. Nichts davon war meine Schuld.
Es war auch nicht meine Schuld das meine Brüder meiner Mutter folgten, schließlich hatte sie die beiden  immer mit Liebe überhäuft. Sicher, meine Brüder hatten mich geliebt, doch sie hatten mich nicht genug geliebt. Doch das war auch nicht meine Schuld, ich hatte sie nicht verjagt, sie waren gegangen.
Und mein Vater?
Auch da war es nicht meine Schuld, das ich nicht genug war um ihn aufrecht zu halten. Es war nicht mein Fehler das er seine betrügerische Exfrau mehr geliebt hatte als seine eigene, unschuldige Tochter. Auch dafür konnte ich nichts.
Warum Abby gegangen war?
Keine Ahnung, vielleicht war ihr mein Leid und mein Kummer zu viel geworden. Doch war das meine Schuld? Nein, es war wohl niemandes Schuld. Doch damals war sie meine beste Freundin gewesen, die restliche Familie die ich noch hatte und auf seine Familie sollte man sich doch eigentlich verlassen können.
Zu aller letzt war da noch Ethan. Ethan der mein Kummer zum Überlaufen gebracht hatte, der mich entgültig gebrochen hatte. Er hatte es nicht mit böser Absicht getan, doch genau wie Abby hatte er mir weh getan. Ich hatte mich auf ihn verlassen und dafür bezahlt. Eigentlich jedoch hatte Ethan einfach auf sein Herz gehört, es für eine neue und bessere Liebe geöffnet. Ich war wohl so etwas wie ein Kolleteralschaden.
An Joeys Abschied jedoch war ganz allein  ich Schuld, ich allein hatte ihn von mir gestoßen. Warum sollte er zurück kommen, ich hatte es gesagt, ich hatte ihm gesagt er solle verschwinden. Und das war nun dabei raus gekommen. Ich begrüßte einen alten Freund wieder. Kummer.
Es war mir vertraut, dieses ertrückende Gefühl in meiner Brust das mein Herz zusammen quetschte und mir die Luft zum Atmen nahm. Ich kannte diesen Schmerz, ich würde es überleben. Zweifellos. Doch das war auch schon alles.

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Ich weiß, es ist sehr...dramatisch

Aber ich hab vor heute noch ein Kapitel zu posten.  Also wer das hier liest, keine Sorge es kommt noch was.

Ich wünsch allen ein schönes Wochenende!

Lg Queenelisabeth1



The nice guyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt