Kapitel 2

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Kapitel 2

"Ich bin hier, weil meine Mom mich hasst.", murrte er kichernd und ich sah verwirrt zu ihm, jedoch erklärte mir Calum, dass keiner wüsste warum Luke eigentlich hier war. Allerdings meinte Ashton dann noch, dass es was ernstes sein könnte. Ich machte mir schon sorgen, der Jüngere war mir sympathisch, aber ich bräuchte jetzt keine Freunde mehr, da ich eh bald sterben würde!

Michael's POV:

Nach dem Essen führte mich Luke auf unser gemeinsames Zimmer. Ich könnte es kaum glauben, als mir der Blonde berichtete, dass er mein Zimmergenosse sein würde. Andererseits fand ich dies schon ziemlich Vorteilhaft.

"Redest du viel?", fragte ich an den Blauäugigen gewandt. Kopfschüttelnd lief Luke weiter bis zur letzten Tür unseres Ganges.

Die Klinik in welcher wir 'lebten' gefiel mir sehr, denn jedes Zimmer war mit zwei Betten, einem Bad, einer Sitzecke und tatsächlich auch einem kleinen Balkon ausgestattet. Das war wirklich besonders und sehr luxuriös, aber änderte nichts daran, dass ich eh bald sterben würde!

"Welches Bett ist meins?", erkundigte ich mich freundlich. Schulterzuckend setzte sich Luke auf die kleine Couch und schaltete die Spielekonsole an. Augenrollend setzte ich mich neben ihn, stellte zuvor aber noch meine Taschen ab.

"Ein Bisschen könntest du aber schon mehr reden, Luke. Vorhin warst du doch auch nicht so mies drauf.", grinste ich, doch kassierte nur einen emotionslosen Blick seitens Luke. Verwirrt blinzelte ich.

"Gut dann nicht.", schnappte ich frustriert und ging ins anliegende Bad. Es war sehr ordentlich und steril, nicht so wie mein altes Badezimmer. Ich war oder bin ein sehr chaotischer Mensch.

Kurz sah ich in den Spiegel, strich mir vorsichtig durchs gefärbte Haar. Einige Strähnen blieben zwischen meinen Fingern hängen, was von der Chemotherapie zu Stande kam. Sie brachte doch nichts außer ner Glatze!

Ein Klirren lies mich hochfahren und panisch zur Tür starten. Besorgt lief ich in den Wohnbereich nur um einen am Boden knienden Luke zu erblicken, welcher sich bemühte alle Scherben eines zerbrochenen Glases aufzusammeln. 

Stumme Tränen rannen sein Gesicht runter, seine Hände zitterten sehr stark. Er zischte auf, als er sich an einer der Glasscherben schnitt und Blut seinen Finger entlang lief. Schnell lief ich zu ihm, half ihm mit den Scherben und warf diese dann in den Mülleimer.

"Komm wir reinigen deine Wunde, ja?", meinte ich einfühlsam, was mich selbst schon sehr wunderte. Kopfschüttelnd stand mein Blonder Genosse auf, drückte ein Taschentuch auf die Blutung und Verlies den Raum.

Stumm sah ich ihm nach, wusste nicht wirklich, was ich nun machen sollte. Sollte ich ihm nach? Sollte ich erst auspacken?

Ich entschied mich dafür zu aller erst einmal auszupacken und Luke seine Zeit für sich alleine zu lassen. Er würde wahrscheinlich zu Ashton oder Calum gehen, immerhin waren sie ja befreundet.

Als ich alles Ausgepackt hatte, legte ich mich in mein Bett, ich hatte beschlossen das an der Tür zu nehmen, steckte mir meine In-Ears in die Ohren und schrillte durch meine Musik. Schlussendlich entschied ich mich dafür 'Better off Dead' in Dauerschleife zu hören. Vielleicht war ich ja auch besser dran, wenn ich endlich Tod wäre...

Hospital || MukeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt