Kapitel 11

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Kapitel 11

"Was? Was verdammt nochmal ist eigentlich los mit dir?!", rief ich flüsternd. Ich wollte nicht, dass irgendjemand anderes von unser 'Konversation' erfuhr. Es müsste nicht jeder erfahren! Tränen füllten die Augen von Luke, ehe er sie zukniff und schluchzte.

"Du wirst es nicht verstehen! Keiner versteht es!"

Michael's POV:

Ungläubig sah ich zu Luke, welcher heftig schluchzte und an der Wand runter rutschte. In diesem Moment tat es einfach nur weh ihn so zerbrechlich zu sehen. Ich schluckte, setzte mich dann zu ihm und schloss ihn in eine Umarmung.

"Luke... Was? Was genau hast du?", fragte ich vorsichtig nach. Weinend krallte sich Luke an mich, ich zog ihn auf meinen Schoß, wiegte ihn beruhigend hin und her. Zart wischte ich ihm die Tränen weg.

"Depressionen und...", schniefte Luke und betrachtete kurz den Boden. Er blinzelte aufkommende Tränen weg ehe er zu der Nadel, welche an einen Schlauch angeschlossen und somit zu einer Infusion werden würde, blickte und dann in meine Augen sah.

"Und?", fragte ich weiter nach. Zitternd fuhr sich Luke über die Augen, wimmerte. Ich streichelte seine Wange zur Beruhigung, versuchte ihm zu vermitteln, dass er nicht alleine war.

"Leukämie.", flüsterte er heiser. Mein Herz schien stehen zu bleiben und dann um ein Vielfaches schneller zu schlagen. Sollte das ein schlechter Witz sein?

"Du hast Blutkrebs?", hakte ich schockiert nach. Nickend sah Luke auf den Boden, erneut. Tränen liefen in Strömen seine Wangen hinunter und ich konnte nun auch meine Tränen nicht zurück halten.

"I-ich kann nicht mehr, M-Mikey... E-es ist so sch-schwer!", keuchte Luke verzweifelt und schluchzte erneut heftig. Weinend schloss ich ihn noch fester in meine Arme, spürte seinen unregelmäßigen Herzschlag ganz genau.

"H-hör zu, Luke! Wir schaffen das. Gemeinsam! I-ich bin für dich da. Wir schaffen das mit deinen Depressionen und das mit der L-Leukämie ebenfalls, okay?", sprach ich und klang sogar halbwegs zuversichtlich. Nickend schniefte Luke.

"Okay.", murmelte er und ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen. Es war das erste mal heute, dass Luke ehrlich lächelte und das machte mir Mut.

"Okay!", rief ich halb laut, sprang auf, wobei ich Luke noch festhielt und nun im Brautstil trug. Langsam lief ich Richtung Gruppentherapie mit dem Blondschopf auf dem Arm.

"Weißt du? Ich würde gerne das selbe machen wie das letzte Mal, als ich dich so getragen habe, Lu.", hauchte ich kurz vor dem Raum.

Aus strahlenden Augen sah Luke zu mir hoch, nahm mein Gesicht in seine zierlichen Hände und vereinte unsere Lippen zu einem Kuss. Ich legte all meine Gefühle die ich dem Blonden gegenüber hatte in den Kuss und er tat es mir gleich.

Im Einklang bewegten sich unsere Lippen, waren perfekt aufeinander abgestimmt, zogen sich an wie zwei Magneten. Frech biss mir der Blonde kurz in die Unterlippe, weshalb ich stöhnen musste.

"Daran könnte ich mich gewöhnen...", nuschelte Luke gegen meine geschwollenen Lippen. Ich grinste, flüsterte ein leises 'vielleicht musst du das ja' zurück, stahl mir einen weiteren Kuss, ehe ich ihn absetzte und wir den Raum betraten. Wissend zwinkerten Cashton uns zu, doch wir schmunzelten nur und setzten uns hin.

Hospital || MukeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt