Kapitel 6

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Kapitel 6

"Okay, Lu!", gab ich seufzend nach und der kleine Blondschopf strahlte mich überglücklich an. Fest klammerte er sich an mich, vergrug seinen Kopf in meiner Armbeuge und verharrte so eine Weile. Irgendwann schlief er einfach so ein und ich trug ihn unter den zahlreichen 'Muke-Rufen' von Cal und Ash in unser Zimmer.

Michael's POV:

"White lips, pale face, Breathing in snowflakes, Burnt lungs, sour taste...", sang ich leise, während ich meinen Kleiderschrank nach meinen Lieblings Hoodies absuchte. Ich hatte zweimal den Gleichen.

"Cos we're just under the upperhand. And go mad for a couple of grams. And she don't want to go outside tonight...", stimmte Luke überraschend ein. Lächelnd sah ich zu dem Blondschopf, welcher sich verschlafen die Augen rieb und mir beim Singen zu hörte.

"And in a pipe she flies to the Motherland. Or sells love to another man. It's too cold outside.", sang ich nun etwas lauter und fand schließlich auch die Hoodies. Einen zog ich an, den anderen warf ich Luke zu. Dieser fing überrascht das schwarze Stück Stoff auf.

"For angels to fly.", meinte ich nur und konnte mir ein kichern nicht verkneifen als Luke grinsend 'Angels to fly' wiederholte und wir gemeinsam weitersangen. Bei dem Wort 'Engel' musste ich allerdings immer an Luke denken und bei dem Klang seiner Stimme überkam mich eine angenehme Gänsehaut.

Ich kramte beim Singen einen weißen Edding raus, fragt nicht warum ich so etwas besitze, lief zu Luke und lies mich neben ihn fallen. Ich nahm seinen Hoodie und schrieb meinen Namen und einen Spruch in das schwarz ausgefüllte und mit weiß umrandete, auf die Brust gestickte Herz.

»Being strong is being able
to keep your head above
the water when
you want to drown«
- Michael xx

Lächelnd begutachtete Luke den Pulli. Fragend sah er kurz zu meinem, welchen ich ihm augenblicklich aushändigte, ebenso wie den Stift. Grinsend notierte auch Luke etwas und unterschrieb.

»It's night time and I'd
rather be drowning  in
your arms than in my
own thoughts.«
     - Luke xx

"Das gefällt mir, Lu!", meinte ich und küsste kurz die Wange des Blonden. Dessen weiße Haut verfärbte sich an der Wangenpartie leicht rosa, was ihn nur noch süßer wirken lies.

"In so was will ich beerdigt werden! Ich will generell in all meinen Erinnerungen beerdigt werden!", grinste der Blauäugige. Verletzt sah ich zu dem Jüngeren, wollte nicht darüber nachdenken, dass ich meinen Luke bald verlieren könnte. Moment, meinen?

"Denk nicht darüber nach, ja?", bat ich den Blonden und dieser sah traurig zu mir. Schüttelte den Kopf, ehe er den Blick abwand.

"Mikey, ich habe nicht lange zu leben.", flüsterte Luke heiser, ich nahm ihn schnell in den Arm. Mein Baby schniefte kurz, schlang dann auch seine Arme um meinen Torso.

"Lass uns nicht darüber sprechen! Komm, wir müssen uns fertig machen.", lenkte ich vom Thema ab, was Luke dankend weiterführte indem er sich zu seinem Kleiderschrank aufmachte und Sachen für heute rausholte.

Gedankenverloren beobachtete ich jede seiner Bewegungen, prägte sie mir genau ein. Mein Herz überschlug sich, als er mir zu lächelte und ich musste mir wohl oder übel eingestehen, dass ich ziemlich verknallt in den Blondschopf war.

Hospital || MukeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt