Caisy
"Jackson, was ist passiert?"
Keine Antwort.
"Jackson bitte rede mit mir!" Schreie ich ihn jetzt schon fast an.
"Es tut mir Leid." Flüstert er kaum hörbar.
"Was Jackson? Was tut dir Leid?"
"Lena.. " Sagt er und hebt seinen Kopf an. Ich erschrecke mich, ihn so zu sehen, rote Augen und ein nasses Gesicht vom weinen.
Was hat er getan? Oder eher, was hat sie gemacht?
"Was ist mit Lena?!" Schreie ich nun wieder. Ich hasse es, wenn er schweigt.
Das Schweigen zwischen uns ist unerträglich.
"Sie- sie.. hat mich unter dem Vorwand, es gäbe in der Küche ein Riesen Chaos zu ihr gerufen." Sagt er leise.
"Weiter." Sage ich kalt.
"Doch sie wollte bloß das von gestern Abend nachholen und Caisy es -"
Bitte, was? Das hat er nicht wirklich gesagt.
"Sag mir bitte nicht, das du zugestimmt hast." Sage ich nun ruhig.
Jackson
"Es tut mir so Leid Caisy."
Wieso ist sie so ruhig? Ich hasse es. Sie soll mich lieber anschreien, wütend sein, aber ihre ruhige Stimme deute ich so, es ist jetzt wirklich vorbei.
"Ich hab im Lotto gewonnen." Sagt sie auf einmal.
"Was?"
"Du hast richtig gehört."
"Und warum sagst du mir das ausgerechnet jetzt? Ich sitz hier vor dir, nichts mehr als ein Häufchen Elend, der dir nicht das geben kann was du verdienst und du erzählst mir das du im Lotto gewonnen hast?" Fassungslos schaue ich diese starke Frau an. Ich bin so ein Idiot.
Es hätte eh nicht länger gehalten, spätestens dann, wenn sie es erfährt, und das wird sie. Irgendwann.
"Ich musste es los werden." Sagt sie leise. Sie zwingt sich zu einem Lächeln. Doch es kommt nicht in ihren Augen an.
"Ich hab mir vorhin eine Kreuzfahrt gebucht. Ich wollte eigentlich heute mit dir ins Reisebüro, aber nach gestern Abend hab ich mir das anders überlegt und bereue es bis jetzt nicht." Sagt sie auf einmal wütend.
Ich stehe langsam auf und sehe, das Caisy mich mustert.
Langsam gehe ich an Caisy vorbei, ins Schlafzimmer um meine Sachen zu packen.
"Was machst du?" Fragt sie mich auf einmal, steht im Tür Rahmen und schaut mich mit verschränkten Armen an.
"Ich packe. Ich schlaf die nächste Zeit im Hotel. Ich glaube nicht das du zusammen mit mir in einem Bett schlafen willst und die harte Couch tue ich mir nicht noch einmal an."
Als ich alles in meine Tasche gepackt habe, gehe ich an Caisy vorbei, nehme meine Auto Schlüssel in die Hand und öffne die Tür.
Ich drehe mich noch einmal um und schaue in ihre wunderschönen Augen. Ich werde sie vermissen, aber ich bin selber Schuld. Irgendwann wäre es eh zu Ende. Wir hätten eh keine Zukunft.
"Auf Wiedersehen Caisy." Flüstere ich ihr zu.
"Jackson." Flüstert sie fast so leise das es kaum hörbar war.
Doch sie braucht jetzt Zeit, Zeit für sich. Die will ich ihr geben.Caisy
*Bum*
Das war die Haustür.
Er tut mir Leid.
Ich muss damit aufhören, immer Schuldgefühle zu bekommen. Es macht mich nur noch mehr kaputt. Das er sich noch einmal umgedreht hat und mir in die Augen geschaut hat, wäre ich ihm fast wieder verfallen. Doch jetzt muss ich stark sein.
Ich beschließe meine beste Freundin Rose anzurufen, sie hat immer den besten Rat.
Ich setze mich auf den Boden in der Küche und versuche mit meinen tränenden Augen Rose Nummer zu wählen.
"Caisy, hi. Ist alles klar bei dir?" meldet sich eine fröhliche Rose am anderen Ende der Leitung.
"Ja. Naja, eigentlich nicht. Es ist was schreckliches passiert." Sage ich leise.
"Was ist los? Soll ich vorbei kommen?" Fragt sie nun besorgt, ich kann mir die Tränen nicht länger zurück halten.
"Ja, bitte." schluchze ich laut.
"Caisy, ich bin schon unterwegs! Lauf nicht weg." Sagt sie hysterisch und damit beendet sie das Telefonat und lässt mich mit meinen Gedanken wieder allein.
Weinend sitze ich da, auf dem Küchenboden wie ein Häufchen Elend und beschließe jetzt aber eine kalte Dusche zu nehmen, um mich auf andere Gedanken zu bringen.
Ich gehe also ins Bad und ziehe meine Kleidung aus. Dann stelle ich mich unter die Dusche und mache sie an. Das kalte Wasser prasselt auf meinem Körper nieder. Ich kann nicht anders als wieder anzufangen zu weinen. Ich lasse mich an der Wand hinunter gleiten und sitze zusammen gekrümmt auf den Fliesen der Dusche.
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zwei Seiten
RomanceCaisy Schneider ist jung, schön und mitten im Leben. Mit ihrem Freund Jackson Müller, ihrer besten Freundin Rose Weber und als angehende Chirurgin hat sie alles. Dank Rose, die sie überredet im Lotto mit zu machen, ist sie zwei Tage später Millionär...