Kapitel 56

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Caisy
Mittlerweile ist es halb eins und mein Magen meldet sich.
"Haha Mami hat Hunger!"
Höre ich von der Rücksitzbank lachend meine süße Tochter.
Oh ja, selbst das habe ich vermisst. Ich habe alles an ihr vermisst. Ich habe SIE so sehr vermisst.

Die restliche Heimfahrt, verbringen wir im Schweigen, Lina ist seltsam ruhig. Aber ich denke sie ist eingeschlafen. Ein kurzer Blick in den Rückspiel verrät mir, dass ich Recht habe.

Als wir in der Garage stehen, steigen Elliot und ich aus und nehme Lina auf den Arm, in der Hoffnung das sie nicht aufwacht, und trage sie hoch.

Elliot öffnen die Tür und meine Eltern, Elliots Eltern und meine Schwestern sitzen bereits in der Küche und warten auf uns. Elliot hat sie als wir auf dem Revier gewartet haben, angerufen und bescheid gegeben. Sie springen gleich auf, doch als ich ihnen deute leise zu sein, setzen sie sich wieder ruhig hin. Ich bemerke, dass sie sich innerlich sehr freuen, so wie ich, das Lina endlich wieder bei uns ist.

Ich habe sie in ihr Zimmer gebracht und bin wieder zurück zum Rest meiner Familie. Sie nehmen mich alle in den Arm und sagen, wie stark ich doch bin, und sie hätten das niemals ausgehalten, auch noch so viel Kraft zu haben und zu lächeln.
Frauen ohne Kinder wissen allerdings nicht, was Frauen mit Kindern, Mütter, für ungeahnte Kräfte haben, wenn es um ihre Kinder geht. Das musste ich jetzt zwar an meinem eigenen Leib, schmerzhaft erfahren, aber man kann die Zeit leider nicht zurück drehen.

*Zwei Tage später*
Caisy
Heute feiern wir Lina ihren Geburtstag nach. Oma, Opa und auch ihre Tanten kommen heute alle samt. Die letzten zwei Tage waren so schön, Lina wieder bei uns zu haben ist das größte Glück für uns.

Ein weiteres Hausmädchen stellen wir allerdings nicht mehr ein. Wir möchten uns alleine um unser Leib und Blut kümmern, Elliot hat genug Mitarbeiter in seiner Firma eingestellt, dass er ab und zu zuhause sein kann, wenn er wieder gesund ist und ich kann mir als Chirurgin eigentlich auch gut einteilen wie ich arbeite.
Ich habe mittlerweile auch gemerkt, das mein Job nicht mehr das wichtigste in meinen Leben ist, sondern mein Mann und meine Tochter.

"Oma, Opa!" Lina rennt auf einmal los, in Richtung Tür und in diesem Moment kommen Elliots Eltern rein.
Sie begrüßen uns, und den Rest der Verwandtschaft, der schon da ist und ein Glas Sekt trinkt.

"Happy birthday to you, happy birthday to you, happy birthday liebe Lina, happy birthday to you!"

Singt die ganze Verwandtschaft im Chor und Lina bläst die 3 Kerzen auf ihrer pinken Torte aus.
"Hast du dir was gewünscht, Süße?"
Fragt Elliot sie und Lina nickt darauf hin nur hecktisch und lächelt übers ganze Gesicht. Ich blicke mit Tränen in den Augen zu meiner kleinen Tochter und schieße ein Foto, sie ist einfach mein größtes Glück und Elliot, ihn liebe ich mehr denn je. Er ist der richtige Mann.

*Zwei Jahre später*
Caisy
Wir sitzen momentan auf unserer Terrasse, mit Blick auf unsere große, grüne Wiese. Vor unserem eigenen Haus.

Ich bin schwanger, im achten Monat, und bisher läuft alles gut.
Mir und meinem Sohn geht es gut.
Lina fühlt sich in ihrem Kindergarten rund um wohl und in Elliots Firma läuft das Geschäft.

Ich bin nun endlich Chefärztin in der Klinik, in der meine Ausbildung begonnen hat, und die neuen Assistentsärzte sagen ständig, sie wollen so werden wie ich. Sie finden mich fasziniert, stark. Ich fühle mich geehrt und werde mein bestes geben, sie zu den größten Chirurgen zu machen.

Rose und ich haben uns mittlerweile ausgesprochen. Sie meinte, wie Leid ihr doch alles tut und das sie damals so dumm war und was mit der Liebe MEINES Lebens, ihrer besten Freundin angefangen hat.

Da ich sie schon seit einigen Jahren kenne, merke ich wenn sie lügt, und als sie mir das gestanden hat, wusste ich, dass sie es ernst meint. Ich habe es in ihren Augen gesehen.

Wir sind zwar keine besten Freundinnen mehr, aber ignorieren bringt ja auch nichts, wir arbeiten zusammen, und ein gutes Krankenhaus kann nur dann funktionieren, wenn sich die Mitarbeiter untereinander auch verstehen.

Ein gutes hat das ganze ja, dank Jacksons Affären, habe ich nämlich den tollsten Mann der Welt kennen gelernt! Meinen Mann!

Jackson ist nach Kanada ausgewandert zu seiner Frau, was auch besser so ist, ihn brauche ich nicht mehr in meinem Leben. Ich habe endgültig abgeschlossen. Ich hing nur noch an den Erinnerungen, was wir alles zusammen erlebt haben. Das hat mich nicht weiter gebracht, ich musste mein Leben für ihn auf den Kopf stellen, um zu merken das er der falsche ist, und das hat mir erst die Liebe zu Elliot richtig klar gemacht, und dafür danke ich ihm unendlich arg. Mit Jackson wäre ich jetzt nicht so glücklich, wie mit Elliot, und unsere Tochter wäre lang nicht so schön, und liebenswert wie sie jetzt ist. Nicht das Jackson nicht der schönste war, aber er kann Elliot nicht das Wasser reichen!

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"Mami, ich muss noch Blumen sammeln für den Kindergarten!" Ruft Lina auf einmal und holt mich so aus meinen Gedanken zurück. Sie ist das wichtigste in meinen Leben, natürlich neben Elliot und meinem Ungeborenen Sohn. Meine Eltern und Schwiegereltern besuchen uns jeden zweiten Sonntag, dann gibt es Kaffe, Kuchen und den neusten Tratsch über mein Baby, die Arbeit und unser neues Leben hier.

Mein Leben ist rund um perfekt und ich würde es um nichts, rein gar nichts auf der Welt eintauschen!

Ende.

zwei SeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt