Kapitel 50

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Elliot
Ich wache durch einen Alptraum auf. Lina weint und ich nehme sie aus der Wiege in meine Arme und laufe während ich sie etwas schaukel den Flur auf und ab.

"Herr Fitz, hätten Sie eine Minute?"
Ich nicke.
"Setzten Sie sich bitte."
"Was ist los Doktor?"
"Also ihre Frau ist wach, aber wir haben keine guten Nachrichten."
Sagt der Arzt leise und schaut mich bedrückt an.
"Was ist passiert?"
"Ihrer Frau geht es gut, aber Ihren Sohn konnten wir leider nicht retten. Es tut mir Leid." Während er das sagt, schnürt sich meine Kehle zu.
"Können wir zu ihr?" Frage ich ihn monoton und deute damit auf meine im Arm liegende Tochter.
"Natürlich."
Er deutet mir mit einer Handbewegung die Richtung in der das Zimmer liegt.
Als ich ihm dankend zu nicke verlässt er mich und ich klopfe an, ich betrete den Raum und sehe Caisy auf einem Stuhl vor dem Fenster sitzen, daneben ein Ständer der mit Infussionen und einem Herzschlagmessgerät an ihr hängt.
"Mami." Sagt Lina gerade und darauf hin fängt Caisy an zu schluchzen. Ich laufe auf sie zu und lege ihr Lina in den Arm. Sie drückt sie feste an sich.
"Ssssssch. Alles gut. Ich bin ja da."
"Warum ich? Warum ich?" Sagt sie unter tränen.
Lina drückt sich von ihr, schaut sie mit großen Augen an und fragt: "Warum weinst du Mami?"
Langsam bildet sich ein kleines lächeln auf ihren Lippen und Lina umarmt sie darauf hin. "Mami ist nun mal traurig, das wirst du irgendwann verstehen, warum."
"Oki." Sagt sie freudig.
"Hast du Hunger mein Schatz?" Frage ich sie nun. Lina ruft sofort laut ja, und Caisy nickt nur zaghaft.
Doch bevor wir uns auf den Weg machen, klopft es an der Tür und der Arzt von vorhin betritt den Raum.
"Wie geht es Ihnen Frau Fitz?"
"Gut, bis auf das ich mein Baby verloren habe." Sie versucht zu lächeln aber sie scheitert und bricht erneut in Tränen aus.
"Entschuldigen Sie, aber wir haben alles getan was in unserer Macht steht. Wir konnten leider nichts mehr für ihn tun, er hat schon im Mutterleib zu wenig Luft bekommen."
Sie nickt, und der Arzt fährt fort. "Sie können übermorgen nach Hause gehen, aber wir möchten sie lieber noch ein paar Nächte zur Beobachtung hier haben." Caisy nickt ihm zu und ich begleite ihn nach draußen.

"Danke Doc."
"Gerne, sie soll sich bitte schonen."
Ich nicke und gehe zurück in das Zimmer um Lina mit zu nehmen, damit Caisy sich ausruhen kann.
"Schatz, leg dich ein bisschen hin, ich gehe mit Lina was zu essen holen." Sie nickt, ich stütze sie beim aufstehen, drücke ihr einen Kuss auf die Stirn als sie im Bett liegt und verlasse den Raum.

*zwei Tage später*
Caisy
"Haben Sie noch Schmerzen Frau Fitz?"
"Nur leichte Bauchschmerzen." Sage ich und halte mir meinen Bauch.
"Ok, dafür bekommen Sie diese Tabletten mit nach Hause." Sagt er freundlich und zeigt mir eine Schachtel mit Tabletten. Ich nehme sie dankend an und er verabschiedet sich mit den Worten: "Alles Gute für Sie drei." Ich lächle ihn dankend an, dann kommt Elliot aus dem Badezimmer und hat meinen Waschbeutel in der Hand. "Danke, was würde ich nur ohne dich machen?" Sage ich, wirklich dankbar und Elliot kommt um mir einen Kuss zu geben. "Selbstverständlich Baby." Sagt er in unseren Kuss hinein.
Am Auto angekommen, schnallt Elliot, Lina hinten in den Sitz und hilft mir beim einsteigen, ich darf die nächsten drei Wochen kein Auto fahren und bin krank geschrieben. "Wie ist es eigentlich auf der Baustelle gelaufen?" Frage ich Elliot nach einer Zeit des Schweigens. "Sehr gut, wenn sie mit dem Tempo weiter machen, können wir in drei Monaten einziehen." Wow. In drei Monaten hätte ich mein zweites baby im arm, für das auch das zweite Kinderzimmer wäre. Bei dem Gedanke spüre ich einen dicken Kloß im Hals und ein drücken im Bauch. "Alles klar süße?" Unterbricht Elliot mich beim Nachdenken. "Ja." Sage ich leise.
An unserer Wohnung angekommen, steht die Haustüre offen, Elliot und ich schauen uns komisch an, denn normal muss die Haustür immer abgeschlossen sein. Er stellt meine Tasche, ein bisschen weiter weg auf den Boden, daneben die schlafende Lina und sagt mir, dass ich hier warten soll und wenn er nach fünf Minuten nicht runter komme, soll ich die Polizei rufen. Jetzt bekomme ich es mit der Angst zu tun.

Fünf Minuten später ist Elliot nicht wieder zurück. Ich rufe also, die Polizei.
"Notrufzentrale, Herr Kern, wie kann ich ihnen helfen?"
"Hallo, hier ist ein Einbrecher in unserer Wohnung." Sage ich schnell und aufgebracht.
"Ganz ruhig, wer und wo sind Sie?"
"Caisy Fitz, am Festungsgraben 55. Bitte beeilen Sie sich. Mein Mann ist oben und ist seit mittlerweile acht Minuten nicht zurück."
"Beruhigen Sie sich bitte, ein Streifenwagen ist unterwegs, Frau Fitz."

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