XIV. Hoch in den Bergen

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„Wer ist da?", forderte Layton auf. Die Person trat aus dem violetten Rauch hervor, sodass sie ihn sehen konnten. „Ahhhhhhhh", schrie Fiona und fiel fast vor Schreck in Ohnmacht, „W-was willst du denn hier? I-ich hab' dir alles erzählt was ich weiß!" Vor ihnen Stand nun Kalle. Der, der Fiona den einen Morgen auf dem Marktplatz fast zusammengeschlagen hätte. "Halte den Mund du Göre!", schrie er und tappte langsam auf seine Gefangenen zu, "Du hattest deine Chance, doch jetzt ist zu spät und ich werde die dritte Scherbe für mich beanspruchen!" "Was haben Sie vor?", wandte Layton und stellte sich dabei an die Gitterstäbe, die er mit seinen Händen links und rechts umklammerte. "Mit dieser Scherbe wird es mir gelingen, den Fluch der Insel zu bändigen und euch alle zu meinen Untertanen zu machen, HAHA", lachte Kalle laut, doch der Professor versuchte ihn vergeblich zu besinnen: "Sie machen einen gewaltigen Fehler. Geben Sie die Scherbe her und lassen uns hier raus. Es steckt eine gewaltige Macht hinter dieser Scherbe, die selbst Sie nicht bändigen können!" "Ach, was weiß schon so ein neun mal kluger Besserwisser wie Sie?", Kalle dreht sich um und ging Richtung Mitte, wobei er begann etwas vor sich hin zu brusseln, "Endlich kann ich ihnen beweisen, dass ICH auch zu was gebrauchen bin und nicht nur die Drecksarbeit machen kann. Es wird Zeit, das-A-a-auuu! Wer war das!?" Kalle hatte auf einmal ein kurzes Stechen in seinem Rücken gespürt und zuckte zusammen. Professor Layton, Luke, Jayson und Fiona schauten ihn nur unglaubwürdig an, sodass er seine Frage relativ schnell wieder vergaß. "Soll mir doch egal sein! Ich muss jetzt eh los, denn ich hab' noch den einen oder anderen Weg vor mir, also wünsche ich euch noch ein paar angenehme Stunden, bis euch die Luft ausgeht und euch euer Magen in den Tod knurren wird! Schöne letzte Stunden noch...", verabschiedete sich Kalle und flüchtete über den Gang aus der Ruine. "Professor! Was machen wir denn jetzt nur?", fragte Luke total verängstigt, denn inzwischen wurden auch die Fackeln gelöscht und es war wieder völlig dunkel dort drin. "Ruhe bewahren Luke! Wenn wir hier rein gekommen sind, dann müssen wir hier auch wieder rauskommen.", beruhigte der Professor ihn während er sich mit seinem rechten Beim vor Luke kniete und seine Hände auf Lukes Schultern legte, "Hole zuerst deine Taschenlampe raus", "Jawohl Professor!" Der Professor stellte sich wieder hin und begann zu überlegen. "Haben Sie schon eine Vermutung, wie wir hier raus kommen wollen?", erkundigte sich Fiona. "Hmmm...", der Professor verfolgte den Lichtkegel der Lampe und bekam gleich darauf einen schlauen Gedanken, "Ah, das ist es!", alle lauschten den Anweisungen des Professors gespannt und gingen dann ihren Anweisungen nach, "Wenn ihr euch mal den Boden anschaut könnt ihr erkennen, dass wir auf einem Kreis, welcher sich aus zwei Halbkreisen zusammensetzt, stehen. Der eine befindet sich vor dem Gitter und der andere hinter dem Gitter, also unter unseren Füßen anders gesagt. Wir stehen demnach auf einem drehbaren Untergrund, der aktiviert wird, wenn eine Gewisse Kraft auf ihn einwirkt. Als wir aufgefordert wurden uns vor die Wand zu stellen, standen wir, wenn wir von vorne gucken, rechts und durch die Masse und die zusätzliche leichte Abneigung des Raumes hier vom Großen Raum, haben wir selber die Drehung ausgelöst und uns hier eingesperrt. Um hier rauszukommen müssen wir uns also alle gegen unsere rechte Seite des Gitters drücken, um uns so in die Freiheit zu drehen." "Also wie bei einer Drehtür nur mit Boden statt Tür.", sagte Fiona und war gespannt wie ein flitze Bogen. Luke packte die Taschenlampe seine Tasche und stellte sich als erster vor das Gitter, da er der kleinste von allen war und die anderen somit problemlos über ihn gegen das Gitter drücken konnten. "Auf drei!", wies Jayson an, "Eins, Zwei und Drei LOS!" Alle pressten mit ihrer ganzen Kraft und ihre Bemühungen zeigten Wirkung. Der Boden begann sich zu drehen und sie wurden zurück in die große Halle geschleudert, in der vor drei Minuten Kalle stand. "Wir haben es geschafft Professor!", freute sich Luke und ballte seine Hand zu einer Faust. "Super Professor!", lobte ihn Fiona und auch Jayson äußerte seine Freude mit einer Gruppenumarmung. "Jetzt aber schnell raus hier.", wollte Luke die Truppe hetzen, doch Layton meinte, dass sie noch ein bisschen warten sollten. Er ging in die Mitte des Raumes und schaute nach oben. "Dachte ich es mir doch", räusperte er sich und hoben einen Tennisball großen Stein vom Boden auf. Er warf ihn gegen eine kleine Glaskugel, die sofort mit einem großen Knall in tausend kleine Scherben zersprang. "Was war das denn, Hershel?", wunderte sich Jayson und konnte nicht glauben was er grad sah. Layton ging einen großen Schritt zurück und hielt die Krempe seines Zylinders. Aus dem Loch, in dem zuvor noch die Kugel stach, kam nun ein heller Lichtstrahl und beleuchtete das Podest, von dem Kalle die Scherbe mitgenommen hat. "Endlich befreit", schallte es durch den Raum. Die Stimme kam allen bekannt vor, denn es war die, wie aus den vorherigen Ruinen. "Vielen Dank für eure Hilfe werte Abenteurer. Ich habe nur eine Bitte an euch...legt diesem edlen Verbrecher das Handwerk. Er hat keine Ahnung in was für eine Gefahr er sich mit dieser Scherbe begibt.", erklärte die Stimme. "Häää was ist denn hier los?", forderte Luke mit einer verwirrten Stimme. Jayson und Fiona allerdings wussten auch nicht so wirklich eine Antwort auf die momentane Situation, "Professor ich versteh' nur noch Bahnhof". "Wir werden unser bestes geben", sprach Layton, "Nur eine Frage noch, was macht diese Scherbe so wertvoll?" "Dafür ist jetzt keine Zeit. Bitte haltet ihn auf. Ich werde euch auch den Rücken freihalten und vom Fluch befreien, der über euch weilt und mit meiner ganzen Energie, die mir noch bleibt, euch unterstützen. Ich muss jetzt weg, sonst kann ich euch auch nicht mehr helf-e-n.....", erklärte die Stimme und verschwand. "Jetzt können wir raus los.", scheuchte Layton die anderen aus der Höhle. Sie gingen durch den Gang und den Torbogen, vordem nicht mehr der Stein stand und somit passierbar war. "Wo ist denn jetzt der Stein hin?", fragte Fiona. "Der gehörte, wie unsere Gefängniszelle und das violette Gespenst, zu den Werken von Kalle. Er hat wohl vergessen den Eingang wieder zu versperren nachdem er die Höhle verlassen hatte.", antwortete Layton, "Aber jetzt erstmal schnell zum Helikopter. Wir dürfen Kalles Spur nicht verlieren.". Jetzt wussten weder Fiona noch Luke und Jayson so richtig, was hier eigentlich passierte. Sie rannten nur alle zum Helikopter, stiegen ein flogen los.

Professor Layton und die GeisterinselWo Geschichten leben. Entdecke jetzt