Nina POV
Ben würde mich gleich abholen. Er hatte nur gesagt, dass ich mir was schickes anziehen soll. Gesagt, getan. Ich trage nun also ein dunkelblaues, trägerloses Kleid, dazu passende High Heels, meine Haare habe ich hochgesteckt und und mich etwas geschminkt. Es klopft. Ben betritt den Raum. Er ist wunderschön. Er trägt einen Smoking und hat sich glatt rasiert. Außerdem riecht er nach einem schönem Aftershave. "Du siehst, wunderschön aus, Nina.", sagt er und küsst mich.
Wie ein Gentleman öffnet er mir die Tür seines Wagens und wartet bis ich eingestiegen bin, ehe er selbst ins Auto steigt und losfährt.
Eine halbe Stunde später parkt er den Wagen vor einem Luxurestaurant. "Ben.", keuche ich. "Das ist doch viel zu teuer." "Für mein Baby ist mir nichts zu teuer.", sagt er verführerisch und führt zu unseren Plätzen. Sie liegen etwas abseits der anderen. Es ist ein Candlelight-Dinner. "Ben... ich...", stotter ich. "Shhh... sag nichts, ja?", unterbricht er mich. Ich setze mich und er setzt sich mir gegenüber. Verliebt schauen wir uns in die Augen. Wenig später kommt die Bedienung und nimmt unsere Bestellungen auf. Ich habe mir ein Hirschbrustfilet mit Jägersauße und gebratenem Gemüse bestellt und eine große Cola. Ben nimmt das selbe. Das Essen verläuft still. Ich genieße diese Stille, sie ist angenehm, nicht peinlich. Ben möchte unbedingt bezahlen und da ich weiß, dass es nichts bringt mich zu sträuben, lasse ich ihn gewähren. Jedoch nur unter der Bedingung, dass ich die Nacht bei ihm schlafe. Er willigt ein und bezahlt. Doch bevor wir zurück zur Ranch fahren, unternehmen wir noch einen Spaziergang. Er legt seinen Arm um meine Hüfte. Mir wird etwas kalt. Ben bleibt stehen. Er zieht sein Jackett aus. "Hier, nimm das.", sagt er und hält es mir hin. "Aber Ben-" "Kein Aber. Ich seh doch das dir kalt ist.", unterbricht er mich und hängt mir das Jackett über die Schultern. Ben ist ja so süß und fürsorglich. Dafür liebe ich ihn einfach. Dafür bekommt er von mir einen Kuss auf die Lippen. Er drückt mich näher an sich. Mir wird wärmer.
Zwei Stunden später sind wir bei Ben im Zimmer. Wir ziehen uns bis auf die Unterwäsche aus und legen uns ins Bett. Ich kuschele mich an ihn und spüre seinen warmen Atem im Nacken. Er legt einen Arm um mich. "Nacht, Süße.", raunt er und schaltet das Licht aus. Wenige Minuten später bin ich eingeschlafen.
Am nächsten Morgen werdenwir durch ein Räuspern geweckt. Ich schlage müde die Augen auf, doch als ich Harry, der Leiter der Ranch, erblicke bin ich sofort wach. Er steht dort, die Hände in die Hüfte gestemmt und schaut uns böse an. "Ich... äh... ich kann das erklären.", stotter ich. Harry beginnt zu lachen. Ich lege meinen Kopf schief und schaue ihn verwirrt an. Diese Angewohnheit hab ich mir eindeutig von Jimmy abgeguckt. "Gegen wahre Liebe kann man nix tun. Egal wie oft ich Ben noch sagen muss, dass ihr nicht in einem Bett schlafen sollt, er wird nicht auf mich hören. Ben liebt dich nunmal.", sagt er dann jedoch ernst. Dann geht er. Ben wird hinter mir wach. "Was' n los?", nuschelt er verschlafen. Ich schüttele den Kopf. "Das ist egal, mein Süßer." Ich küsse ihn zärtlich. Plötzlich klingelt mein Handy. Jimmy steht auf dem Display. "Ben, da muss ich eben ran, okay?", erkläre ich ihm und nehme ab. Währenddessen gehe ich aus dem Raum. "Jimmy, was gibt's?", frage ich. Er seufzt. "Leider schlechte Nachrichten. Gerhard ist eben verstorben.", gesteht er mir. Ich höre leise Schluchzer am anderen Ende. Ich lege einfach auf. Das kann nicht sein, bitte nicht Gerhard. Mit ihm hab ich doch das Schießen erst richtig erlernt. Ich wusste zwar das er Krebs hatte und das es schlecht für ihm aussah, doch innerlich gab ich die Hoffnung nicht auf. Er war bis zum Schluss ein fröhlicher und optimistischer Mensch gewesen.
Ich sitze an der Wand und lasse einfach die Tränen laufen. Hin und wieder lassen tiefe Schluchzer meinen ganzen Körper erzittern. Mein Herz ist in tausende Splitter gebrochen. Es war schon bei meiner Familie schwer, doch jetzt auch noch Gerhard. Mein Handy klingelt wieder. Diesmal steht Dad auf dem Display. Ich nehme ab. "Hey, Süße. Ich habs eben erst erfahren. Und mir tut es genauso weh wie dir.", begrüßt er mich. Ich bleibe still. "Was soll ich jetzt machen, Dad?", schluchze ich nach einiger Zeit des Schweigens. "Ich würde sagen, du kommst zurück. Vielleicht will Ben ja auch mit. Dann bist du nicht ganz so alleine. Was hältst du davon?", fragt er. "Ich werde mit Ben darüber reden. Ich ruf dich nachher nochmal an.", sage ich und lege auf. Ich raffe mich auf und gehe zurück ins Zimmer. "Was ist denn mit dir passiert?", fragt Ben besorgt und drückt mich an sich. Ich weine gegen seine nackte Brust, doch es scheint keinen von uns zu stören. "Ben, ich miss zurück nach Deutschland. Ein guter Schützenbruder, mein Fastgroßvater ist vor wenigen Minuten an Krebs verstorben.", beichte ich ihm. Ich spüre eine warme Träne auf meinen Haaren. "Ich werde mitkommen, koste es was es wolle.", sagt er entschlossen. "Danke Ben, das bedeutet mir sehr viel." Daraufhin sagr er nichts mehr. "Wie heißt der Verstorbene?", fragt er nach einiger Zeit. "Gerhard... Gerhard Stürmann.", antworte ich.
Acht Stunden später sitzen Ben und ich in der Wartehalle des Flughafens. Es ist bereits alles geregelt. Dad und Jimmy werden uns abholen. Ben hat noch schnell seine Schützenuniform eingesteckt. Erst hatte ich mich gewundert, doch dann klärte er mich auf. Tausende Gedanken wirbeln durch meinen Kopf. Es sollten eigentlich die 3 schönsten Monate meines Lebens werden, doch nun... ich will gar nicht dran denken. Es schmerzt zu sehr. Unser Flug wird audgerufen. Ben und ich setzen uns auf unsere Plätze und warten bis wir abheben. Ich habe den Fensterplatz bekommen. Unter mir kann ich noch ganz klein London sehen, dann durchbrechen wir die Wolkendecke. Hier oben scheint die Sonne, doch ihre Strahlen erreichen mein Inneres nicht.

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Ein Leben mit Liebe
RomansaWie ihr wisst hab ich die Geschichte ja eig gelöscht..., aber naja, mich hat die Lust wieder gepackt. Zusammenfassung: Es geht um mein Mädchen, das auf Freizeit fährt. Ihr Trainer kommt nach und wird nach der ersten Nacht angeschossen. Sie zieht sic...