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Reiner POV

Es ist halb zwölf. Ninas Flug sollte jeden Moment eintreffen. Jimmy hampelt neben mir rum, wie ein Kleinkind. Er kann einfach nicht stillsitzen und das macht mich noch ganz kirre. "Andreas, benimm dich. Wir sind in einem Flughafen und nicht im Kindergarten.", weise ich ihn zurecht. Er schaut mich entschuldigend an und hört auf. Endlich, wie haben das bloß seine Eltern mit ihm ausgehalten?  "Dad, Jimmy!", ruft eine Mädchenstimme. Ich sehe auf und da kommt sie angerannt. Sie umarmt mich einmal und umarmt Jimmy dann ebenfalls. Hinter ihr kommt ein großer Mann. Er scheint ihr Alter zu haben. Ich stelle mich vor Nina. "Dad, du brauchst mich nicht zu beschützen.", meckert sie. Ich gehe zur Seite, doch lasse meinen Blick nicht von ihm. Sie geht zu ihm. "Darf ich vorstellen, das ist Ben mein Freund. Ben, das sind Andreas und Reiner. Du kannst Andreas auch Jimmy nennen und Reiner Pinky.", stellt sie uns vor. "Du hast einen Jungen da drüben kenngelernt. Ich fass' es nicht. Warum erfahr' ich erst jetzt davon?" Ich bin fassungslos. Jimmy überrascht es keines Weges. Eher im Gegenteil, er scheint es gewusst zu haben. "Geht ihr beiden schon mal vor.", sage ich zu Nina und Ben. Sie gehen Richtung Ausgang. Jimmy und ich warten bis die beiden außer Hörweite sind, ehe ich Jimmy eine Standpauke halte. "Du hast es gewusst, nicht war? Gottverdammt, warum sagst du mir sowas nicht? Ich hatte gedacht, wir vetrauen aneinander." "Ja, ich wusste es und ja, ich hätte es dir sagen sollen, doch ich hab Nina versprochen, dass sie es dir selbst erzählt. Man Reiner, unser kleines Mädchen wird erwachsen. Du kannst nicht mehr vor allem und jedem beschützen. Sie muss ihre eigenen Erfahrungen machen, klar? Und jetzt lass uns gehen, die beiden warten schon bestimmt auf uns." Und schon zum zweiten Mal an diesem Tag bin ich fassungslos, doch Andreas hat recht. Ich kann sie nicht mehr vor allem beschützen. "Sag mal, kommst du jetzt oder willst du da noch Wurzeln schlagen?", ruft Jimmy. Ich war wohl so in Gedanken, dass ich gar nicht mitbekommen habe, wie Jimmy schon vorgegangen ist. Ich eile ihm hinterher.

Nina POV

"Tut mir leid wegen Dad, aber er war immer ein Beschützer und wird es auch immer bleiben.", entschuldige ich mich bei Ben. "Kein Problem.", winkt er ab. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange greife nach seiner Hand. Er zieht mich in einen innigen Kuss und drückt mich an das Auto. Ich erwiedere sofort. Plötzlich höre ich Schritte und Ben wird von mir weggerissen. Ich sehe Dad geschockt an, welcher Ben loslässt. Erst jetzt scheint er zu merken, was er getan hat. Jimmy steht bloß kopfschüttelnd daneben und zieht Dad zur Seite.  Ich gehe weg, Ben läuft mir hinterher. Er ruft uns ein Taxi. Ich nenne dem Fahrer unsere Adresse und starre die Fahrt über aus dem Fenster. Ben nimmt meine Hand. Ich kuschele mich an ihn. "Ben, das tut mir so unendlich leid." "Schon in Ordnung. Meine Eltern waren auch so, ich weiß also wie du dich fühlst." "Für sowas liebe ich dich, Benni.", sage ich zu ihm. Ben lächelt mich an und zieht mich näher an sich ran. Ich spüre seinen ruhigen Herzschlag. Wenige Minuten später hält das Taxi vor unserem Haus. Ich lasse Ben nur widerwillig zahlen. Ich schließe die Haustür auf und ziehe Ben in mein Zimmer. Dort suche ich mir meine Uniform raus und hänge sie über mein Bett. Meine Gedanken wandern wieder zu Gerhard und ich merke wie mir die ersten Tränen kommen. Ben bemerkt dies und zieht mich in eine feste Umarmung. Ich lasse die Tränen laufen, Schluchzer lassen meinen Körper in regelmäßigen Abständen erzittern. "Shhh... lass es ruhig laufen... alles gut...", versucht Ben mich zu trösten. Plötzlich klopft es an der Tür. Dad streckt den Kopf durch die Tür. "Oh, ich wollt nicht stören. Dann komm ich später noch mal wieder. Ich wollte eigentlich nur nur mit Ihnen sprechen, Ben.", sagt er und verschwindet wieder. Ben setzt sich mit mir aufs Bett.

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Heute mal ein etwas kürzeres Kapitel. Und ich liebe es einfach kursiv zu schreiben :-*
Also bis die Tage.

~Sensei out~

Ein Leben mit LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt