Was stimmt mit Liam nicht?

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„Schatz? Ist alles in Ordnung?", riss mich die leise Stimme von Luna aus meinen Gedanken.
Ich sah noch einmal kurz zu Liam und dann in die besorgten Augen meiner Freundin.
„ja..mir geht's gut", sagte ich. Ich wusste, dass ich nicht überzeugend klang, aber das war mir egal.
Ich wandte meinen Blick von Lunas grünen Augen ab, die mich zu durchbohren schienen.
„hey...schau mich an", sagte Luna, doch ich schüttelte den Kopf und schaute wieder an ihr vorbei zu Liam.
„Niall, was ist los mit dir?", fragte Luna erneut und hob mein Kinn an, sodass ich sie anschauen musste.
„ich erkläre es dir später okey?", gab ich meine Antwort und betete, dass sie es dabei beließ.
Sie musterte mich noch einmal besorgt und seufzte dann einmal.
„was ist nur mit dir los?", fragte sie und drehte sich dann wieder zu Chloe, die neben ihr saß.
Die beiden tauschten einen Blick aus und Luna zuckte nur mit den Schultern und wurde dann von Chloe in eine Umarmung gezogen.
Luna musste jetzt bestimmt denken, es wäre ihre Schuld, aber ich konnte ihr jetzt nicht sagen, was mich bedrückte, denn sie würde Liam darauf ansprechen und ich wusste, dass er so etwas hasste, trotzdem konnte ich Luna so nicht sehen.
Sie tat mir einfach so leid. Sie konnte absolut gar nichts dafür.
Ich schaute noch einmal zu Liam, der mittlerweile eine Unterhaltung mit Zayn und Perrie begonnen hatte.
Ich wusste nicht was es war, aber ich nahm ihm sein Lächeln nicht ab.
Es war ein ehrliches Lächeln, aber irgendetwas bedrückte ihn. Ich konnte es in seinen Augen sehen.
Ein leises Schluchzen riss mich aus meinen Gedanken.
„Schh alles wird gut", flüsterte Chloe.
Mein Kopf schnellte nach Links, wo Chloe und Luna saßen.
Chloe umarmte Luna und strich ihr beruhigend über den Rücken.
Fuck! Meine Freundin weinte und es war meine Schuld.
„Luna?", fragte ich leise. Ich wollte nicht, das die anderen auf das alles aufmerksam wurden, denn bis jetzt hatte es noch niemand bemerkt.
Luna drehte sich zu mir und strich schnell ihre Tränen weg.
„Komm her", sagte ich und breitete meinen Arm aus.
Sie rutschte zu mir und kuschelte mich in meinen Arm und legte ihren Kopf auf meiner Brust ab und schluchzte wieder leise.
„Es hat nichts mit dir zu tun Prinzessin. Ich möchte es nur jetzt nicht so gerne ansprechen. Ich liebe dich hörst du? Es hat überhaupt nichts mit dir zu tun und ich möchte nicht, dass du dir jemals einreden lässt, ich würde dich nicht lieben. Weder von den Fans noch von sonst irgendwem. Ich liebe dich und das ist alles was zählt okey?", flüsterte ich.
Sie nickte und sah mich dann von unten an.
Ihr grünen Augen waren feucht und leicht gerötet vom weinen.
Ich beugte mich zu ihr runter und gab ihr einen Kuss.
Ich konnte die salzigen Tränen auf ihren Lippen schmecken.
Wir lösten uns wieder von einander und ich lächelte sie an, was sie sachte erwiederte.
„SCHATZ!! Mach mal lauter!", brüllte Louis auf einmal, was uns alle zusammen zucken ließ.
Auch Eleanor erschreckte sich auch und schlenkerte einmal kurz, ehe sie das Auto wieder unter Kontrolle hatte.
„Alter! Erschreck uns doch nicht so!", sagte Eleanor, aber auch sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Dieser Idiot wird auch nie erwachsen.
„ja, ja, ja, jetzt mach endlich lauter!", antwortete Louis und Eleanor gehorchte.
Erst jetzt bemerkte ich den Song, der bisher leise im Hintergrund lief und jetzt mit voller Lautsterke aus den Boxen dröhnte.
Es war „strong".

Ich sang leise mit und konnte Luna damit endlich wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern.
„Ihr seid echt süß zusammen", sagte Chloe grade laut genug, das Luna und ich es über die Lautstärke des Songs hören konnten.
Darauf hin nahm Harry sie in den Arm und küsste sie verliebt.
Die beiden waren echt süß zusammen.
Als der Song grade zu Ende gespielt hatte, hielten wir vor unserer Villa und stiegen aus.
Wir standen vor der Tür und Louis schloss grade auf, als mir Liam wieder auffiel, wie er langsam hinter uns her trottete.
„Ich komme nach...ich muss noch was mit Liam klären", flüsterte ich Luna ins Ohr und ging dann auf Liam zu, der immer noch nicht an der Haustür angekommen war.
„Li, komm mal mit", wies ich ihn an und er folgte mir.
„was ist denn Niall?", fragte er leicht genervt.
„irgendwas bedrückt dich doch. Was ist los?", fragte ich vorsichtig.
„es ist alles okey! Mir geht's gut, wirklich. Kein Grund zur Sorge.", antwortet er scharf und wendet seinen Blick ab.
Ich wusste, dass er log. Ich WUSSTE es.
Ich beließ es trotzdem dabei, ich wollte mich ja nicht noch mit ihm streiten.
„wenn du meinst", war daher mein einziger Kommentar.
Liam schaute mich nicht an, als er antwortete. Er sagte lediglich „ja" und verschwand dann im Haus.
Ich blieb noch draußen und genoss die kühle Abendluft.
Es war ein Nervenaufreibender Tag gewesen und ich brauchte kurz Ruhe. Ich setzte mich in die Hollywoodschaukel, die im Garten stand und schloss kurz die Augen.
Ich lauschte den Blättern, die sich im Wind bewegten und hing meinen Gedanken nach.
Was war nur mit Liam los?
War es unsere Schuld gewesen?
Hatten wir etwas falsch gemacht?
Was beschäftigte ihn so?
Warum war er auf einmal so? Warum nach dem Interview?
Bereute er vielleicht, dass wir wieder ein Band waren?
Ich schlug die Augen auf.
An dieser Frage hielt ich fest.

Was war, wenn er die Band nicht mehr haben wollte?

Ich hatte Angst davor. Ich hatte unglaubliche Angst davor.
Ich wollte die Jungs nicht wieder verlieren. Noch einmal schaffe ich das nicht!
In dieser Zeit hatte ich so gelitten. Ich habe kaum gegessen und nichts unternommen. Ich war nicht ich selbst gewesen und ich möchte mich nie wieder so alleine fühlen müssen.
Ich hörte, wie sich die Haustür öffnete und wieder schloss.
Mein Blick huschte über die Tür und ich konnte die Umrisse eine zierlichen Gestallt erkennen.
Es musste eines von den Mädchen gewesen sein. Die Statur der Jungs erkenne ich sofort.
„Schatz?", fragte die „Gestallt".
Es war Luna. „hier", gab ich als Antwort und beobachtete Luna, wie sie langsam auf mich zu kam.
„ist alles in Ordnung?", fragte sie besorgt und setzte sich neben mich. „warum kommst du nicht wieder rein?"
„Es geht um Liam. Irgendetwas stimm mit ihm nicht und ich weiß nicht was. Ich mache mir Sorgen um ihn weißt du? Er ist sonst nie so. Ich wollte ihn drauf ansprechen, aber er hat abgeblockt. Er meinte alles währe ok, aber ich kann spüren, dass er lügt. Er lügt mich, seinen besten Freund an und ich weiß nicht warum..."
Ich redete mir alles von der Seele und Luna hörte mir aufmerksam zu. Sie nahm meine Hand und strich mit ihrem Daumen drüber.
Sie lehnte ihren Kopf an meine Schulter und hörte mir weiterhin aufmerksam zu.
„was ist, wenn er das alles bereut? Wenn er die Band gar nicht mehr haben will? Wenn er uns nicht mehr haben will? Ich habe echt Angst davor, das es wieder so wird. Das wir wieder nicht mit einander reden und uns immer mehr von einander entfernen. Ich kann nicht wieder so lange alleine sein, das schaffe ich nicht noch einmal und ich möchte das unseren Fans auch nicht noch einmal antun. Ich möchte es ihnen NIE WIEDER antun."
„Du wirst nie wieder alleine sein. Ich werde immer bei dir bleiben und ich bin mir sicher, die anderen auch. Wir alle lieben dich, so wie du bist und Liam bereut bestimmt nicht wieder in One Direction zu sein. Warum sollte er? Ihr gehört zusammen und das seid dem ersten Tag. Ihr seid beste, verrückte Freunde und das seid der ersten Sekunde und ich habe noch nie eine so starke Freundschaft gesehen, wie eure. Ich weiß auch nicht, was mit Liam los ist, aber ich kann mal mit ihm reden, wenn du magst."
Ich war echt froh, das Luna für mich da war und ich bei ihr nicht immer stark sein musste und ich sie nicht immer beschützen musste, sondern sie mich auch beschützt, wenn ich es brauche.
Sie war einfach perfekt und in diesem Moment. Nachts, draußen, in unsrem Garten auf der Hollywood schaukel wurde mir die zum ersten Mal bewusst.
Sie war es. Sie war das Mädchen, das ich nie wieder gehen lassen wollte. Sie war in meinen Augen perfekt.
„Ich liebe dich", sagte sie und kuschelte sich an meine Brust.
Ich legte meinen Arm um sie und küsste sie aufs Haar.
„Ich dich noch viel mehr", gab ich zurück.
So blieben wir schweigend sitzen. Es war kein unangenehmes Schweigen, sondern ein angenehmes.
Ich genoss den Moment.
Meine Prinzessin, mein perfektes Mädchen im Arm, auf die Sterne blickend.

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