Chloe ist verschwunden!

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 Ich war wieder alleine und dieses Mal hatte ich nicht mal mehr Freunde oder meine Familie, zu denen ich hätte gehen können. Klar, Harry und ich waren noch zusammen, aber nach seiner ach so tollen Reaktion auf meine Probleme wusste ich nicht, wie lange das noch hält.
Wir waren damals ja auch noch nicht lange zusammen gewesen, da kann es auch mal sein, das man sich schnell wieder trennt. Vielleicht liebte er mich auch gar nicht so sehr wie er immer sagte, sondern dachte es nur. Vielleicht war er nur mit mir zusammen gewesen, weil ich geholfen hatte die Band wieder zusammen zu bringen.
Heute weiß ich, wie es wirklich war, aber damals redete ich mir das ein. Es war einfacher für mich gewesen es zu verstehen, wenn ich mir einredete, dass er mich gar nicht liebte.



-Drei Wochen später-


Lunas P.O.V


Wir hatten immer noch nichts von Chloe gehört und langsam machte ich mir echt Sorgen. Ich wählte nun schon zum dritten Mal ihre Nummer, doch sie ging nicht ran.
Seit wann ging sie denn nicht mehr an ihr Handy?? In mir machte sich ein ungutes Gefühl breit.
Was, wenn diese Bande sie gefunden hatten? Was, wenn sie schon tot war? Nein! Daran durfte ich nicht denken.
Ich sagte kurz den Jungs bescheid und machte mich dann auf den Weg zu Chloes kleinem Haus am Rande der Stadt.
Die ganze Fahrt über konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Meine Sorge war einfach zu groß. Chloe und ich waren in der letzten Zeit beste Freunde geworden und jetzt war sie spurlos verschwunden.
Ich konzentrierte mich nur mäßig auf den Verkehr und übersah rote Ampeln und Geschwindigkeitsbegrenzungen. Es war mir so was von egal, ob ich geblitzt wurde oder nicht. Ich wollte einfach nur zu Chloe und wissen, was los war.
Ich parkte vor ihrem Haus und klingelte. Niemand öffnete. Ich klingelte noch mal, aber es machte niemand auf.
Erst jetzt bemerkte ich den Zettel, der an der Haustür klebte.
War der von Chloe? Ja! Es war unverkennbar ihre Schrift.
Ich nahm den Zettel und las ihn:



Bin nicht mehr in London, bin nicht mehr erreichbar.
Harry hat den Ersatzschlüssel. Geht in das Haus und ihr werdet alle wichtigen Infos finden.
Chloe



Sie war weg? Einfach weg, ohne uns bescheid zu geben? Mir liefen die ersten Tränen die Wange hinunter.
Ich steckte den Zettel ein und rennte zurück zu meinem Auto. Ich fuhr zurück zu 1D-Villa. Meine Sicht war getrübt und ich bekam nichts um mich herum mit. Es war ein Wunder, das ich ohne Schäden an der Villa ankam. Die Rechnung dafür kam allerdings eine Woche später mit zwei überfahrenen roten Ampeln und 40 km/h zu schnell in Höhe von 300 Euro, aber das war mir egal. Damals war es mir wirklich total egal.
Ich klingelte an der Villa, doch mir öffnete niemand. Ich versuchte es erneut, doch auch dieses Mal wurde mir zum erneuten Male an diesem Tag nicht geöffnet.
Warum ich nicht einfach meinen Schlüssel benutzte? Ganz einfach: Ich hatte ihn in meiner Eile vergessen.
Ich holte mein Handy aus der Tasche um einen der Jungs anzurufen, immerhin war es nicht selten, dass sie die Klingel einfach nicht hörten.
Ich wollte grade Nialls Nummer eintippen, als ich sah, das ich eine neue Nachricht von genau diesem Jungen hatte.
Ich öffnete sie und konnte nicht glauben was drin stand:


Hey Prinzessin,
wir müssen kurzfristig zu einem Interview. Ich hoffe du hast einen Schlüssel mit, wenn nicht, dann vertreib dir die Zeit doch etwas in der Stadt und ruf uns an, dann können wir dich nach dem Interview einsammeln.
Ich liebe dich
Niall xoxo



Na ganz toll! Sie waren nicht zu Hause. Manchmal hasste ich es echt, dass sie keinen normalen Job hatten.
Was sollte ich denn jetzt machen? In die Stadt wollte ich jetzt nicht. Was sollte ich denn auch da? Alleine shoppen war ja langweilig und ins Haus kam ich auch nicht rein. Zu mir fahren lohnte sich auch nicht. Gab es denn niemanden, der mir jetzt zu hören könnte?
Doch, so jemanden gab es. Perrie und Eleanor.
Ich wählte also Perries Nummer, denn zu ihr hatte ich doch noch ein eindeutig besseres Verhältnis, als zu Eleanor.
Das soll jetzt nicht heißen, dass ich mich mit Eleanor nicht gut verstand! Wir waren gute Freunde geworden, doch mit Perrie verstand ich mich halt noch besser.
„Hallo Luna, was kann ich für dich tun?", fragte die helle, klare Stimme von Perrie aus dem Hörer.
„Perrie? Kannst du zu der Villa der Jungs kommen? Bitte?", fragte ich sie mit leiser, zittriger Stimme. Man konnte in meiner Stimme ganz deutlich meine Sorge und Angst raus hören. In meinem Hals hatte sich ein Kloß gebildet, den ich verzweifelt versuchte runterzuschlucken.
„J..ja klar! Ich mache mich gleich auf den Weg. Was ist denn passiert Süße? Soll Eleanor auch kommen?", sprudelte es sorgenvoll aus Perrie heraus. Auch ihr war die Sorge deutlich anzuhören.
„Ja...das wäre wahrscheinlich gar nicht schlecht", antwortete ich ihr.
„Okey, wir sind gleich bei dir", sagte sie schnell und legte dann auf.
Ich nahm das Handy von meinem Ohr und sah mit Tränen in den Augen auf den Vorgarten. Ich zog meine Knie an und legte meine Kopf darauf ab. Es ging mir einfach furchtbar. Ich fühlte mich so furchtbar hilflos und alleine und ich machte mir tierische Sorgen um Chloe. Was, wenn ihr etwas zugestoßen war? Ich hätte mich früher bei ihr melden sollen!
In mir machten sich wahnsinnige Schulgefühle breit.
Ich muss wie ein heufchen Elend ausgesehen haben, denn als Eleanor und Perrie durch das große Tor die Einfahrt hochgelaufen kamen und mich sahen, kamen sie so schnell sie konnten auf mich zugerannt und nahmen mich in den Arm.
„Oh mein Gott, Süße. Was ist denn los?", fragte mich Eleanor und sah mich besorgt an. Man mag ja Eleanor nach sagen, dass sie einen ähnlichen Charakter wie Louis hatte, und den hatte sie auch, aber man merkte auch, dass sie die älteste von uns war. Sie war nun mal ein Jahr älter als Perrie und ich. Sobald es einem von uns schlecht ging, übernahm sie sofort eine Art Mutterrolle und Liam und – ihr werdet es mir kaum glauben – Louis übernahmen die Rolle des Vaters, obwohl ich fest davon überzeugt bin, dass das nur daran lag, dass Eleanor die Mutterrolle übernahm. (Was ein Satz...).
Perrie sagt nichts, sondern hielt mich einfach nur im Arm. Die beiden ließen mir Zeit zum antworten und dafür war ich ihnen echt dankbar.
Ich schwieg eine Weile, ehe ich anfing zu reden. Ich wollte mir sicher sein, das meine Stimme nicht brechen würde.
„Chloe ist ja vor einer Woche gegangen und seid dem hatten wir nichts mehr von ihr gehört", fing ich an. Die beiden nickten verstehend, auch, wenn sie es eigentlich schon wussten. Ich schluckte einmal, ehe ich weiter redete: „ich habe heute versucht sie zu erreichen, doch sie ist nicht rangegangen, also bin ich zu ihrem Haus gefahren, aber auch da machte sie nicht auf", mir rollten langsam wieder die Tränen die Wangen hinunter. „Ich..ich habe nur diesen Zettel gefunden", beendete ich meine Erzählung schluchzend und zeigt ihnen den Brief.
Perrie strich mir beruhigend über den Rücken, während Eleanor sich den Brief durchlas.
„Sch, sch, sch, alles wird gut. Ihr geht es bestimmt gut", sagte Perrie leise.
„Du, Pez, das solltest du dir mal durchlesen", sagte Eleanor ernst und gab Perrie den Zettel.
Perrie las es sich schnell durch und sah dann geschockt zwischen mir, Eleanor und dem Zettle hin und her.
„Wo ist Harry?", fragte Perrie tonlos. „Die Jungs sind bei einem Interview, sie müssten bald zurück sein", sagte ich heiser.
„Dann warten wir jetzt hier, bis sie wieder da sind und fahren dann zu Chloes Haus und schauen, was wir dort noch rauskriegen können.", sagte Eleanor und ließ sich neben mich auf die Stufe sinken.
Ich lehnte meine Kopf an ihre Schulte und schloss kurz die Augen. Eleanor legte ihren Arm um mich und drückte mich an sich. „Das wird schon wieder Luna. Ihr wird schon nichts passiert sein. Sie ist klug. Die Gang wird sie schon nicht gefunden haben." Ich nickte kurz, doch ich merkte, dass weder Eleanor noch Perrie oder ich wirklich an Eleanors Worte glaubten. Wir hofften es, aber glauben taten wir es nicht.
Es dauerte nicht mehr lange, ehe die Jungs ankamen.
Sobald sie uns so auf der Treppe sitzen sahen, rannten sie - und ich wusste echt nicht, das sie so schnell waren – auf uns zu und nahmen uns in den Arm. Liam schloss die Villa auf und die Jungs wollten uns reintragen, doch ich protestierte.
„Was ist los?", fragte Niall, in dessen Arme ich lag.
„Chloe ist verschwunden!", sagte ich schnell. Ich wollte keine Zeit mehr verlieren. Ich durfte keine Zeit mehr verlieren. Ich wusste nicht wo sie war und auch nicht warum sie weg war.
Harry blieb wie angewurzelt stehen. Er starrte mich an, nein, er durchbohrte mich regelrecht mit seinem Blick.
„was meinst du mit „Chloe ist verschwunden"?", fragte er sichtlich geschockt.
„Sie ist weg. Ich war bei ihrem Haus, weil ich wissen wollte, ob alles ok ist, aber sie war nicht da. Dort klebte nur ein Zettel an der Tür wo drin stand, du hättest einen Schlüssel für ihr Haus...", fing ich hastig an alles zu erkläre.
„Ja hab ich...aber was hat das denn damit zu tun?", unterbrach Harry mich.
„Sie hat geschrieben wir würden alles wichtige in ihrem Haus herausfinden", erklärte ich weiter, doch Harry hörte schon nicht mehr hin. Er hatte sich aus seiner Starre gelöst und rannte zum Van.
Die Jungs, mit uns auf dem Arm, rannten ihm hinterher und wir machten uns ohne weitere Verzögerung auf den Weg zu Chloes kleinem Haus.
Kaum hatte Harry den Wagen geparkt, sprang er auch schon aus dem Auto und rannte zur Haustür.
Er zögerte keinen Augenblick und schloss die Tür auf. Wir anderen standen mittlerweile wieder hinter ihm und so gingen wir gemeinsam in Chloes Haus. Nun standen wir also in ihrem Haus, waren aber immer noch nicht schlauer.
„Durchsucht alles! Irgendwo muss es einen Hinweis geben!", sagte Harry panisch. Ja, panisch. Seine Sorge hatte sich in pure Panik verwandelt. Panik, ihr könnte etwas passiert sein, denn es ging um Leben und Tod, und ich hasse es bis Heute, wie Recht ich damit hatte.

1D ist GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt