Was wäre, wenn...

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Harrys P.O.V

Was wäre gewesen, wenn ihr nachgelaufen wäre? Wenn ich für sie da gewesen wäre? Wenn ich ihr richtig zugehört hätte?
Was wäre gewesen, wenn ich nicht so ein furchtbares Arschloch gewesen wäre?
Jetzt war es zu spät. Chloe war weg und ich durfte mich nicht bei ihr melden. Ich wählte ihre Nummer nun schon zum zehnten Mal, doch sie ging nicht ran. Ich hatte die Hoffnung auch schon längst aufgegeben, dass sie rangehen würde, doch den klang ihrer Stimme zu hören - auch wenn es nur ihr Anrufbeantworter war - half mir ein wenig...
„Dies ist die Maibox von Chloe, hinterlass ne Nachricht", erklang ihre fröhliche Stimme am anderen Ende der Leitung.
In meinem Augen bildeten sich erneut die Tränen. Sie könnte tot sein. Sie könnte jetzt schon tot sein und ich hätte nie die Möglichkeit gehabt ihr zu sagen, wie viel sie mir bedeutet und wie wichtig sie mir eigentlich ist.
Ich liebe dieses Mädchen. Sie hat mir so viel geholfen und wir alle sind ihr so unendlich viel schuldig und im Gegensatz ihr zu danken, geben wir ihr das Gefühl sie wäre uns nicht wichtig.
Ich bin ihr so viel schuldig und anstatt ihr zu helfen, mache ich ihr Leben nur noch schwerer, als es sowieso schon ist.
Ich fühlte mich schrecklich. Ich gab mir alleine die Schuld für alles, was passiert war. Alles, was im letzten Jahr passiert war.
Die Trennung von Eleanor und Louis, die Trennung der Band, die Trennung von Perrie und Zayn, den Schmerz, den wir den Fans bereitet haben, das Chloe weggelaufen ist. Einfach alles. Es war meine Schuld gewesen und das machte mich fertig.
Es ging mir von Tag zu Tag schlechter und die Interviews halfen auch nicht grade. Wir hatten fast jeden Tag etwas zu tun und wir kamen kaum noch zur Ruhe.
Wir hetzten von einem Termin zum anderen, musste tausende von Fragen zu unsere Trennung und Wiedervereinigung beantworten und durften dabei natürlich nicht die Wahrheit erzählen.
Immer das perfekte Kameralächeln aufsetzten und so tun, als wäre alles OK.
Die Fragen, wo Chloe war, beantworteten wir mit „sie genießt etwas Zeit mit ihrer Familie" oder „sie ist im Familienurlaub".
Urlaub...wie gerne würde ich glauben sie wäre im Urlaub und nicht in Lebensgefahr. Dieser Gedanke hatte sich in meinem Kopf festgefressen.
Sie schwebte in Lebensgefahr. Jeden Moment, den ich bei einem Interview verbrachte, schwebte sie in Lebensgefahr. Jeden Moment, in dem ich nicht unternahm, in dem ich nicht bei ihr war und ich konnte nichts dagegen tun.
Ich spielte mit dem Gedanken, ihr nach zu fliegen und sie zu suchen, aber wo hätte ich anfangen sollen?
Sie war in Paris, das war der einzige Hinweis, den ich hatte, wenn sie da überhaupt noch war. Und selbst wenn, die Chance, sie dort zu finden ist gleich Null. Ich würde wahrscheinlich nicht einmal in Ihre Nähe kommen.
Paris ist eine große Stadt und ich bin ein Weltberühmter Star. Man würde mich erkennen und Chloe würde sofort wissen, dass ich da bin. Sie würde sich vor mir verstecken und warten, bis ich wieder weg bin.
Sie will mich nicht da haben. Sie hasst mich!
Jedenfalls dachte ich das damals....hätte ich gewusst, was alles noch kommen würde, wäre ich ihr sofort nachgeflogen, aber woher hätte ich wissen sollen, in welcher Gefahr sie sich eigentlich in diesem Moment befand....

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