"Wir müssen hier weg!"

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 „Ach es ist nichts wichtiges", sagte er und drehte seinen Kopf in meine Richtung.
„Liam, ich merke doch, dass etwas nicht in Ordnung ist, sag es mir doch. Vielleicht kann ich dir ja helfen", sagte ich und hoffte darauf, dass er mir sagen würde, was mit ihm los war.
Liam seufzte einmal und setzte sich dann auf.
„Es ist nur so...weißt du, alle haben eine Freundin und sind glücklich, nur ich nicht. Ich meine ich gönn euch das ja alles und bin froh, das ihr euch gefunden habt, aber ich hätte nun mal auch gerne jemanden", sagte er leise.
Es war eigentlich mehr ein Flüstern, aber ich verstand alles.
Ich war etwas überrascht, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Genau genommen hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet, dass er mir sagt, was los war.
Ich wusste auch leider überhaupt nicht, wie ich reagieren sollte, also tat ich einfach das erst beste, was mir einfiel, das war allerdings nicht besonders einfallsreich.
Das einzige was ich tat war „ach das wird schon" zu sagen.
Innerlich hätte ich mich schlagen können! Einfühlsamer gings auch nicht oder so?!
„Wir finden für dich auch noch jemanden. Das versprech ich dir!", sagte ich nach einer kleinen Pause, in denen ich meine Gedanken einigermaßen geordnet hatte.
„versprich nichts, was du nicht einhalten kannst", sagte Liam traurig, mit dem Blick nach unten.
„tue ich ja gar nicht. Ich habe es versprochen, dann hallte ich es auch ein...wir finden jemanden für dich! Ganz sicher und mach dir nichts daraus, das du sie noch nicht gefunden hast, du hast nun mal nur das perfekte Mädchen verdient und niemand sonst, aber vielleicht hast du deine Misses Right ja auch schon gefunden, sie nur noch nicht als solche identifiziert..", plapperte ich mal wieder drauf los, ohne überhaupt mal darüber nachzudenken, was ich denn da überhaupt von mir gab.
„danke", sagte Liam und lächelte mich an.
„gerne", grinste ich zurück und stand dann langsam auf.
„wollen wir runter gehe? Die anderen warten schon die ganze Zeit, das du runter kommst...und es ist doch viel lustiger, wenn alle unten sind", schlug ich vor und Liam nickte lachend und ging dann mit mir runter.
„leeyyuummm", begrüßten die Jungs ihren besten Freund.
„Hi Boys", machte Liam Leroy nach und alle fingen an zu lachen.
Niall sah mich fragen an, doch ich gab ihm nur mit einem Blick zu verstehen, das ich es ihm später sagen würde.
Genau genommen verstand er meinen Blick überhaupt nicht und ich habe es ihm ins Ohr geflüstert, aber bleiben wir mal dabei, das ich es ihm mit einem Blick zu verstehen gegeben habe.
Auf jeden Fall saßen wir dann alle zusammen irgendwie auf den Sofas verteilt und unterhielten uns. Trotz der Unterhaltung wurde mir irgendwann sterbenslangweilig und deshalb find ich dann an Grimassen zu schneiden.
„Was machst du da Luna?", fragte Perrie mich und ich grinste sie als Antwort einfach nur frech an.
„Mir ist langweilig", sagt Chloe und ich stimmte ihr sofort zu.
„und was sollen wir sonst machen?", fragte Liam.
„just dance und singstar!", sagte Eleanor begeistert und wir waren einverstanden.
Letz endlich einigten wir uns darauf, dass alle mindestens einmal singen und einmal tanzen musste, weil das ja sonst unfair gewesen wäre.
„okey..wer fängt an?", fragte Perrie, als wir alles aufgebaut hatten.
„Naja, es können immer zwei tanzen und zwei singen, also fangen vier gleichzietig an", meinte Niall.
„Ich will tanzen", sagten Perrie und Eleanor wie aus einem Mund.
Damit war das dann schon mal klar.
„Dann singen Zayn und ich", meinte Louis und schnappte sich ein Mikrofon.
„und was wollt ihr spielen?", fragte ich und klickte die Songs durch.
„das da!", schreien Eleanor und Louis gleichzeitig, als ich bei „Roar" von Katy Perry angelang war.
Ich lachte leicht und wählte es dann aus.
Das Perrie tanzen kann wusste ich ja schon vorher, aber das auch Eleanor echt Talent hat wusste ich nicht. Die beiden waren einfach wie geschaffen fürs Tanzen und ich denke über den Gesang der Jungs muss man nicht viel sagen.
Sie waren einfach unglaublich!


Ich hörte ihnen gerne zu und ich sah auch Eleanor und Perrie gerne beim Tanzen zu. Sie hatten nun mal alle einfach Talent. Das war nun mal so.
Als das Lied zu Ende war, wollte Chloe unbedingt tanzen und da ich erstmal bei Niall sitzen wollte, gesellte sich Perrie zu ihr. Harry stellte sich an ein Mikro und das andere wurde von Liam besetzt.
„Was wollt ihr spielen?", fragte Zayn und scrollte durch die Titel.
„She Wolf", sagte Chloe und grinste frech.
„Okey...na dann...Viiiel Spaaaß", sagte Zayn und schaltete das Lied ein.
Warum können die alle so gut Tanzen. Chloe war sogar NOCH besser, als Perrie und das will mal erstmal einer schaffen.
Mir klappte der Mund auf.
„Du kannst nicht tanzen hab ich recht?", flüsterte mir Niall ins Ohr.
Ich schüttelte leicht den Kopf. „Ich auch nicht!", lächelte Niall mich an.
Ich musste augenblicklich auch Lächeln. Er war einfach Perfekt und das konnte ich nicht oft genug sagen.
Und erneut wurde mir bewusst, was für ein Glück ich doch hatte, Niall meinen Freund nennen zu dürfen.
Kaum war das Lied zu Ende, ging Harry auf Chloe zu und wirbelte sie im Kreis.
„Ich wusste garnicht das du so gut Tanzen kannst!", meint Harry bevor er seine Freundin küsst.
„Ich wusste gar nicht, dass du singen kannst", sagte Chloe lachend und küsste Harry kurz, ehe sie sich neben mich auf die Couch fallen ließ.
Harry sah sie etwas verdattert an und setze sich dann einfach neben Zayn.
„Also ich wäre ja mal dafür, das jetzt Niall singt und Luna tanzt!", sagte Eleanor und grinste breit.
„Ich kann aber nicht Tanzen!", sagte ich und sah beschämt zu Boden.
„und ich kann nicht singen!", sagte Niall und schaute auch zu Boden. Alle fingen an zu lachen und selbst ich konnte mit ein Grinsen nicht verkneifen. So ein Spinner!
„Du bist doof!", sagte ich und schlug Niall spielerisch auf den Arm.
„Ahhh! Dieser Schmeerz!", schrie Niall und ging langsam zu Boden. Ich sah belustigt auf ihn hinab.
„Ich werde steeerben!", rief er theatralisch und streckte seinen Arm nach oben.
„Oh nein! Wir müssen ihn retten!", schrie da auf einmal Chloe, die von der Couch aufgesprungen war und so tat, als würde sie Nialls Arm untersuchen.
„Ich, als Arzt, kann ganz klar sagen, dass nur eins gegen seine Schmerzen helfen kann!", diagnostizierte Chloe.
„was ist es? Ich mache alles!", spielte ich mit.
„Ein Kuss von seine hübschen Freundin!", sagte Chloe und zwinkerte mir zu.
Ich ließ mich lächelnd neben Niall fallen und legte meine Lippen auf seine.
Er schloss die Augen und ich tat es ihm gleich.
Ich spürte, wie sich mein Herzschlag beschleunigte und mir die Röte ins Gesicht schoss. Meine Lippen kribbelten und in meinem Bauch schien ein Feuerwerk zu explodieren.
Ich liebte diesen Jungen einfach so unglaublich stark, dass es wirklich wehtat.
Ich löste mich wieder von ihm und öffnete langsam meine Augen und sah in seine wunderschönen blauen Augen.
Wie oft hatte ich mich schon in ihnen verloren? Ich weiß es nicht, aber ich werde es immer wieder tun.
„Um Tanzen kommste aber trotzdem nicht rum", sagte Harry und grinste mich an.
Ich seufzte einmal und stellte mich wieder auf. Niall stellte sich neben mich mit einem Mikro in der Hand und lächelte mich aufmunternd an.
Die ersten Töne erklangen und ich erkannte das Lied sofort.
„Ernsthaft jetzt?!", frage ich Zayn, doch dieser nickt nur grinsend.
Na toll! Niall fing schon an zu lachen bevor er den ersten Ton gesungen hatte und da seine Lache einfach so unglaublich ansteckend war, musste ich einfach mit lachen.
Die anderen stiegen mit ein. Durchs Lachen konnte ich noch weniger Tanzen als sonst und Niall verhaute eine Note nach der anderen.
„I'm sexy and I know it", sang er grade mit einer unglaublich tiefen Singstimme, wie ich sie von ihm noch NIE gehört hatte. Es war einfach unglaublich wie gut diese fünf Idioten singen konnten.
Kaum hatte Niall diese Stelle gesungen, bei der er übrigens das einzige Mal alle Töne richtig traf, fing er wieder so an zu lachen, dass ihm fast das Mikro aus der Hand gefallen war.
Ich konnte mich vor lachen kaum noch auf den Beinen hallten und kaum war das Lied zu Ende, ließ ich mich auf den Boden fallen und hielt mir den Bauch vor lachen.
„Ey Leute, Luna hat mehr Punkte erreicht als Niall!", lachte Zayn und jetzt konnte ich wirklich nicht mehr.
Niall setzte sich, auch immer noch lachend, neben mich und drückte mir schmunzelnd einen Kuss auf die Wange.
„Siehste..ich hab ja gesagt, ich kann nicht singen", sagte er und grinste mich an.
„Du Spinner!", sagte ich, ehe ich erneut in einen Lachanfall verfiel.
Nach fünf Minuten hatten wir uns dann alle wieder beruhigt und wir konnten mehr oder wenige normal weiterspielen.
Also so normal wie es halt ging.
Es war wirklich lustig gewesen und ich war so froh, das ich mit jedem einzelnen von ihnen befreundet sein durfte.
Es war einer der lustigsten Abende, die ich je gehabt habe.
„Okey Leute, ich geh jetzt pennen! Wir haben morgen noch ein Interview und wir müssen zu Simon..", sagte Liam, ganz Daddy-like und ging dann nach oben.
„Ich bin auch müde...ich geh auch schlafen", sagte Eleanor und ging nach oben.
„Ich komm gleich nach Babe", rief Louis ihr hinterher.
„Ich bleib noch etwas hier", sagte ich.
Zum Schluss blieben Louis, Niall, Harry und ich unten. Die anderen gingen schon schlafen.
Ich lehnte mich an Niall, der seinen Arm um mich legte und trank genüsslich mein Glas Wein.
Es war mittlerweile wirklich kalt draußen geworden und so hatten wir beschlossen hier drinnen den Kamien an zu machen.
Es war echt schön. Ich lag in den Armen von Niall, unterhielt mich mit Harry und Louis und es war schön warm.
In einem Wort: Perfekt!

Um halb eins beschloss ich dann auch nach oben zu gehen und zu schlafen.
Wie lange die anderen noch unten geblieben waren, wusste ich nicht.


Chloes P.O.V


Ich war totmüde, aber ich konnte einfach nicht schlafen. Ich lag in meinem Zimmer, welches ich letzte Woche bezogen hatte und starrte an die Decke.
Ich wollte schlafen, ich wollte es wirklich, aber ich konnte nicht. Ich wusste nicht einmal genau warum.
Auf einmal leuchtete der Display von meinem Handy auf.
Ich sah drauf. Es war eine SMS von meiner Mutter:

Wir müssen hier Weg!
Sorge dich nicht um uns!
Ich weiß das es dir schwer fallen wird, aber du musst uns vergessen. Vergiss alles, was du über unsere Familie weißt. Wir können dir nicht sagen wo wir hingehen.
Raus aus Großbritannien. Mehr können wir dir nicht sagen.
Auch wenn das alles für dich keinen Sinn ergibt, denk daran, was dein Vater dir immer gesagt hat.
Pass auf dich auf Liebling.


Was? Sie mussten weg?! Warum? Wohin?!
Ich las die SMS noch einmal, in der Hoffnung einen versteckten Hinweis zu finden.
Nichts. Auch beim dritten mal lesen, fiel mir nichts auf.
Jetzt war an Schlaf nicht mehr zu denken. Ich klappte meinen Laptop an und fing an zu recherchieren.
Die erste Frege, die ich mir stellte.
Meine Familie hat keine Feinde, es gibt auch niemanden, der uns vertreiben könnte, aber freiwillig würden meine Eltern nie aus London oder aus Großbritannien wegziehen.
Es ergab einfach keinen Sinn.
Ich öffnete das Internet und tippte den Namen meiner Mutter in die Suchmaschine ein.
Nichts auffälliges. Sie war eine angesehene Ärtzin und dem nach gab es auch den ein oder anderen Artikel über sie und einen Link zu der Internetseite ihrer Praksis, aber sonst nichts.
Ich löschte den Namen meiner Mutter und gab statdessen den Namen meines Vaters ein.
Er war Kriminalpolizist.
Ich wartete kurz auf die Suchergebnisse, aber da war nichts!
Nicht ein einziger Eintrag, kein Bild, kein Artikel, einfach nichts!
Es schien, als hätte ihn jemand aus dem Internet gelöscht. Als ob er gar nicht existiert.
Ich suchte weiter auf der Internetseite von seinem Revier. Auch da schien es ihn nie gegeben zu haben.
Ich suchte weiter nach seinem Kollegen mit dem er immer zusammenarbeitete und dort wurde ich zum ersten Mal fündig.
Sein Name war Fin Reach. Ich habe ihn nie persönlich getroffen, aber seinen Namen kannte ich.
Selbst hier war nichts von meinem Dad zu finden.
Ich suchte weiter, doch ich fand nichts von meinem Dad.
Ich klickte weiter durch die Seiter der Polizei.
Da! Ich hatte was. Einen Anhaltspunkt. Die Telefonnummer von Fin Reach.
Ich schaute auf die Uhr. Halb zwei. Jetzt konnte ich nicht mehr anrufen. Ich musste auf Morgen warten.
Ich schrieb mir die Nummer auf und legte sie neben den Laptop.

Was konnte ich jetzt tun? An schlafen war nicht zu denken.
Ich nahm noch einmal mein Handy raus und las mir die SMS durch.
„Denk immer daran, was dein Vater dir immer gesagt hat".
Was mein Vater gesagt hat. Mein Vater hat vieles gesagt.
Ich klappte den Laptop zu und legte mich wieder ins Bett.
Ich schloss die Augen und fing an nachzudenken.
Was meinte meine Mutter damit? Was hatte mein Vater immer gesagt?
Gib niemals auf.
Pass auf dich auf.
Mitleid bekommst du geschenkt, Neid musst du dir erarbeiten.
Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum.
Nein, nein, nein! Das kann sie nicht gemeint haben.
Verdammt!

Ich wurde nach einer halben Stunde, ohne ein Ergebnis dann doch noch vom Schlaf übermannt und schlief dann genau 5 Stunden.

1D ist GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt