Fin

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Lunas P.O.V.

Er tat mir so unglaublich leid. Ich wollte ihm helfen, wusste aber nicht wie.
Ich hörte wie sich leise Schritte nährten und ich war mir sicher, dass es einer der Jungs war. Tatsächlich steckte einige Augenblicke später Louis seinen Kopf durch die Tür. Die Beziehung zwischen Louis und Harry war immer noch nicht wie früher aber es wurde besser. Man konnte die Sorge in Louis Blick mehr als deutlich sehen, und auch den anderen Jungs konnte man ansehen, dass sie sich Sorgen machten.
"Hey, Harry", fing er leise an zu reden. Harry sah zu Louis auf.
"Wir wollten zusammen nen Film gucken und wir haben uns gefragt ob du nicht vielleicht mitgucken möchtest". Er sprach leise und ich wusste, dass er im Moment drei mal nachdachte, bevor er etwas sagte.
Harry nickte zu meiner Überraschung leicht und stand langsam auf. Er bewegt sich wie in Zeitlupe.
Louis kam ihm entgegen und nahm ihn in den Arm. Harry liess sich in Louis Arme fallen. Louis fing ihn auf und strich ihm über den Rücken.
"Ich bin mir sicher es geht ihr gut", sagte er leise. Harry vergrub seinen Kopf in Louis Halsbeuge und ließ sich von ihm stützen. Es tat ihm gut, dass Louis hier war und das er für ihn da war. Er brauchte die Jungs.
Ich nahm Harry sanft die Schüssel aus der Hand und brachte sie in die Küche. Er hatte kaum etwas gegessen, aber immerhin nahm er überhaupt etwas zu sich.
Ich setzte mich zu Niall auf die Couch und auch Harry und Louis ließen nicht mehr all zu lange auf sich warten. Ich würde euch gerne sagen, welchen Film wir geguckt haben, aber ich kann mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern.

Die nächsten Tage verbrachten wir ähnlich. Wir versuchten Harry abzulenken und ihn zum Essen zu bringen, was uns auch von Tag zu Tag immer besser gelang. Man konnte immer noch sehen, dass es ihm nicht gut ging, aber als Außenstehender hätte man auch gut denken können, dass er sich nur eine Erkältung eingefangen hatte.
Genau zwei Wochen nach Chloes Verschwinden, klingelte Fin an der Tür. Liam öffnete ihm und brachte ihn zu uns ins Wohnzimmer.
Er sah sich suchend um und eine Minute später wusst ich auch wonach. "Wo ist Chloe?"
Harry lief wieder eine Träne die Wange runter und es breitete sich ein unangenehmes Schweigen aus.
"Was ist passiert?", fragte er leise. Man konnte eine Spur von Unsicherheit und böser Vorahnung heraushören.
Harry holte zitternd den Brief hervor und hielt ihn Fin hin. Fin las den Brief. Ich hatte das Gefühl, dass bei jedem Wort, dass er las, sich seine böse Vorahnung mehr und mehr bestätigte.
Er ließ den Brief langsam sinken und sah uns alle, einen nach dem anderen an.
Nach einem viel zu langen Moment der Stille sagte er:" Warum habt ihr mir nichts gesagt?"
Wir schwiegen. Ja, warum hatten wir es ihm nicht gesagt? Er weiß doch mehr als wir. Er hätte uns bestimmt helfen können.
Fin hohlte sein Handy heraus und wählte eine Nummer. Wir sahen ihn alle fragend an. Warum musste er jetzt telefonieren? Wir haben Wichtigeres zu tun als jetzt blöd durch die Gegend zu telefonieren!
"Wo genau bist du?", fragte er in den Höhrer. Mit wem zum Teufel redete er?
Es war eine leise weibliche Stimme zu hören. Harry sah auf.
"Chloe", hauchte er tonlos. Fin deutete ihm still zu sein und er gehorchte.
Fin hörte aufmerksam zu und bewegte sich nicht einen Millimeter, was durch aus Angst einflößend war, denn eigentlich war er ein sehr aktiver Mensch gewesen.
"Ja, sie stehen neben mir", sagte er. Harry sah ihn hoffnungsvoll an.
"Ja, mache ich", er machte eine kurze Pause. "Nein, leider nicht. Deshalb bin ich eigentlich zur Villa gekommen. Sie haben eine Fährte aufgenommen und folgen dieser. Es macht allerdings nicht besonders viel Sinn, da sie sich Richtung Deutschland aufgemacht haben und deine Eltern ja in Frankreich sind. Wir fol...", er brach ab. Mitten im Satz. Er starrte an die Wand.
"Was?!", hauchte er tonlos. Er schluckte schwer.
"Beruhig dich erst mal. Es wird alles gut. Wir werden sie finden! Ich versprechs!", sagte er leise. Er zitterte leicht.
"Chloe, du musst da sofort weg! Hast du gehört! Sofort!....Nein! Nein, nein, nein! Das seht gar nicht zur Debatte! Du kannst da nicht bleiben!....Chloe, bitte....Chloe nicht!"
Er nahm langsam das Handy von seinem Ohr. "Sie...sie hat aufgelegt", hauchte er tonlos.
"Was ist los?! Was ist mit ihr? Wo ist sie?!", fragte Harry panisch.
"Sie ist ihren Eltern gefolgt und war in Paris, aber ihre Eltern sind bereits weiter gezogen. Nach Deutschland, zu ihrer Tante. Die Black Bikers sind in dieser Minute auf dem Weg dort hin."
Harry sackte auf die Knie. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten.
"Sie meinte sie wird Deutschland nicht ohne ihre Eltern verlassen" Der letzte Satz war mehr ein flüstern.
Alle schwiegen. Niemand wusste was er sagen sollte.  

1D ist GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt