Prolog | Harry's

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HALLU c;

Wer weiß? Vielleicht existiert da draußen jemand, dem das gefällt?

Ich würd mich freuen,

Dontwannabe:* (a Unicorn which eats a Lemon)




P R O L O G.

• Harry PoV •

In einem Film wäre ich wahrscheinlich hübsch. Sehr hübsch um genau zu sein, ich wäre zwar der totale Loser, kennen würden mich aber trotzdem alle und - ich wäre wahrscheinlich weiblich.

Doch im realen Leben bin ich einfach nur - wie soll man es nett umschreiben? - ein Niemand.

Das meine ich nicht so, das ist so. Punkt. Aus. Ende.

Ich meine, man kann nun einmal nicht alle Menschen - von den 7 Millarden - auf unserem Planeten kennen, das ist unmöglich und auch verdammt gut so, immerhin werden so meine eingeschränkten Kompetenzen was das Erinnern von Namen angeht, nicht sonderlich stark beansprucht. Oh Gott, ich sollte dringend wieder unter Leute, denn das gerade eben sollte witzig sein!

Jedenfalls wollte ich damit bloß ausdrücken, dass es eben Menschen gibt, die man nicht kennen muss und zu denen zählen unter anderem auch ich!

Kaum einer der Lehrer auf meiner Schule erinnert sich morgens noch an meinen Namen und keiner der Schüler kann zu meinem Namen ein Gesicht zu ordnen. Ich war noch nie gern unter so vielen Menschen und hatte mir eine spezielle Tarntaktik angeeignet, auf die Dauer wird's etwas einsam, aber es hilft auch Mobbingattacken entgegen zu wirken. Etwa, so wie >> aus den Augen aus dem

Sinn <<.

Jedenfalls hatte es die ersten 17 Jahre meines Lebens sehr gut funktioniert, jedenfalls bis zu dem Tag an dem mir mein Stiefvater eine folgenschwere Entscheidung offenbart hatte.

- Flashback -

Mir kam es so vor als würden Milliarden von Regentropfen auf mich nieder prasseln und sich den Weg durch meine Klamotten, auf meinen Haut suchen, obwohl 'Tropfen' schon ein falsches Wort war. Der Regen da aus, als wären es Ellen lange, nie abreißende, dünne Fäden, fast schon wie Spinnfäden hingen sie vom Himmel hinab in die Londoner Innenstadt. Und da das Licht reflektierte, sah es fast so aus, als würden Milliarden von kleinen Spinnen ihren Weg nach unten suchen.

>> Killer-Alien-Spinnen - Angriff auf die Menschheit <<

Bei diesen Gedanken musste ich mich erst einmal schütteln, zu der unangenehmen nassen Kälte, die in meinen Mantel herein gekrochen war und sich unangenehm um mich legte, kam jetzt auch noch das Gefühl des Ekels, der meine Wirbelsäule hinauf kletterte und mir eine Gänsehaut bescherte.

Als ich noch ein Kind war, dachte ich jahrelang, dass dies der Weg war wie die Spinnen auf unsere Erde kommen, wie sollte ich da ahnen, dass diese Tiere zu 'Insekten' zählen und sich auch nur 'fort pflanzten', wenn ich noch nicht einmal wusste, wo ich herkam und was das eigentlich bedeutet. Sich 'fort zu pflanzen'.

Mit nassen Fingern versuchte ich fünf Minuten - vergebens -, den nassen Schlüssel in das Schlüsselloch zu bekommen und meine Haustür aufzuschließen, bevor ich aufgab und einfach klingelte. Ein paar Mal hinter einander, damit mein Vater wusste, dass ich es bin.

"Na Harry? Hast du mal wieder den Schlüssel vergessen?"

Ein grinsender Robin stand vor mir und hielt die Haustür sperrangelweit offen, sodass ein wenig des natürlichen Nass bereits die Fließen in unserem Eingangsbereich bedeckten.

"Nein, ich .."

"Ist ja auch egal, komm erst mal rein und setzt sich in die Küche. Ich hab Tee gemacht, willst du auch? Ich muss dir unbedingt etwas erzählen - du wirst dich freuen!"

Er fiel mir ins Wort, bevor ich auch nur anfangen konnte meine Situation zu erklären. Robin zog mich am Ärmel ins Innere des Haus und schubste mich sanft in Richtung unserer Wohnküche, wo er mich - immer noch mit Mantel und aussehend wie ein begossener Pudel aufgrund meiner nassen Locken die einfach nur noch komisch an meinem Kopf klebten - auf einem Stuhl am Esstisch drapierte und aufgeregt um mich herum schwirrte um mir eine Tasse Tee einzuschenken.

Wow. Es musste was ganz aufregendes für ihn sein, wenn er so komplett anders war.

Normalerweise, war er nicht so mit kindlicher Hysterie angefüllt und so viel am Reden in einer Tour - außer er war außerordentlich glücklich.

Robin war nicht mein wirklicher Vater - sonst hätte ich ihn nicht die ganze Zeit beim Vornamen genannt - er war mein Stiefvater, aber da meine Mutter schon vor etlichen Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen war und ich meinen richtigen Vater nie kennen gelernt hätte, lebte ich schon seit über 10 Jahren nur bei ihm. 12 um es genau zu nehmen.

"Hör mal, draußen ist wirklich Scheiß Wetter, ich bin komplett durchnässt, ich würd jetzt wirklich gern wissen was du mir so wichtiges zu sagen hast, damit ich duschen und aus diesen Klamotten raus kann - danke!"

Tatsächlich, ließ er sich auf den Stuhl gegenüber mir sinken und knetete aufgeregt seine Hände, biss sich auf die Unterlippe und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

"Uhm, ich hab dir noch von Johannah erzählt oder? Also meiner Freundin und jedenfalls, ich weiß gar nicht wie ich dir das sagen soll, ohne das du mich für verrückt erklärst ... aber nun ja ... äh .. wirwerdenheiratenschonbaldundzusammenziehendasswirstollHarrysiehatnämlicheinenSohnungefährindeinemAlter"

"Äh, nochmal"

"Wir werden heiraten,sogar schon sehr bald und zusammen ziehen. Das wird so toll,Harry sie hat nämlich einen Sohn ungefähr in deinem Alter!"

- Flashback Ende -

Genau, mein Stiefvater heiratet erneut, wird mit seiner neuen Freundin zusammen ziehen und ich bin mit von der Partie. Im ersten Moment wusste ich nicht so wirklich, was ich davon halten sollte, aber mit der Aussicht auf ein neues Zimmer (unser gemütliches Haus war schon für uns beide fast zu klein), gab ich mich auch zufrieden.

Ich mein wie schlimm konnte es schon werden?

Sehr schlimm, als ich erfahren habe, wer dieser ominöse Sohn von Johannah ist..

Louis Tomlinsom! Louis fucking Tomlinson, das genaue Gegenteil von mir und wohl der Star auf unserer Schule.

Was gäbe ich darum jetzt in einer dieser Teen-Hollywood-Produktionen zu stecken, wo am Ende irgendwie immer alles gut aussieht, egal wie unrealistisch es auch sein mag. Aber ich bin hier in meinem realen Leben und das ist nunmal keine Glitzer-Rosa-Kitsch-Teen-Hollywood-Produktionen, wie gesagt, dann wäre ich Super hübsch, der totale Loser aber Super bekannt und weiblich. Und wenn ich eins weiß, dann dass ich nicht weiblich bin!

Nebenrollenoscar | Larry AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt