Kapitel 12 l Harry

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Hallo ihr wunderschönen Menschen;* 

Ich mach jetzt mal etwas untypisches für mich, obwohl das nächste Kapitel noch nicht ganz fertig ist, bekommt ihr dieses jetzt schon! Ich wollte euch einfach nicht noch länger warten lassen und da ich gerade in guter Stimmung bin (da ich von einem Konzert von Cat Ballou UND Kasalla komme), dachte ich mir : why not? 

Da kommen die Jungs am 2.Juli 14 sogar nach Düsseldorf - also in meine Nähe (die verbotene Stadt, höhö) und wer kann nicht hingehen? *wink* 

Das Kapitel ist für magicalkess weil ich ihr viel Spaß auf ihrer Abschlussfahrt wünsche :) 

Ich hoffe doch mal, dass alle wahlberechtigten wählen waren? Oder ihre wahlberechtigten Familienmitglieder wenigstens dazu gedrängt habt? 

Hm, momentan habe ich voll Lust auch so''n Bewertungs/Vorstellungs dings zu machen - aber ich weiß nicht ... :s 

An dieser Stelle noch einmal ein fettes Danke an alle Reads, Votes und Comments! <3 

Hashtag Liebe x. 

Eurer glückliches Einhorn aka Dontwannabe <3 

Harrys PoV

Seitdem ich das Haus verlassen hatte, irrte ich durch die Gegend. Ich wusste einfach nicht wohin. Symbolisch hatte es auch noch angefangen zu regnen und Hurts' 'Somebody to die for' klang mir durch Kopfhörer in den Ohren. Am liebsten hätte ich mich unter eine warme Decke verzogen und mich in meinem Selbstmitleid gesuhlt - aber das war nicht möglich.

Durch irgendwelche Gassen, durch die ich gelaufen war (mein Gott war ich froh, dass es noch hell war beziehungsweise es erst dämmerte) landete ich auf der Landstraße über die wir hier hin gefahren waren. Natürlich gab es hier keinen Bürgersteig und so lief ich stur auf der Straße ignorierte sämtliches Hupen und 'fast-anfahren'. Alle dämlichen Sprüche und nett gemeinten Ratschläge bis ich zu einem Kreisel kam. Wo sollte ich lang? Ich entschied mich dafür die erste Ausfahrt zu nehmen und bog also direkt links ab.

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Ich wusste nicht wo ich gelandet war und wie lange ich gelaufen war - es war jedenfalls falsch gewesen, denn ich war nicht mehr in London und auch in keinem seiner kleinen Vororte, wahrscheinlich in irgendeinem ausgelagerten Dorf.

Regen vermischte sich mit Tränen und Schweiß und meine daher komplett durchnässten Klamotten trugen nicht dazu bei, mich irgendwie besser zu fühlen. Mittlerweile spürte ich jeden einzelnen Knochen in meinem Körper und ich hatte so einen Durst dass ich Angst hatte gleich wahnsinnig zu werden, da passierte ich ein Ortsschild auf dem 'Canterbury' geschrieben stand.

Automatisch landete ich auf der High Street, der Hauptstraße in solchen Dörfern mit ihren gesamten Geschäften und konnte in der Ferne einen kleinen Kiosk ausmachen und obwohl mir alles weh tat versuchte ich mich zu beeilen, tatsächlich schaffte ich es so gerade noch (der Besitzer wollte gerade zu machen) und kaufte mir für ein Pfund - welches ich noch in meiner Hosentasche fand - zwei Flaschen Wasser und schlich mich zu einer Holzbank die im Park gegenüber saß.
Ich glaube, so froh war ich noch nie im Leben gewesen eine alte, morsche und durchnässte Parkbank zu sehen.

Es regnete immer noch, doch ich spürte es schon gar nicht mehr. Genauso wenig schien es dem kleinen Jungen auszumachen, der fröhlich lachen durch den Park rannte, gefolgt von einem erwachsen Mann, wahrscheinlich seinem Vater.

"Na komm kleiner Mann."

Er packte den Jungen in dem blauen Regenanzug unter den Achseln und hob ihn auf seinen Arm.

"Zeit um nach Hause zu gehen, Mama hat bestimmt schon gekocht und wartet auf uns!"

Mama.

Welche Zuhause mit dem Essen wartete während der Vater mit dem Sohn draußen war.

Ich vermisste meine Mutter so schrecklich! Wieso musste es auch so kommen wie es gekommen war? Wieso musste ich immer so ein Pech im Leben haben?


Im Nachhinein glaube ich, dass der kleine Junge und sein Vater und ihre Handlung wohl der Punkt war, an dem ich mich entschied Robin anzurufen. Bloß was hatten wir da noch mit Pech?

Um 18;59 Uhr wurde der Bildschirm meines iPhones schwarz und blieb es für eine längere Zeit.

Ich fühlte mich so furchtbar allein und verlassen! Während bei den Tomlinsons Gott und die Welt zusammen gekommen waren um zu feiern und wahrscheinlich Friede, Freude Eierkuchen herrschte, während ich in einem fremden Dorf (oder Kleinstadt) vor mich hin heulte und vor Schmerz nicht mehr bewegen konnte, während ich vollkommen alleine und vergessen war und mir absolut schäbig vorkam, bloß weil ich ein wenig anders war.

Schon wieder war da dieser Hass auf Louis, den ich eigentlich haben wollte, das Bild vom egozentrischen, verwöhntem, 'Everybodys Darling' Louis Tomlinson - doch diese Wunschvorstellung wurde überlagert. Überlagert von einem Louis der anders war, der liebenswert, nett und alles andere als egozentrisch war, einem Louis den ich Gott verdammt nochmal mochte!
Stattdessen bündelte sich mein Hass auf Liam, bei dem mich das Verlangen überkam, ihn irgendwie beziehungsweise mit irgendwas zu erdrosseln, erschlagen, erstechen oder zu erschießen bloß damit ich ihn nie wieder sehen würde.

Vor lauter Erschöpfung ließ ich irgendwann den Kopf sinken und je dunkler (und kälter) es wurde, desto müder wurde ich.

-

Als sie mich fanden waren es 3:10 wie mir die digitale Uhr des Officiers verriet, der mir mit einer Maclight ins Gesicht leuchtete. Ich wusste nicht ob ich je von der Bank aufstehen könnte, so Schmerzen hatte ich. Selbst das Atmen tat in meinem Brustkorb weh.

Auf die Fragen wie ich heißen würde und wie Alt ich sei, antwortete ich mit meiner Adresse, wimmernd gab ich an in welchem Vorort von London ich wohnte.

"21, The Vale."

Da packte mich der Mann mittleren Alters und legte mich auf den Rücksitz des Polizeiautos. Zu meiner Überraschung fuhr er nicht auf ein Polizeirevier, wo er meine Personalien aufnehmen konnte und von wo er meine Familie kontaktierte, nein er schlug den Weg nach Hause ein.

Wie ich letzten Endes, frisch gebadet, in meinem Bett gelandet war, war mir selber nicht mehr richtig bewusst - das einzige was mir sofort einfiel, wenn ich an diese Nacht dachte, war das besorgte Gesicht von Robin, der mich in Empfang nahm und sich bestimmt hunderte Male bei dem Officer bedankte.



Am nächsten Tag, ein Mittwoch, ließ mich mein Stiefvater zu Hause. Ich wäre auch gar nicht fähig gewesen irgendwie die Schule zu überstehen. Den gesamten Vormittag verbrachte ich damit zu schlafen und Musik von alten Platten zu hören. Obwohl sich mein Körper gegen Mittag soweit erholt hatte, dass ich eigentlich wieder alles machen konnte - blieb ich liegen. Verschwendete meine Zeit damit, möglichst viel was keine hohe Konzentration brauchte auf einmal zu tun, damit ich nicht dachte. Ich wollte einfach nicht nachdenken! Nicht über Liam und warum er auf einmal vor der Tür gestanden hatte, nicht warum Robin anscheinend davon gewusst hatte und am aller wenigstens wie ich nun Louis gegenüber treten sollte. In der Schule könnten wir uns wieder aus dem Weg gehen - uns ignorieren, so wie wir es seit Jahren machten und keinen interessierte, aber zu Hause? Immerhin würden mein Stiefvater und seine Mutter heiraten, unsere Familien würden zusammen ziehen und wir beide würden uns ein gottverdammtes Zimmer teilen müssen!

Grummelnd stelle ich den Ton vom Fernseher lauter auf dem irgendeine Soap lief und versteckte mich unter meinen Kissen.

Als zusätzliche Ablenkung wollte ich Facebook checken, normalerweise steckte immer irgendwer in einer Lebenskrise über die man sich amüsieren konnte - aber auch hier - nichts was mich wirklich ablenkte. Wer wollte mich eigentlich verarschen?

Weil mir nach einiger Zeit diese 'Folgt/Schreibt-mir-auf-Twitter/Instagram/Ask-Statusmeldungen' sowas von auf die Nerven gingen, schloss ich auch diese App wieder. Obwohl meine gesamten Prinzipien eigentlich dagegen sprachen ergab ich mich in meinem Schicksal und lud mir die Twitter-App auf mein Handy und registrierte mich dort.

"Schon wieder Sklave der sozialen Medien, hip hip Hooray."

"Harry?"

Mein Oberkörper schnellte nach oben, so dass ein paar meiner Kissen neben meinem Bett, auf dem Fußboden landeten.

"Mit wem redest du?"

"Ehm, Hi Robin, also, das ist so, ich würde sagen, mit mir selber?"

Mir wurde heiß und ich musste wahrscheinlich aussehen wie eine Tomate in mitten meiner weißen Bettwäsche, was Robin jedoch nur noch mehr zu belustigen schien, dieser grinste nämlich dümmlich vor sich hin.

"Okay Harry, es ist okay." Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und schwupps, traf ein Kissen den Türrahmen, wenige Zentimeter neben seinem Kopf. "Eigentlich wollte ich dich bloß fragen, ob du was essen willst und vielleicht ... reden willst."

"Robin...Ich würde wirklich gerne etwas essen!"

Zögerlich und mit Bedacht sprach ich meine Worte aus, bis mir auf meine Unterlippe und hoffte, dass er den Wink mit dem Zaunpfahl verstand- bei aller Liebe aber ich wollte einfach nicht reden, es noch schlimmer machen, wenn ich mir jedes Mal vor Augen führte, dass Louis mich hasste und einfach nicht mit mir klar kam und dass für noch mindestens ein Jahr, bis wir unseren Abschluss hatten. Ich konnte in seinem Gesicht erkennen, dass es nicht die Antwort war, die er sich erhofft hatte, aber für machte diese Antwort einfach am meisten Sinn!

Doch wie sollte es anders sein? Robin zwang mir trotzdem ein Gespräch auf, obwohl wir vor unserem Fernseher gegessen hatten und ich den Ton lauter als nötig eingestellt hatte. Irgendwie waren wir dann doch mitten drin gelandet, in etwas was ich von Anfang an nicht wollte - wie symbolträchtig.

"Und du meinst, du schaffst das wirklich? Also so mit Louis und so? Immerhin seit ihr zwei jetzt unsere 'Großen', teilt euch ein Zimmer, seit Trauzeugen am 28 und so weiter."

"Du wusstest davon, dass Liam kommen würde, oder? Wieso?"

"Habt ihr euch gestritten? Es sollte eine Überraschung werden! Was hat Louis eigentlich gesagt, weil-"

Zwanzig Minuten lang, beantworteten wir Frage mit Gegenfrage, gaben nur vage Auskünfte und danach ging es mir auch nicht sonderlich besser. Seufzend stellte ich meinen Suppenteller in das Spülbecken und machte mich daran, nach oben zu kommen. Ich wollte ein ausgiebiges Bad nehmen, bevor ich schlafen ging, mein Körper war der festen Überzeugung, das morgen viel Stress folgen würde und dem, wollte er entgegen wirken. Eigentlich, hatte dieses 'Gespräch' mit meinem Stiefvater bloß noch mehr Fragen aufgeworfen und mich komplett aufgewühlt, als mich zu beruhigen und mir Sorgen zu nehmen - ich glaube einfach, ab irgendeinem Alter funktioniert dieses 'Sprech mit deinen Eltern und alles wird wieder gut.' einfach nicht mehr.

Haltet mich für weibisch, aber ich mochte es, in der Badewanne zu liegen und mich von Musik berieseln zu lassen, während ich gar nichts tue und bloß meine Verspannungen von warmem Wasser lösen lasse. Liam hatte mir immer gesagt, so was sei lächerlich und ich musste es ja nicht übertreiben auch wenn ich schwul war - das war bevor er mir seine Liebe gestanden hatte. Oder um genauer zu sein, bevor er eine Wette auf mich abgeschlossen hatte. Seufzend schloss ich die Augen und versuchte diese Gedanken weg zu schieben - Liam war Vergangenheit und nicht mehr mein Problem, ich musste mich mit anderen Problem herumschlagen!

-



Als ich auf den Schulparkplatz einbog, war ich sogar noch sehr gut in der Zeit. Vielleicht sogar noch etwas früh, so wie ich es gern hatte, ich hasste es in der Schule auf die letzte Minute zu kommen. Scheinbar schien das Glück heute Morgen auf meiner Seite gewesen zu sein, ich war zwei Minuten vor meinem Wecker wach geworden, durfte das Auto nehmen, es regnete nicht und ich fand einen Parkplatz relativ nah am Eingang. Vielleicht etwas zu gut gelaunt trat ich durch die große Doppeltür und ich schwöre, ich konnte förmlich spüren wie das Glück mich verließ.

Ein paar, der wenigen Schüler die mir schon auf dem Weg zu meinem Spind über den Weg lief, schauten mich komisch an. Hatte ich etwas im Gesicht? Oder stimmte irgendetwas mit meinen Klamotten nicht? Oh Gott, ich hoffte bloß ich schwitzte nicht zu stark. Ich versuchte so unauffällig wie möglich an mir herunter zu schauen und was ich erkennen konnte war, dass alles so aussah, wie es aussehen sollte, eine schwarze Jeans, weiße Chucks, ein lilanen Pulli ohne irgendwelche Auffälligkeiten. Sobald ich an meinem Spind angekommen war, stopfte die Bücher für die Stunden vor der Mittagspause hinein (ich musste so oft, dass Gebäude wechseln, da hatte ich keine Zeit auch noch zu meinem Spind zu hetzten.) und checkte kurz mein Spiegelbild im Display meines Handys, auch dort fiel mir nichts Besonderes auf, also warum wurde ich dann so angeschaut? Vielleicht hielten sie mich auch bloß für einen neuen Schüler - mal wieder.

Seufzend wollte ich die Tür gerade zu machen, als auf meinem Handy eine neue Nachrichte auftauchte. Eine mir unbekannte Nummer, nanu?

8:35

From: 07716916486

So langweilig hier! Buah! Und Gnade euch Gott, wenn du und Louis euch nicht vertragen haben, wenn ich am WE nach Hause komme! Phoebe xx


Angehängt war ein Bild auf dem man sehen konnte, Daisy an Phoebes Schulter angelehnt war und sie schlief, während wiederum Phoebe ihren Kopf an die Fensterscheibe gelegt hatte und die Zunge in Richtung Handykamera rausstreckte, vermutlich saßen sie bereits in ihrem Zug Richtung Doncaster. Grinsend speicherte ich ihre Nummer ein und wollte gerade zurückschreiben, als mich eine starke Hand an der Schulter packte und mich umdrehte, so dass ich mit meinem Rücken gegen mein offenes Schließfach gedrückt war. Ich war viel zu perplex um irgendetwas zu machen.

"Na Styles? Schreibst du mit deinem neuen Loverboy?"

Vor mir standen Calvin und seine Jünger, Cooper, Jamain und Cedric, die allesamt zufrieden grinsten, als sie meinen überraschten Gesichtsausdruck sahen.

"Du hast schon verstanden, wir wissen Bescheid über deine Seuche."

Innerlich verdrehte ich die Augen. Seuche, ja herzlich willkommen im 21. Jahrhundert!

Er spuckte neben meine Füße und drückte mit seiner Hand - die mittlerweile auf meinem Brustkorb lag - noch einmal so fest zu, dass ich mir sicher war dort einen Abdruck zu bekommen, dann zog er sich etwas zurück nur um dann noch mal fest zu zustoßen, dass mein Kopf gegen die obere Kante meines Schließfaches knallte. Schmerz durchzuckte mich und ich musste mich anstrengen mir nicht die Blöße zugeben und zu wimmern, wie ein kleiner Welpe.

"Wir wollten dich warnen."

Oh, die anderen Primaten konnten also auch sprechen.

"Wir sind nicht die einzigen, die dir .. helfen wollen."

Damit stieß Calvin mich noch einmal mit voller Kraft gegen meinen Spind, dann zogen sie lachend ab.

8:43

To: Phoebz

Oh bis zum Wochenende hab ich deinen Bruder schon umgebracht! - H x.

Ich setzte noch einen wütenden Smiley hinter her, bevor mein Daumen auf 'Senden' landete und ich mit voller Wucht die Spindtür zuknallte und mich auf den Weg zu Englisch, ein Stockwerk über mir machte, immer wieder den gleichen Satz vor mich her murmelnd.

"Ich bring ihn um. Ich bring ihn um. Ich bring ihn um."

Für mich war absolut offensichtlich, dass er es Calvin und seinen Jüngern gesteckt haben musste, immerhin war er der einzige der davon wusste und vor allem war er der Homophobe!

Vor der Tür unseres Englischraums sah ich ihn dann stehen, zusammen mit Niall und Zayn, die mir sogar freundlich zunickten, doch jetzt hatte ich keine Zeit darüber nachzudenken. Ich sah rot und das sollte er spüren, ich war vielleicht schwul, aber ich war weder krank, noch missgebildet und das sollte er spüren, für was hielt der Arsch sich eigentlich?

"Ich bring dich um, Tomlinson!" schrie ich ihn an, während ich auf ihn sprang und ihn mit zu Boden riss.

Nebenrollenoscar | Larry AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt