Kapitel 1 | Louis'

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(A/N: Der Teil mit den Schwestern, sowie Großeltern mag wohl auf den ersten Blick etwas unlogisch bzw unreal wirken - aber es heißt ja nicht umsonst FIKTION)

Dontwannabe x.

• Louis PoV •

Entgegen sämtlicher Erwartungen meiner Mutter, war ich nicht aus allen Wolken gefallen, als sie mir eröffnet hatte, dass sie erneut heiraten würde, sie hatte mir schon lange die Ohren vollgeschwärmt mit ihrem 'Robbie', da hatte ich es einfach kommen sehen.
Nur dass ich es als letzter erfuhr, kratzte etwas an meinem Ego. Sämtliche Freundinnen und Bekannte hatten es vor mir erfahren, sogar meine Schwestern und die waren auf einem Internat!

"Und dir macht das so gar nichts aus? Ich mein du kennst den Mann nich nicht einmal richtig!"

Niall, einer meiner besten Freunde, starrte mich entgeistert an und blieb vor mir im Gang stehen, umklammerte seine Bücher als ging's um sein Leben.

"Naja, bis zur Hochzeit ist ja noch etwas Zeit, wir werden ihn kennen lernen, am Wochenende ist große Familienzusammenführung mit Essen gehen und so .. "

Ich drängte mich an ihm vorbei, zog ihn ein Stück mit bis er wieder selbstständig lief, immerhin blockierten wir hier den Weg.

"Mhm.."

Seufzend schüttelte ich den Kopf, schloss meinen Spind auf und legte einige Bücher hinein, die ich heute nicht mehr brauchen würde, ich hätte mir schon gedacht, dass Niall es nicht verstehen würde, meine Mom war auch überrascht gewesen, dass ich ihr nicht den Kopf abgerissen hatte, aber ich selber musste auch erstmal damit klar kommen.
Immerhin erzählt sie mir, wir werden mit einem wildfremden (für mich zumindestens) Mann zusammenziehen und sie wird ihn heiraten, während ich total entspannt bleibe?
Vielleicht kommt der große Knall noch am Wochenende, wenn ich ihn kennen lerne, dass zumindestens ist meine bisherige Mutmaßung, die ich auch meinem blonden Freund mitteile.

"Wahrscheinlich .. "

Ein junge raste an uns vorbei, lief uns fast um, war aber zu beschäftigt um sich zu entschuldigen. Mit der einen Hand am Ohr rannte er weiter, redete hektisch auf jemand unsichtbaren ein - telefonierte der etwa? Na dann sollte er aufpassen, dass ihn keiner erwischt, am dieser Schule waren Handys strengstens verboten (auch wenn sich so gut wie keiner daran hielt).

Der Braunhaarige war längst hinter der nächsten Ecke verschwunden, als es klingelte und die letzen Schüler aus ihren Löchern gekrochen kamen um irgendwie noch pünktlich zu ihrem Unterricht zu erscheinen.

"Kommst du jetzt endlich, Louis? Ich hab keine Lust beim Dalton schon wieder zu spät zu kommen!"

-

"Also BooBear, du kannst mir ruhig sagen wenn du irgendwie aufgeregt, oder wütend bist, wegen der Heirat .. "

Meine Mutter stand vor mir, in einem ihrer schönsten Kleider und beobachtete mich dabei, wie ich vor dem Badezimmerspiegel stand und meine Haare richtete. Völlig frustriert unternahm ich den fünften und hoffentlich letzten Anlauf um sie irgendwie in Form zu bringen.
Als ich endlich einigermaßen zufrieden mit dem Ergebnis war, drehte ich mich seufzend zu ihr und lächelte sie an.

"Du hast doch nicht etwa Angst, dass ich das Essen heute Abend sprengen würde, huh?"

Es musste ihr wirklich, sehr, sehr Ernst sein, immerhin nannte sie mich sonst nicht mehr einfach so 'BooBear'.

"Naja, du bist Verhältnismäßig ziemlich ruhig geblieben - wenn ich da bloß an deine Geschwister denke .. "

Tatsächlich waren meine Geschwister, das Haar in der Suppe. So sehr ich meine Schwestern auch liebe mit ihren temperamentvollen Facetten, hatten sie dieses Mal jedoch eindeutig übers Ziel hinaus geschossen!
Laut meiner Mom (okay dazu muss man aber auch sagen, sie dramatisiert gern und viel!), hätten sie sich heulend und kreischend geweigert, an dem Essen heute Abend teilzunehmen, lieber wollten sie ihr Wochenende bei unseren Großeltern in Doncaster verbringen, als vom Internat nach Hause zu kommen.

"Jaa, aber ich bin ja auch der ältere - und reifere."

Grinsend trat ich einem Schritt zurück um dem spielerischen Schlag meiner Mom auszuweichen, deren Gesicht aber auch einen belustigten Ausdruck trug.
Während ich mich abermals zum Spiegel drehte - um noch einmal meine Haare zu überprüfen - beobachtete ich ihre Mimik, die sich jetzt leicht verändert hatte. Ins verlegene? Nein.. Beunruhigte?!

"Ja und genau deswegen hoffe ich mal, das du gut mit dem Sohn von Robbie klar kommen wirst."

Und Zack, waren meine Haare alles andere als gestylt.

-

"Ich glaube nicht, dass du mir verschwiegen hast, dass er einen Sohn hat!"

Mit eher notdürftig sortierten Haaren lief ich meiner Mutter hinter her, die gesamte Fahrt über hatte sie Gespräche meinerseits abgeblockt und das Radio laut gestellt.

"Mach doch jetzt keine Szene, Louis!"

"ICH soll keine Szene machen? Mom, was soll der Scheiß denn jetzt, erst .."

"Sei still!"

Mit einem aufgesetzten Lächeln drückte sie die Tür des Restaurants auf, wo uns ein freundlich lächelnder Kellner und eine angenehme Wärme empfing.

Gut gespielt, Mom!

Als uns der Kellner zu dem Tisch geleitete, an dem wir vermutlich bereits von Robbin und seinen Sohn - ich kann es einfach nicht glauben, dass sie mir solch eine wichtige Nachricht verschwiegen hat - erwartet wurden, beugte sie sich noch einmal zu mir.

"Guck doch mal ein wenig freundlicher, die Leute denken ja ich sei mit einem Massenmörder unterwegs!"

"Mhm"

War meine einzige Reaktion auf diesen vergeblichen Versuch die Stimmung aufzulockern.

Keine Minute später standen wir auch schon vor einem Vierer-Tisch im hinteren Teil des Restaurants, wo verschiedene Separees aufgebaut waren. Während meine Mom und sich der Herr, wahrscheinlich Robin, innig begrüßten, nahm ich dankend Platz, ließ mir die Karte geben (sowie die drei anderen auch) und beobachte erst einmal den fremden Jungen vor mir.

Fast wäre mir ein Grinsen über das Gesicht gehuscht, wir hätten doch tatsächlich fast dasselbe an!

Der braunhaarige Lockenkopf trug ebenfalls eine Schwarze Jeans, die aber etwas enger aussah als meine eigene) und ein weißes Shirt mit V-Ausschnitt, welches bei mir durch ein einfaches weißes Hemd ersetzt worden war.

Nachdem ich meine Musterung abgeschlossen hatte, schaute ich ihm das erste Mal richtig ins Gesicht.
Das erste was ich sah waren grüne Augen, die mich ebenfalls interessiert und ein wenig grimmig begutachteten.

"Was wünschen Sie zu trinken?"

Ich war froh, dass der Kellner uns ausgerechnet jetzt fragte, bevor das Starren in eine peinliche Stille ausgeartet wäre.

Während meine Mom und Robin Wein orderten, blieb ich lieber bei Wasser, schließlich musste ich sie heute Abend ja noch nach Hause fahren. Zu meiner Überraschung bestellte auch der fremde Junge - mein zukünftiger Bruder - ebenfalls ein Wasser.

Sobald unsere Getränke vor uns standen, begann das große Vorstellen, zuerst erzählte meine Mom von meinen Schwestern 'die leider verhindert waren diesem Treffen bei zu wohnen', dann erfuhr ich dass mein Bruder in spe Harry hieß.

"Er geht übrigens auch auf deine Schule!" Erfuhr ich von Robin, der einem ziemlich sympathischen Eindruck lieferte.

"Oh! Ich hab dich da noch nie gesehen bist du neu?"

Ein verletzter Ausdruck huschte über sein Gesicht.

"Nein, ich gehe bereits seit 3 Jahren auf diese Schule.."

"Naja, die Schule ist groß und wir kannten uns vorher nicht, wir haben uns bestimmt schon einmal irgendwo gesehen .."

Dies war ja auch definitiv so. Man konnte ja nicht verlangen, dass man jeden Mitschüler auf seiner Schule beim Namen kannte, natürlich gab es immer wieder welche, die man häufiger sah, in den Pausen oder weil man selbe Kurse besuchte..

In Harrys Gesicht konnte man keinen Ausdruck der Verletztheit
mehr erkennen, seine eigentlich weichen Züge hatten etwas hartes angenommen.

"Wir kennen uns immer noch nicht, Louis Tomlinson."

Sein Tonfall war kalt, aber getränkt voller Gift und im Zusammenspiel mit seiner tiefen Stimme, klang es einfach nur ... gefährlich.

"Harry.."

"Ist doch so!"

"Harold Edward Styles, du kommst jetzt mit. Ich hab ein Wörtchen mit dir zu sprechen!"

Oh, das konnte ja nur gut ausgehen, wenn mein Stiefbruder in spe, mich jetzt schon nicht leiden konnte.

Nebenrollenoscar | Larry AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt