28.Kapitel

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Ich lag in meinem Bett und starrte aus dem Fenster.
Ich fühlte mich irgendwie leer und allein.
Der Tag lief auf keinen Fall wie ich das wollte. Es lief viel zu viel schief. Das war einfach zu viel auf ein Mal.

Nächste Woche fahren wir in die Hamptons und ich kann es kaum erwarten.
Endlich raus hier!
Alles hier erinnerte mich an meine tausend und ein Fehler.

Mit Alice würde es perfekt werden. Endlich mal wieder richtig Urlaub und nur wir Beide.
Trotzdem quälte mich dieses dumpfe Gefühl das irgendwas fehlte...

Ich drehte mich auf die andere Seite und betrachtete die Blumen.
Sie waren wunderschön und brachten Farbe in das triste Krankenhaus Zimmer.
Ich griff nach einer Karte, die mir in pink entgegen leuchtete. Ich zog die Karte vorsichtig aus dem Briefumschlag.

"Liebe Clara, du bist die beste Freundin die man sich nur wünschen kann. Doch als ich erfahren hab was passiert ist, war ich stink sauer.
Wie kannst du mir das nur antun! Ohne dich komme ich doch nie im Leben klar.
Du musst doch auf mich aufpassen und mich retten wenn ich mal wieder Scheiße baue. Werd bitte schnell wieder die Alte.
Besonders: Wach bitte wieder auf!
Liebe dich, Alice", stand in ihrer unsauberen Schrift auf der Karte.

"Ich liebe dich auch...", flüsterte ich, da sie neben mir auf dem Sessel schlief.

Egal was ich ihr angeboten hatte, sie weigerte sich, mich allein zu lassen.

Ich nahm mir die nächste Karte.
"Hey Clara, ich werde dich ne wieder auf eine Party lassen! Das ist dir hoffentlich klar! Dann auch noch mit zwei Jungs.
Weißt du wie sehr Matty leidet? Seid dem ihr angefangen habt euch zu treffen hat er sich geändert. Er hat sich für dich geändert! Er trifft keine anderen Mädchen mehr, was bei ihm schon was bedeuten muss... Er braucht dich!
Das zu sagen ist meine Pflicht, als großer Bruder und bester Freund.
Wenn du das hier lesen kannst, bist du wahrscheinlich wieder wach und das ist das beste Geschenk in meinem Leben.
Hab dich lieb, Danny.", wurde auf die Karte gekritzelt.

Sonst hatte Danny sich doch immer beschwert, als ich was mit Matty angefangen hatte...
Und jetzt vermittelt er sogar noch? Das brachte mich nur noch mehr durcheinander.
Ich legte die Karte zur Seite und nahm mir die nächste.

"Lieber Engel, wir lieben dich sehr und hoffen das du bald wieder unsere kleine Maus bist.
Natürlich werden wir dir erstmal keine Partys und erst recht keinen Alkohol geben!
Doch wenn du aufwachst, wurden unsere Gebete erhört und das ist das wichtigste.
Mum und Dad."

Nach den Briefen von Mum, Dad, Danny, Alice und ein paar Verwandten, lag noch ein Brief auf dem Nachttisch.

Er schimmerte in rosa Glitzer, mit kleinen Sternchen auf dem Umschlag. Ich nahm ihn an mich und öffnete den Umschlag.
Ich zog den Zettel raus und faltete ihn auf.

"Liebe Clara, als ich dich gestern angerufen habe und diese Typen gehört habe, war ich erst sauer und wäre am liebsten zu dir gefahren und hätten diese Typen zusammen geschlagen.
Aber dann ist mir aufgefallen das du das höchstwahrscheinlich gar nicht willst...
Genauso wie du vieles vielleicht gar nicht gewollt hast, ich das aber nicht verstanden habe.
Ich wollte für dich nur das Beste und wenn ich dabei nur das falsche gemacht habe, tut mir das sehr leid. Seid dem ich dich kenne, bist du für mich wie eine kleine Schwester und vielleicht ist das der Grund wieso das mit uns einfach nicht funktioniert...

Als das mit uns angefangen hat, dachte ich erst es würde wie immer laufen: Wir treffen uns ein paar mal, neben bei treffe ich mich mit ein paar Anderen und dann trennen wir uns wieder.
Aber mit dir war es anderst.
Das ich mich nebenbei nicht mit anderen Mädchen treffen darf, haben du und Alice mir ja schnell gezeigt!...", begann ich zu lesen und ein kleines Lachen huschte mir über die Lippen.

"... Mit dir war es einfach anderst, weil ich für dich irgendwas gespürt habe, wie ich es für kein Mädchen zuvor getan hatte.
Ich hab mich komplett in dich verliebt und hab eine Riesen Angst dich zu verlieren.
Vielleicht ist das der Grund warum ich so viel falsch gemacht habe...
Aber der Punkt ist ich hab mich unsterblich in dich verliebt! Und jetzt ist meine Angst nicht mehr, dich zu verlieren sondern das ich niemals von dir loskommen. Was ich wenn du nicht aufwachst, schneller tun muss, als ich es je wollten.
Bitte wach auf! Ich will nicht das du aus meinem Leben verschwindest!

Es ist ok wenn du das hier wegschmeißt, weil du nicht genauso darüber denkst.
Ich will mich nicht aufdrängen, sondern dir deinen Freiraum lassen, egal mit wem...
Ich liebe dich, Matty!"

Eine Träne rollte über meine Wange. Natürlich empfinde ich genauso, du Idiot!
Ich griff nach meine Handy, ich musste unbedingt mit ihm reden.
Ich tippte hektisch seinen Nummer ein und wartete nervös das Tuten ab, bis es in der Leitung knackte.

"Hallo?", fragte eine Mädchenstimme.

"Ähm...ist Matty da?", stammelte ich in den Hörer.

"Nein, sorry...der macht sich gerade frisch!", kicherte das Mädchen.

Mein Hals schnürte sich zu und es kam mir vor als wär mein Herz und meine Lunge ausgefallen.
Ich bekam keine Luft!

"Ok", keuchte ich in den Hörer und legte auf.
Ich legte mein Handy langsam auf den Nachttisch.
Ich versuchte mich zu beruhigen um wieder Luft zu kriegen, aber es ging nicht.
Tränen stiegen in meine Augen und ich hielt mich Krampfhaft am Bett fest.
Es tat unglaublich weh...
Diese Vorstellung dass er...
Und sie.... Ich durfte nicht weiter daran denken. Ich schloss die Augen und entkrampfte meine Hände.
Eine Krankenschwester kam hektisch in mein Zimmer gelaufen, da die Geräte an denen ich angeschlossen war, wie wild pippten.

"Hey?", flüsterte Alice und nahm meine Hand.

"Was ist los?", fragte sie besorgt.

Ich brach weinend in ihrem Arm zusammen.
"Engelchen, nicht schon wieder! Was ist passiert? Du musst dich beruhigen, es tut dir nicht gut dich jetzt aufzuregen!", redete sie mir zu und nickte der Krankenschwester beruhigend zu, bis diese die Geräte wieder ruhig stellte.

Nach einer Stunde lag ich ruhig in meinem Bett und sah aus dem Fenster.
Alles war ruhig.
Alice kam mit einem Tee in mein Zimmer.

"Gehts dir besser?", fragte Alice und stellte mir die Tasse hin.
Ich nickte stumm und sah wieder aus dem Fenster.

"Darling, ich würde dir so gerne helfen!", murmelte sie und setzte sich neben mich.

"Schon ok...", lächelte ich ihr zu.
Sie lächelte gequält und seufztet.

"Geh nach Hause und schlaf!", bat ich sie.

"Nein, ich lasse dich nicht allein!", antwortet Alice und machte es sich auf dem Sessel neben meinem Bett bequem.

"Alice...", bat ich weiter.

"Nein, Clara! Ich bleibe hier!", protestierte sie.
Ich schmunzelte und nahm die Tasse an mich.

Noch 3 Tage dann kann ich hier raus... Aber will ich hier überhaupt raus?! Am liebsten würde ich mich für immer in diesem Krankenhaus verkriechen!
Hoffentlich können die Hamptons mich dann davon überzeugen, dass das Leben doch ganz schön sein kann. Wenigstens manchmal...

Ich, meine Welt und mein ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt