After the war

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Gut eine Woche ist vergangen, seit Voldemort während der Schlacht von Hogwarts fiel. Nachdem wir uns in Hogwarts ausruhen konnten, hatte McGonagall alle Schüler nach Hause zu ihren Familien geschickt. Niemand wusste, wie es mit der Schule weiter gehen sollte und sie würden die nächsten Wochen, vielleicht Monaten mit dem Wiederaufbau beschäftigt sein. Auch meine Familie half, trotz des schweren Schicksalsschlags, wo sie nur konnte. Zumindest Mum, Dad, Charlie, Percy, Ron, Bill und Fleur. George verließ sein Zimmer kaum, er aß fast nichts und schien nicht einmal richtig anwesend zu sein. Und mir hatte Mum verboten, an den Arbeiten teilzunehmen. Sie konnte mir keinen vernünftigen Grund dafür nennen, aber ich protestierte nicht. Es ging ihr nicht gut. Überhaupt nicht gut.

An diesem Morgen wache ich früh auf. Draußen tobt ein Sturm, Blitze erhellen mein Zimmer, welches noch im Halbdunklen liegt. Ich habe kaum geschlafen in dieser Nacht.
Stattdessen weinte ich lange, bis traumloser Schlaf mich für wenige Stimmen umhüllte. Fred ist tot. Ich kann es noch immer nicht glauben.
Erneut strömen heiße Tränen auf meine Bettdecke. Einige Minuten lang lasse ich ihnen freien Lauf, dann quäle ich mich aus dem Bett.
Wie immer,wenn Hermine bei uns ist, schläft sie bei mir im Zimmer, aber heute Morgen ist ihr Bett leer. Vielleicht ist sie einfach schon aufgestanden.
Leise gehe ich hinunter in die Küche. Niemand ist da. Schlafen sie noch? Ich zünde das Feuer im kalten Kamin mit meinem Zauberstab an und koche Kaffee. Ich hoffe, dass mir das bittere Getränk hilft, wach zu werden. Mit einer Tasse voll Kaffee in der Hand gehe ich in unser Wohnzimmer, da es mir in der Küche noch zu kalt ist.
George liegt zusammengerollt in einem Sessel. An dem Rhythmus seiner Atmung erkenne ich, dass er schläft. Doch sein Schlaf ist unruhig. Wie er es seit Tagen ist.

Etwa zehn Minuten später ruft mich jemand aus der Küche. Eine vertraute Stimme, die ich lange vermisst habe. Viel zulange. Noch bevor ich aufstehen kann, kommt Harry ins Wohnzimmer. "Da bist du.", sagt er. "Wo sollte ich sonst sein, glaubst du etwa, ich verlasse das Haus bei diesem Wetter?", antworte ich. Ich versuche fröhnliche zu klingen, doch kann es nicht. "Ich war gerade in deinem Zimmer, wo ich dich nicht finden konnte.", erklärt er. "Dann hast du dir Sorgen gemacht, obwohl ich nur irgendwo im Haus sein kann? Süß.", erwiedere ich. Er kommt näher und setzt sich neben mich. "Ich will dich nicht noch einmal verlieren.", flüsterte er leise. Ich beginne zu zittern. Dann, ich weiß nicht, wer von uns schneller war, küssen uns. Vielleicht dauert dieser Kuss Sekunden oder Minuten, jedenfalls nehme ich kaum etwas um mich herum wahr.

"Sehr interessant, muss ich sagen.", peinlich berührt schaue ich zu Mum hinüber, die im Türrahmen steht. "Mum... Ich kann alles erklären.", doch noch während ich nach einer Erklärung suche, fängt Mum an zu lachen. George schreckt aus dem Schlaf. Als er mich und Harry sieht, wie wir immer noch in einander verschlugen da sitzen, wirft er ein Kissen nach uns. "Wofür war das, du Idiot?", frage ich wütend. Doch das bringt Mum noch mehr zum lachen. "Zuerst ertappe ich Hermine und Ron dabei, wie sie händchenhaltend aus seinem Zimmer kommen und jetzt das.", sagt sie. Während sie redet, kommt sie auf uns zu und schließt Unsinn ihre Arme. "Ihr seid ein süßes Paar.", meint sie.
Aber sind wir das? Sind wir ein Paar? Oder war dies nur ein unbedeutender Kuss?

"Ich lasse euch allein. In zwanzig Minuten gibt es Frühstück.", lächelt sie. "Ich lasse euch ebenfalls allein.", sagt George und verlässt zusammem mit Mum den Raum. Ein paar Minuten herscht Schweigen zwischen uns, dann frage ich leise: "Heißt das, wir sind wieder ein Paar?" "Willst du wieder mit mir zusammen sein?", fragt Harry leise. "Ich habe nie aufgehört, darauf zu hoffen.", entgegne ich leise. "Ich ebenfalls nicht. Aber min Leben war bis vor kurzem unberechenbar. Eigentlich dachte ich, ich hätte keine Zukunft.", flüsterte er. "Willst es noch einmal versuchen und mit mir zusammen sein?" "Ja.", hauche ich. Wir küssen uns wieder, bevor wir Hand in Hand in die Küche gehen.

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