Krummbein 2/3

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Niemand war mehr da, der sich um Krummbein kümmern konnte und so hatte er sich auf den Weg gemacht, eine andere Familie zu finden. Hoffentlich würde es in seiner nächsten Familie keinen seltsamen Wicht geben, dem man nicht trauen konnte. Wobei, dieser seltsame Rattenmann hatte nie richtig zur Familie gehört...
Dennoch, sie hatten ihm blind vertraut. Wie konnte es sein, dass sie in all der Zeit, in der sie ihn kannten kein Misstrauen geschöpft hatten, während Krummbein -zu dieser Zeit kaum mehr ein Junges- ihm sofort misstraut hatte? War es so schwer zu erkennen, dass man Ratten nicht trauen konnte?

Noch nie war Krummbein soweit entfernt von seinem zu Hause. Er würde nicht mehr zurückkehren. Eine fremde Katze kreuzte seinen Weg, die ihn kurz mit ihren hellbraunen Augen ansah, bevor sie in dem blattlosen Gebüsch verschwand und ihr braunes Fell in den ebenfalls braunen Ästen unterging.
Wahrscheinlich hatte die schon immer hier draußen gelebt.
Verdammt, er war ein Halbkniesel, er konnte sich doch eigentlich gut mit neuen Situationen zurecht finden!
Einen Moment lang überlegte Krummbein, ob er zu der Frau zurückkehren sollte, bei der er geboren wurde, aber diese hatte ihn von seiner Mutter weggenommen als er gerade alt genug dafür war.  Die anderen Kniesel dort hatten ihn nie gemocht, weil er nicht vollständig einer von ihnen war.

Krummbein lief durch einen schlammigen Graben, der an der Seite eines Feldes vorbei führte. Hoffentlich würde ihn niemand sehen. Kaum hatte er an diese Hoffnung gedacht, hörte er laute, unbeholfe Schritte und sah ein Zweibeinerjunges (Kind) aus dem Feld hinausstürzen.
Es kam auf ihn zu, so schnell, dass er kaum Zeit zu fliehen hatte. Aber warum auch immer er so empfand, eigentlich wollte Krummbein garnicht fliehen.
Sie war der magischen Kräfte kundig, wie seine alte Familie. Nur noch zu jung um sie nutzen zu können.
Er wehrte sich nicht als sie ihn hoch hob und am Feld entlang trug, bis sie schließlich ein Haus erreicht hatte, welches am Rande eines kleinen Waldes stand. Ihr vertraute er, zumindest vornächst.

Immer öfter wurde ihm bewusst, dass die Familie allmählich damit anfing ihn nicht mehr zu wollen. Eine andere Katze war aufgetaucht, sie kam über Nacht und lag den ganzen Morgen vor der Tür, Klagelaute ausstoßend. Bis man sie ins Haus genommen hatte und sich um ihn gekümmert hatte. Krummbein wurde uninteressant. Es war die Katze, die vor einigen Monden seinen Weg gekreuzt hatte.
Tage später brachten sie ihn in die Winkelgasse, wo er in einer Zoohandlung unter kam. Es gab noch ein paar andere Kniesel dort, reine Kniesel, keine Halbwesen wie er. 
Wochen vergingen, Jahre, in denen sich niemand für ihn interessierte. Das Leben in der Zoohandlung war gut, aber er hatte mehr Zeit hier verbracht als die meisten anderen.
Zwölf Jahre. Zwölf Jahre bis er eine neue Besitzerin bekam...

Erst einmal sorry, dass ich wieder so lange nicht geuploadet habe.
Dann auch noch so ein kurzer One Shot (466 Wörter)
Schande über mich...
Bei diesem One Shot habe ich aber einfach nicht so viel Inspiration gehabt.
Lieber lade ich ihn daher in solch kurzer Form hoch als noch 534 Wörter hin zu klatschen, um es auf die 1000 Wörter zu strecken, wobei ich schlussendlich nicht zu Frieden bin. Denn mit diesem kurzen OS bin ich einiger Maßen zu Frieden.
Gute Nacht (oder Guten Morgen, kommt darauf an wann ihr es lest. Wahrscheinlich eher am Morgen.)

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