Kapitel 2 - How to be

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Aber wer bin ich? 

Wer bin ich in deinen Augen?

Und was muss ich tun um ich sein zu können?

Ich steckte den kleinen Zettel in den Spint und drehte mich um. Wie in Zeitlupe lief ich zum Klassenraum. Ich hatte das Gefühl beobachtet zu werden. Als würden alle Blicke auf mir liegen. 

Irgendjemand von denen, schrieb mir Briefe. Eine Person. Eine Person dich mich kannte. Aber wer kannte mich? Und wer kannte mich so gut? Wer wusste so viel über mich?

Erzählt hatte ich es nie irgendjemandem, aber woher wusste jemand so viel. 

Ich sah mich um. Doch keins dieser Gesichter schien mich richtig wahr zunehmen. Lautlos lief ich durch die Gänge der Schule. 

Doch niemand beobachtete mich. Doch ich fühlte einen Blick. Einen Blick auf meinem Rücken. Seine Augen bohrten sich in meinen Rücken und hinterliesen brandspuren. 

Irgendejemand beobachtete mich. Die ganze Zeit. Immer. Er wusste so viel über mich. 

Mehr als irgendjemand anders. Wahrscheinlich sogar mehr als ich über mich selbst. 

Wir schrieben in Französisch  einen Vokabeltest. Sonst war ich immer gut in Französisch. Doch jetzt schaffte ich es nicht mal, mich auf die einfachsten Vokabeln zu konzentrieren. 

Immer wieder wanderten meine Gedanken zu dem Brief. Immer wieder tauchen seine Worte in meinem Kopf auf. 

Immer wieder musste ich daran denken, was er alles über mich wusste. Immer wieder hatte ich diesen Gefühl beobachtet zu werden. 

Egal wohin ich mich umsah. Ich sah immer die gleichen Gesichter. 

Doch hinter ihnen verbarg sich etwas. 

Eine Geschichte. Jeder hatte seine Eigene Geschichte. Manche erzählten sie. Andere nicht. Manche vertrauten jedem. Manche nur wenigen. Oder gar keinem. 

 Ich konnte mich nicht konzentrieren. Ich meldete mich nicht. Ich machte keine Aufgabe, sondern beute mich nur über mein Heft. Ich bekam es nicht mal mit als Lena mich anstieß. "Fly!" Ich zuckte zusammen.

 "Was?" fragte ich unschuldig. 

"Ähm.. ist alles okay?" fragte Lena. 

"Ja klar, was soll sein?"

"Ach keine Ahnung. Ist ja auch egal. Also dieser Typ von dem ich dir erzählt habe.."

und schon war ich wieder in Gedanken versunken. Ich sah Lena an und nickte interessiert. Nur damit sie denkt ich höre zu. Doch in Gedanken war ich versunken. 

Wer war dieser Typ?

Woher wusste er so viel?

Und warum??

Schulschluss!

Ich lief noch ein Letztes Mal zum Schließfach. Lena hatte darauf bestanden mit zukommen. Auf dem Weg laberte sie mich voll, wie süß der Typ doch war. Ich hatte schon wieder seinen Namen vergessen. Jona? Jonas? Johannes? Irgendwas mit J, glaub ich.

Ich schloss mein Schließfach auf und vor mir lag aber kein Zettel. Ich drehte mich kurz zu Lena, um den Eindruch zu erwecken, dass ich ihr zuhörte. Dann bückte ich mich zu meiner Tasche. Doch ich kam nicht dazu, meine Sachen rauszuholen, denn Lena stieß mich an. Ich blickte an. "Das ist er!" quitschte sie.

Ein Paar Meter weiter lief ein blonder Junge. Er war einen Jahrgänge über uns. Ich kannte ihn irgendwie vom sehen. Er trug eine helle Hose und ein weites Schwarzes T-Shirt. Seine Locken hingen ihm im Gesicht. Ich nickte und grinste dann über Lena, die ihn anstarrte, wie einen Auserirdischen.

Dann holte ich meine Sachen aus der Tasche und wandte mich wieder zu meinem Spind. 

Vor mir lag plötzlich ein Zettel. Ich sah unauffällig zu Lena, doch die war damit beschäftigt ihre Nägel zu begutachten. 

Wie hatte es jemand geschafft in so kurzer Zeit her zu kommen, den Zettel reinzulegen und wieder zu verschwinden? 

Das hätte ich doch merken müssen... 

Wenn du mich suchst wirst du mich nicht finden, oder so was hatte er geschrieben.. aber es war doch nicht möglich...

Schnell steckte ich den kleinen Zettel in meine Hosentasche und packte meine Sachen in das Spind.

Ich schlug das Schließfach zu und schnappte meine Tasche. Ich musste Lena loswerden, damit ich endlich den Zettel lesen konnte. 

Lena redete noch immer. Wie kann ein einziger Mensch nur so viel reden?

 Also lief ich neben ihr bis zum Fahrradständer und hörte leicht genervt ihren Schwärmerrein zu.

Irgendwann hörte sie doch tatsächlich auf zu reden. *Weltwunder* und verabschiedete sich von mir, indem sie mich kurz umarmte und mir eine Kusshand zu warf.

Du musst du sein. 

Wenn du darüber nachdenkst, klingt es schwer, aber glaub mir:

So schwer ist es nicht. 

Aber du musst dir selbst eine Chance geben. 

Du kannst du sein. 

Das weiß ich. 

Das kann nicht jeder. 

Die Meisten in deiner Klasse wissen selber nicht, wer sie sind.

sie machen nur das was alle machen, ohne es zu merken. 

Aber du kannst das Fly. 

Du kannst das. 

Du bist etwas Besonderes. 

Liebe Fly, geh deinen Weg. 

Sein du.

Und gib nicht auf. 

Wer du in meinen Augen bist?

Jemand der du nicht bist...

xxxxxxxx

Hi Freunde :) <3

ich hoffe das Kapitel gefällt euch ;) 

Bitte hinterlasse einen Vote, oder KOmmentar :* <3

Anny xx

Dear Fly...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt