Kapitel 22 - Friends

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Auch am nächsten Tag war eine Gruppensitzung. Wir mussten begriffe zu dem Thema Freundschaft aufschreiben. Wieder Positive und Negative.

Vertrauen, für andere da sein, den anderen verteidigen, Respekt, Man selbst sein.

Streit, Enttäuschung, Wut, Beziehungen.

Solche Begriffe häuften sich auf dem kleinen Tisch in der Mitte.

Um ehrlich zu sein, hatte ich langsam keine Ahnung mehr was Freundschaft wirklich war. ich hatte keine wahren Freunde. Hier und da hat mal jemand ein "ich bin für dich da" in den Raum geworfen aber wirklich gemeint hat es doch eh keiner.

Freundschaft musste perfekt sein. Oder wenigstens so wirklich. Ich war nicht perfekt, also wäre wahre Freundschaft etwas unerreichbares.

Selbst wenn ich gedacht hatte, dass Lena eine wahre Freundin wäre, die war es nicht.

Aber das war ganz allein meine Schuld. Sie war perfekt. Ich nicht.

Sie schaffte es sie selbst zu sein. Ich nicht.

Sie war hübsch. Ich nicht.

Sie hatte alles. Ich hatte nichts.

Außer Wut und Hass. Trauer. Probleme.

Aber das war egal. Denn die positiven Dinge zählen. Und deshalb war Lena im Vorteil. Ich stand dahinter.

Sie war keine Freundin.

Sie war auch nie eine gewesen.

Sie war zu gut für mich.

Ich hatte sie einfach nicht verdient.

Ich hatte gar nichts verdient.

Keine Liebe.

Keine Freundschaft.

Ich hatte es nicht verdient zu Leben.

"Ich glaube für viele sind Freunde die erste Bezugsperson wenn es um Probleme geht. Vielleicht weil man denkt dass Eltern einen nicht verstehen. Vielleicht weil man denkt dass Freunde einem helfen können.

Hier habt ihr Sachen aufgeschrieben die ihr mit Freundschaft verbindet. Klar gehört zu einer Freundschaft die Liebe und das Vertrauen zu einander.

Aber es gibt auch Sachen die Freundschaften zerstören können. Beziehungen sind oft ein Grund wegen den Freundschaften zerbrechen. Plötzlich wird die vorher wichtigste Person im Leben unsichtbar. Aber die Personen die in der Beziehung ist, sieht meistens gar nicht wie sehr die andere dabei verletzt. Die merkt nicht dass sie sich immer mehr in den Vordergrund drängt. Sie merkt nicht dass sie die andere Person fallen lässt. Und dann fragt man sich wieso es sich so entwickelt hat. Aber ich denke auf diese Frage wird man nie eine Antwort bekommen."

*

*

Liebes Tagebuch,

Der dritte Tag in der Klinik ist vorbei. Gerade habe ich mich wieder geritzt. Keiner hat etwas gemerkt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht weiter. 

Ich stecke hier fest und weiß einfach nicht was ich sagen soll.

Hier ist einfach.... die Wahrheit.

Hier wird nicht ständig was vertuscht über das keiner reden will.

Aber andererseits kenne ich die anderen nicht. Ich habe keine Ahnung wo sie herkommen. Von den meisten weiß ich nicht mal die Namen.

Es ist einfach komisch, und schön zugleich. 

Endlich kein Versteckspiel mehr. Aber ich weiß nicht, ob ich das nicht besser fand. 

Ich weiß gar nichts mehr. 

Wir hatten in den letzten beiden Tagen das Thema Freundschaft und Schicksal. 

Viele hier glauben an Schicksal. 

Ich auch. 

Und zwar, weil es mir immer mehr die Bestätigung gibt, dass ich das alles verdient habe. 

ich meine wäre es kein Schicksal, sondern meine Entscheidung, dann hätte ich es niemal soweit kommen gelassen. 

Ich habe Angst. 

Wirklich Angst. 

Davor alles zu verlieren, obwohl ich das schon habe. 

Davor los zulassen, obwohl ich es will. 

Ich bin am verzweifel. 

Und ich kann nicht mehr. 

Ich kann wirklich nicht mehr. 

Jedes Wort das hier gesagt wird. Was Freundschaft oder Familie bedeutet... Es tut einfach weh, weil ich das alles verloren habe. 

Dann frage ich mich, ob es hier nicht allen so geht. 

Und wieso es anderen so leicht fällt darüber zu reden, wenn es ihnen auch so geht. 

Aber ich rede doch auch... 

Verstecken sie auch ihre Gefühle vor anderen?

Ich weiß es einfach nicht. 

Ich weiß nicht, ob ich das alles hier will. 

Denn es tut weh.

Und ich vermisse meine Familie so unendlich. 

Egal wie sehr sie mich hassen, ich weiß jetzt, was es bedeutet eine Familie zu haben. Und ich will sie zurück. 

Ich will, dass alles so ist wie früher. 

Aber das wird es nie wieder sein. 

Das weiß ich. 

Aber kann mich nicht bitte jemand hier raus holen?

Ich will weg. 

Ich wollte schon die ganze Zeit weg, von Zuhause, aber jetzt bin ich hier. Und jetzt will ich noch weiter weg rennen, als je zu vor. 

Bitte. Hol mich hier raus!

Jamie?

Sam?

Nach meinen Eltern brauch ich gar nicht erst zu rufen, die kommen eh nicht. 

Aber bitte.

Bitte, hilf mir. Egal wer. Ich brauch Hilfe. 

Ich kann verdammt nochmal nicht mehr. 

Bitte bitte rette mich. 

Mit Tränen überströmtem Gesicht klappte ich das Buch zu und warf es in die nächste Ecke. 

Ich wollte weg. 

Endgültig. 

xx

Hola ! 

#1 Frohes neues Jahr! Für alle, deren 2013 nicht so schön war, wünsche ich, dass 2014 besser wird!! <3 und denen die, die 2013 toll fanden, wünsche ich nochmehr Spaß!! :3

#2 Ich habe einen Kuschelpandaaa im Arm <3 #3 Ich mag Jogginghosen. #4 Ich trinke Wasser. #5 Ich laber Scheiße

Sorry Leutes <3

Wär nett, wenn ihr nen vote oder kommii dalassen könntet <3 

Love you <333333

Annexx

Dear Fly...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt