Kapitel 11

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Wieso?

Das hatte er geschrieben. Mehr nicht. Ein Wort. Fünf Buchstaben. Eine Träne rollte über mein Gesicht.

 Ich bin trotzdem immer da.

 Das schrieb er eine Minute später.

In diesem Moment merkte ich, dass es wirklich falsch gewesen war.

Xx

Ich schlief unruhig. Mir war schlecht, ich hatte nichts gegessen, aber keinen Appetit. Ich vermisste ihn. Ich wusste dass es falsch war.

Meine Beine zitterten als ich aufstand. 

Ich lief ins Bad. In diesem Moment zweifelte ich nicht. Ich wusste, dass ich es tun musste. Ich sollte. Ich hatte Angst, aber ich hatte das Gefühl, dass es das richtige war. Der einzige Weg. Der richtige Weg. 

Mit zitternen Händen griff ich nach der Rasierklinge. Ich hatte Angst. Wirklich Angst. Ich dachte es wäre das richtige, doch hatte ich mich getäuscht? Würde ich dadurch alles nur noch schlimmer?

Vorsichtig, ohne Druch malte ich mit der Klinge die "Sam" auf meinen Arm. Es hinterließ leichte weiße Spuren. Ich schluckte. Doch ich setzte die Klinge erneut an. An meinen Unterarm. 

Drücken tat ich nicht. Ich konnte nicht. Ich war zu verletzt. Innerlich. Ich konnte einfach nicht.

Ich war  zu schwach.

Zu schwach.

Einfach zu schwach.

Meine Beine gaben nach und ich saggte an der Badezimmerwand auf den Boden. Ich schloss die Augen und versuchte tief ein und aus zu atmen. Doch es gelang mir nicht. Ich atmete schwach und kurz. 

Ich hatte es nicht getan. War das ehr gut oder ehr schlecht? 

Meine Gedanken überrollten mich plötzlich. Ich konnte nicht mehr. Meine Stirn wurde heiß und ich wollte nur noch weg.

Weg von allem.

Weg von allen

Von Sam. 

Von meinen Geschwistern.

Meinen Eltern.

Lena.

Und einfach jedem.

Doch ich konnte nicht. Ich war gefangen.

Ich konnte mich kaum bewegen, ohne jemanden zu verletzten. Ich konnte kaum atmen. Ich wusste nur eins: Egal wie lange ich hier noch bleiben würde. Ich würde jede Sekunde mehr zerbrechen. Jeden Moment würde ich leiden. Ich hätte Schmerzen. Innerliche Narben. Meine Seele würde Bluten. Ich wäre zerbrochen. Und niemand. Niemand konnte das je wieder rückgänig machen. Niemand würde mich wieder zu dem Menschen machen, der ich war. Niemand konnte das. Niemand könnte mir die Schmerzen nehmen. Niemand konnte die Wunden heilen. Niemand hörte zu. Niemandem war ich so wichtig, dass ich am Leben bleiben müsste.  Niemand war da, wenn ich einfach nur umarmt werden wollte, wenn mich einfach nur bei jemandem ausheulen wollte. Ich war allein. Und würde es immer sein. Und das würde mich zerbrechen. Jeden Tag. Jede Stunde. Jede Minute. Jede Sekunde. Immer mehr. Bis ich komplett zerbrach.

Mit diesem Gedanken drückte ich die Klinge einmal fest auf mein Bein. Sehr fest, tief und lange.

xx

Ich wurde von dem lauten Klingeln meines Weckers geweckt. Ich war zu müde um die Augen zu öffnen. Viel zu müde. Ich wollte einfach hier liegen bleiben.

Ich fühle einen Stich in meinem Herz. Trauer. Angst. 

"Fly! Steh auf!" hörte ich meine Mutter von unten schreien. 

"Ja!" schrie ich genervt zurück. 

Ich hatte keine Wahl. Schnell stand ich auf und schnappte mir Klamotten und ein Handtuch. Kurz darauf stand ich unter der Dusche. 

Das heiße Wasser lief über meinen Körper und beruhigte mich ein bisschen. 

Mein Blick fiel auf mein Bein. Zwei rote Narben. Sie brannten tierisch und ich musste bei jeder Berührung einen kleinen Schmerzensschrei unterdrücken. 

Ich konnte nicht mehr. Doch ich musste. 

Ich stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Ich zog mich schnell an, dabei fiel mein Blick auf die Wand. War nicht zu verhindern... 

Meine ganzen Gedanken kamen wieder hoch. 

Ich konnte mich kaum bewegen, ohne jemanden zu verletzten. Ich konnte kaum atmen. Ich wusste nur eins: Egal wie lange ich hier noch bleiben würde. Ich würde jede Sekunde mehr zerbrechen. Jeden Moment würde ich leiden. Ich hätte Schmerzen. Innerliche Narben. Meine Seele würde Bluten. Ich wäre zerbrochen. Und niemand. Niemand konnte das je wieder rückgänig machen. Niemand würde mich wieder zu dem Menschen machen, der ich war. Niemand konnte das. Niemand könnte mir die Schmerzen nehmen. Niemand konnte die Wunden heilen. Niemand hörte zu. Niemandem war ich so wichtig, dass ich am Leben bleiben müsste.  Niemand war da, wenn ich einfach nur umarmt werden wollte, wenn mich einfach nur bei jemandem ausheulen wollte. Ich war allein. Und würde es immer sein. Und das würde mich zerbrechen. Jeden Tag. Jede Stunde. Jede Minute. Jede Sekunde. Immer mehr. Bis ich komplett zerbrach.

Ich schüttelte die Gedanken ab und lief schnell wieder in mein Zimmer. 

In der Schule passierte nichts ausergewöhliches. Erstmal. 

Sam sah mich traurig von der Seite an, Lena ignorierte mich noch immer, doch ich schlatete sowieso ab. Ich glaube es war gut, dass keiner mit mir redete. Denn diese Person hätte ich glaub ich ermorden können...

Doch in der zweiten Pause, als ich meine Bücher aus dem Schließfach holen wollte, sah ich, dass jemand davor stand. Es war nicht irgendjemand. 

Sein Name war Jamie. 

Er liebe den Regen. 

Er liebe Herbst. 

Er hasste Schnee. 

Er liebe das Wasser. 

Er mochte keine Gummibärchen. 

Woher ich das wusste? 

Ich wusste alles über ihn. 

••

Heyho! <3

Wie gehts wie stehst? ich hasse diesen Satz aber yolo. yolo hasse ich noch mehr als diesen Satz :D oke lassen wir das :D :**

Freu mich über Rückmeldung ;) 

heißtt!!!

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Kommiiiiss

und vllt sogar ein Follow <3 

Love you all <3 :**

Anne xx

und daaa --> ist ein lied <3 

Dear Fly...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt