"Nein du darfst hier nicht rein! Verschwinde" Ist das die Stimme meines Vaters? Mit wem redet er? Wer darf wo nicht rein? Wo bin ich überhaupt?
Vorsichtig öffne ich meine Augen. Licht blendet mich, weshalb ich sie schnell wieder schließe. Dieses Gefühl kenne ich. Gerade deshalb öffne ich sie ein weiteres Mal.
Wie schon letztes Mal liege ich im Krankenhaus. Was passiert ist, weiß ich noch immer nicht. Langsam drehe ich meinen Kopf nach links. Dort sehe ich meine Mutter auf einem Stuhl sitzen.
Sie schläft meiner Ansicht nach. Neben ihr führt ein schmaler Gang vom Bett weg. Wahrscheinlich führt er zur Tür und dem Badezimmer. So sind zumindest die meisten Krankenhauszimmer aufgebaut.
Mein Vater kommt gerade nach vorne. Er sieht gestresst und genervt aus. Auch Wut ist in seinen Augen zu erkennen. Nicht das Kleinste bisschen von der Sorge und Angst das letze Mal.
"Papa", hauche ich kaum hörbar. Doch er wendet sofort seinen Kopf zu mir. "Hannah", meint er erleichtert und weckt mit seiner Stimme auch meine Mutter.
Sie hebt ihren Kopf und kommt mit Tränen in den Augen auf mich zu. "Hannah", flüstert sie erleichtert und schließt mich in ihre Arme.
"Aua", meine ich leise. Sie hat meine Rippen berührt und damit sehr große Schmerzen ausgelöst.
"Oh tut mir Leid", entschuldigt sie sich jedoch sofort wieder und lässt mich los. "Ich hole einen Arzt", meint mein Vater und verschwindet wieder aus dem Zimmer.
Ich sehe ihm nach. "Was ist passiert?", frage ich meine Mutter leise.
"Du wurst von einem Auto angefahren...", flüstert sie, "...mal wieder. Aber es war nicht so schlimm. Du bist nur zwei Tage im Koma gelegen und hast nicht so schlimme Verletzungen", erzählt sie mir.
Erschrocken sehe ich sie an. Verzweifelt versuche ich mich daran zu erinnern, doch es ist alles hinter einem dichten Nebel versteckt.
Dann kommt eh schon wieder mein Vater mit einem Arzt herein. "Hallo Hannah. Ich bin Dr. Hauner. Wie geht es dir?", fragt mich der Mann im weißen Kittel.
"Meine Rippen tuen weh", antworte ich ihm und er nickt. Meine Eltern schickt er dann aus dem Zimmer. Nachdem sie verschwunden sind, beginnt er mit seiner Untersuchung.
Als er meine Rippen nur kurz versehentlich streift, sauge ich schmerzerfüllt die Luft ein. "Entschuldige", meint der Dr. Hauner nur kurz.
Schnell habe ich die schmerzhafte Untersuchung hinter mich gebracht. Der Arzt holt meine Eltern wieder herein und berichtet uns was mir alles fehlt.
"Zwei Rippen sind gebrochen. Wir haben sie bei ihrer Ankunft jedoch schon operativ behandelt wie sie wissen", beginnt er an meine Eltern gerichtet zu reden.
"Außerdem ist der linke Knöchel angebrochen. Höchstwahrscheinlich ist dort das Auto leicht darüber gefahren. Ansonsten hat sie noch zahlreiche Prellungen und blaue Flecken. Doch es ist nicht so schlimm, wie es im Bericht ihrer damaligen Einlieferung steht. Sie hat Glück gehabt"
Kurz lächelt er mich an. Ich jedoch sehe bedrückt auf den Boden. Wieso passiert das nur immer mir?
"Wie lange muss sie bleiben? Wir müssen eigentlich auf Geschäftsreise", fragt mein Vater dann und versetzt mir einen richtigen Schock.
Ich liege hier verletzt im Krankenhaus und er denkt mal wieder nur an seine Arbeit!
"Das kommt ganz darauf an wie schnell sie sich erholt. Doch ich will sie nicht aufhalten. Wenn ihre Geschäftsreise wichtig ist, dann sollten sie mit ihrer Tochter klären, ob sie hier bleiben oder nicht", meint der Arzt verwundert über die Frage.
"Gut. Dann machen wir das", antwortet mein Vater. Für mich heißt es aber, dass die ganze Sache sowieso schon entschieden ist und sie so früh wie möglich wieder abreisen werden.
"Ich will aber noch kurz draußen mit ihnen reden", meint mein Vater und verlässt mit dem Arzt das Zimmer.
Verwundert sehe ich ihnen hinterher. Doch dann überkommt mich die Müdigkeit. Langsam fallen mir meine Augen zu und ich schlafe ein.
Am nächsten Morgen steht eine Tasche neben meinem Bett und ein handgeschriebener Zettel liegt auf dem Tisch neben mir.
Noch etwas müde greife ich danach. Es ist eine Nachricht meiner Eltern:
"Hallo Hannah, wir fliegen heute schon ganz früh zurück nach New York. Deine Sachen haben wir dir in der Tasche hergebracht. Um Ashi brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen. Ihn haben wir in die Hundepension gebracht. Du kannst ihn dort nach deiner Entlassung abholen. Deine Eltern"
Seufzend lege ich ihn zurück auf den Tisch und ziehe die Decke über meinen Kopf. Wieso sind meine Eltern nur so versessen auf ihre Arbeit...
Um etwas Ablenkung zu bekommen, suche ich mein Handy in der Tasche und werde auch schnell fündig.
Natürlich habe ich einige Nachrichten bekommen. Die meisten sind von Zarry, was mich ziemlich zum Lächeln bringt und mein Herz ein bisschen schneller klopfen lässt.
Zarry: bis später :) <3
Zarry: Omg Hannah...
Zarry: Tu mir das nie wieder an...
Zarry: Ich will nie wieder einen Unfall von dir sehen müssen, davon hören müssen oder sonst was!!
Zarry: Hannah wach doch endlich auf...
Zarry: Ich vermisse dich...
Zarry: Hannah bitte...
Zarry: Es ist so einsam wenn du mir nicht schreibst...
Zarry: Ich hab angst um dich Hannah...
Zarry: Es ist 4 Uhr früh und ich habe immer noch nicht geschlafen, weil ich nur an dich denken muss...
Zarry: Hannah ich will unbedingt mit dir reden...
Zarry: Hannah warum wachst du den nicht endlich auf?
Ich: Ich bin wach :)
Antworte ich auf seine Nachrichten. Sie haben mich zum dahin schmelzen gebracht und vor allem glücklich gemacht. Endlich einer der sich um mich sorgt und mich vermisst.
Nur Sekunden später erhalte ich seine Antwort.
Zarry: HANNAH ENDLICH *-* Wie geht es dir?
Ich: Naja mir tut so ziemlich alles weh aber ansonsten eigentlich recht gut :)
Zarry: Gott sei Dank <3
Ich: Du musst dir keine Sorgen um mich machen :) Mein Kopf ist sehr hart ^^
Zarry: Aber ich will dich unbedingt sehen...auch wenn du dann weißt wer ich bin. Das ist es mir mehr als nur wert...
Mein Herz überschlägt sich förmlich bei seiner Antwort. Endlich werde ich erfahren wer er wirklich ist. Ich bin total gespannt darauf.
Der Unbekannte hat sowieso längst mein Herz erobert, auch wenn es mir noch nicht zu 100 Prozent klar ist.
Ich: Dann besuch mich doch :) Ich liege eh alleine und keiner besucht mich :/
Zarry: Nicht mal deine Eltern? :O
Ich: Nö die sind wieder auf Geschäftsreise...aber
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Verhängnisvolle Wette
FanfictionHannah ist das schüchterne unbeliebte Mädchen und somit das ganze Gegenteil von ihrer überall beliebten Zwillingsschwester Selina. Und dann gibt es da noch Zayn. Selinas besten Freund, mit dem sie auch eher unfreundschaftliche Spielchen treibt. Von...