26. Kapitel

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Fast hätte ich aus Angst vor der Reaktion meines Vaters meine Augen zu gekniffen, aber Zayns Nähe gibt mir einiges an Sicherheit. Natürlich sieht man ihn wegen der Kamera auch.

"Was machst Zayn neben dir?", fragt mein Vater stinksauer, "und wieso haltet ihr Händchen?" Mir kommt es so vor, als würde er mit jedem Wort wütender werden und ich bekomme Angst.

"Dad, wir sind zu zusammen", meine ich dann stotternd und unsicher. Seine Gesichtszüge entgleiten meinem Vater sofort und ich mache mich schon auf einiges gefasst. Doch mit so einem heftigem Anfall hätte ich nicht gerechnet.

"Was fällt euch ein! Zayn du weißt genau, dass du dich von meiner Tochter fernhalten sollst! Du bist unfähig und wirst ihr niemals gerecht werden! Meine Tochter hat etwas besseres verdient als dich!", schreit er.

Total erschrocken weiche ich zurück. Ich habe richtig Angst vor ihm und das sieht man mir auch an.

"Ich liebe Hannah und ich werde sie nie im Leben im Stich lassen! Ich habe selbst die ganze Jahre nie aufhört sie zu lieben! Wenn ich gekonnt hätte, dann wäre ich die letzen Jahre ihr Freund gewesen! Ich werde immer für sie da sein und sie nicht einfach stehen lassen! Nicht wie mein Vater, der seine schwanger Frau mit 3 Kinder zurück gelassen hat!", kontert Zayn.

Seine Stimme ist ruhig aber dennoch bestimmt. Ein anderer würde niemals widersprechen. Mir selbst treibt es Tränen in die Augen. Das ist das süßeste, was mir jemals jemand gesagt hat.

"Und ich liebe Zayn! Mehr als alles andere auf der Welt! Weißt du eigentlich wie schlimm es war, plötzlich keinen Kontakt mehr zu meinem besten Freund zu haben und nicht zu wissen wieso und plötzlich 6 Jahre später den Grund zu erfahren?", meine ich wütend und mir laufen unterm Reden Tränen übers Gesicht.

Zayn nimmt mich in den Arm und tröstet mich dann liebevoll. "Nicht weinen", flüstert er dann sanft in mein Ohr.

"Ich verbiete euch den Kontakt! Ihr werdet euch sofort trennen und nie mehr ein Wort miteinander reden!", sagt mein Vater streng und ich habe immer mehr Angst vor ihm, denn sein Ton ist sehr wütend.

"NEIN!", schreie ich in den Laptop. Ich bin langsam auch wütend. Meine Zayn will ich nicht mehr hergeben. Er ist einfach das Wichtigste für mich und war es eigentlich schon damals.

"Trenn dich von ihm oder verschinde aus meinem Haus! Wenn du weiter mit ihm zusammen bist, dann gehörst du nicht mehr in die Familie Stone und du kannst vergessen, dass wir dich unterstützen wenn er dich im Stich lässt", sagt mein Vater.

Er klingt jetzt sehr wütend und scheinbar ist es ihm egal wie es mir geht, Hauptsache er kann seinen Kopf durchsetzen und hat mit der Familie Malik nicht im Geringsten zu tun.

"Ich weiß nicht was du gegen Zayn hast, aber ich werde ausziehen! Ich will nicht in deiner Familie sein, wenn du nicht mal meine Liebe akzeptieren kannst" Mir laufen die Tränen wieder übers Gesicht.

Aber mir ist es nur wichtig, endlich so leben zu können wir ich will. Nicht von meinem Vater unterdrückt zu werden und nicht mal meinen Freund selbst bestimmen zu können.

Vor kurzem habe ich auch mitbekommen, dass er Selina und mir sogar vorschreiben will wenn wir zu heiraten haben. Er ist krank im Kopf und ich frage mich sowieso wie ich es so lange hier ausgehalten habe.

"Tschüss und auf Nimmerwiedersehen", brülle ich und drücke ihn weg. Mein Vater wollte wohl noch was sagen, doch außer ein abgehacktes Wort haben wir nichts mehr zu hören bekommen.

"Jetzt habe ich wohl keine Heimat mehr", flüstere ich dann und realisiere es erst jetzt. Mein Vater ruft nochmal an, doch ich melde mich ab und klappe meinen Laptop einfach zu.

"Doch hast du. Wenn du willst ziehst du bei uns ein. Wir kennen dich alle und meine Mutter hat dich ja schon immer gemocht" Aufmunternd lächelt Zayn mich an.

"Das mit deinem Vater wird sicher wieder. Das war einfach die erste Wut. Ihr werdet euch sicher wieder verstehen", verunsichert er mir. Aber meine Hoffnungen sind sowieso auf einem Nullpunkt angelangt.

"Wenn ihr mich aufnehmt, würde ich mich sehr freuen", meine ich und lächle kurz etwas. Meine Augen sind verheult und meine Gedanken wirr.

Immer wieder denke ich an das Gespräch mit meinem Vater und an die Konsequenzen die jetzt folgen.

"Komm wir packen alles ein", sagt Zayn und gibt mir einen beruhigenden Kuss auf die Stirn. Gemeinsam stehen wir auf und packen meine ganzen Klamotten in Koffer. Auch alles andere, was ich mitnehmen will, wird dort verstaut.

Am Ende lege ich auch Ashis Sachen in eine Tasche und leine meinen Hund an. Ihn kann ich ja schlecht hier lassen. Keiner würden sich um ihn kümmern und Zayn meinte das es kein Problem sei ihn auch mitzunehmen.

"Dann mal los oder?", flüstert Zayn mir ins Ohr. Stumm nicke ich und seine Mutter wird eh jeden Moment kommen. Wir nehmen die letzen Sachen, die noch oben stehen und tragen sie nach unten.

Dort schaut Selina verwirrt aus dem Wohnzimmer. "Was wird das?", fragt sie dann. "Ich ziehe aus. Dein Vater hat mich wenn man es genau nimmt aus der Familie geworfen", meine ich und sehe sie an.

Ihr Gesicht entgleist ihr kurz. Entgegen meiner Erwartungen, umarmt sie mich dann fest. "Ich werde dich vermissen", flüstert sie dann in mein Ohr.

Total überrascht sehe ich sie an, umarme sie dann aber genauso fest. "Ich dich auch", antworte ich dann leise und sie ist ja immerhin meine Schwester.

"Hoffentlich macht Zayn dich glücklich", lächelt sie dann kurz, bevor sie wieder verschwindet. Total verwirrt drehe ich mich zu Zayn um.

"Was war das den gerade?", frage ich dann sehr verwundert über Selinas plötzlichen Verhaltenswechsel.

"Keine Ahnung", lächelt Zayn, "aber ist doch toll, dass sie mal eine richtige Schwester war"

Ich nicke und seine Mutter parkt dann aber vor dem Haus. Wir packen alles in das Auto und ich bedanke mich hundert mal bei ihr, dafür das ich bei ihnen einziehen kann.

"Aber das ist doch kein Problem Hannah. Du bist doch immer bei uns willkommen und die Mädchen werden sich sicher auch freuen", lächelt sie mich aber jedes mal an.

Bei ihnen ziehe ich erst einmal in das Gästezimmer. Zayn hilft mir meine Klamotten in den Schrank zu räumen und auch sonst alles herzurichten.

Ashi ist ziemlich verwirrt von der Situation und liegt auf seiner Decke. Alle unsere Bewegungen werden von ihm beobachtet.

"Danke für deine Hilfe", meine ich danach lächelnd zu Zayn. "Ich bin immer für dich da", antwortet dieser und küsst mich zart auf die Lippen.

"Du bist einfach der Beste", flüstere ich und drücke mich an ihn ran. Meinen Kopf vergrabe ich in seinem Shirt.

"Und du die Beste", antwortet er mir leise. Seine Hand streicht sanft über meinen Rücken und seinen Kopf spüre ich auf meinem.

Ich muss bisschen lächeln, so schrecklich der Grund für diese Umarmung auch eigentlich ist. Wieso kann mein Vater nicht so sein wie andere.

Da ist mir sogar Zayn seiner lieber.

Wir stehen eine Weile einfach so da und halten uns gegenseitig im Arm. Wir stützen uns und ich denke wir brauchen diese Nähe beide.

Der Tag war nicht wirklich einfach für uns und die Nähe des Liebsten kann einem gut tun. Zayns Duft und Wärme fährt mich gerade wieder total runter und beruhigt mich sehr.

Ich fühle mich sofort wohl und mir geht es gut, auch wenn ich weiß, dass es sich wieder ändern wird, sobald wir uns loslassen.

Verhängnisvolle WetteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt