28. Kapitel

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Zayns Sicht:

Am Ende der Schule gehe ich mit Hannah Hand in Hand aus dem Schulgebäude. "Was wollen wir den mit Safaa unternehmen?", frage ich sie dann lächelnd.
"Weiß nicht Zoo?", antwortet sie mir und sieht mich fragend an. "Gute Idee. Kleine Mädchen mögen Zoos ja", grinse ich sie an und damit ist es entschieden.
Meine Stimmung kippt jedoch sehr stark und schnell, als ich den Mann vor dem Schultor sehe. Sofort bleibe ich stehen und klammere mich an Hannahs Hand.
"Alles okay?", höre ich sei besorgt fragen. Doch ich bin gerade zu keiner wirklichen Reaktion fähig. In mir löst sich Panik aus, als der Mann auf uns zugeht.
"Komm mit Hannah", meine ich mit leise Stimme und ziehe meine Freundin zurück in die Schule. Meine Bewegungen sind wie ferngesteuert. Ich bin zu nichts anderem mehr fähig, als die Panik in mir zu spüren und vor allem Angst um Hannah zu haben.
"Zayn warte", höre ich den Mann schreien. "Nein hau ab!", schreie ich. "Wer ist das?", Hannah klingt verunsichert. "Keiner der auch nur einen Gedanken wert ist", antworte ich und ziehe sie einfach auf die Mädchentoiletten.
Dort geht er sicher nicht rein. Mit Hannah sperre ich mich in einer Kabine ein. Dann überkommt mich die Panik voll und ganz und mir laufen sofort Tränen runter.
"Was ist den los Zayn?", fragt Hannah sofort besorgt. "Das war mein Vater", bringe ich seufzend heraus. Hannah sagt darauf nichts mehr und wischt mir sanft die Tränen aus dem Gesicht.
"Aber das ist doch kein Grund Panik zu haben", flüstert sie mir dann beruhigend zu.
"Doch Hannah. Mein Vater hat das Leben meiner Mutter zerstört", meine ich leise, "außerdem hat er sie noch immer nicht vergessen"
"Wie meinst du das ?", Hannah klingt ziemlich verwirrt. Ich sehe auf und in ihre wunderschönen Augen. Wie viel lieber würde ich mich jetzt darin verlieren, als ihr die Gesichte mit meinem Vater zu erzählen.
"Er hat damals nach ihrer Trennung immer versucht alles von mir zu erfahren, was zuhause so abläuft. Anfangs habe ich auch offen mit ihm geredet, aber irgendwann wollte ich mich auch nicht mehr mit ihm treffen" Ich muss kurz eine Pause machen um meine Stimme wieder richtig zu finden.
"Aber er hat keine Ruhe gegeben. Immer wieder sehe ich ihn oder Freunde von ihm in der Nähe unseres Hauses oder gar wenn ich irgendwo unterwegs bin. Er weiß immer genau was wir tun und ich glaube er stalkt ernsthaft meine Familie. Er ist besessen und will unser Glück zerstören"
Nun kann ich nicht mehr und mir laufen Tränen über das Gesicht. Die Vermutung die ich gleich aussprechen werde zerstört mich total und vor allem innerlich. Ich kann es nicht fassen und habe total Angst vor Hannahs Reaktion.
"Ich denke, dass er dich angefahren hat letztens. Das Auto hat ausgesehen wie seines und es würde total in sein Motiv passen. Er hat schon immer all die Sachen getan, die unser Lebe kaputt machen. Keine Ahnung wie, aber er hat es mitbekommen, dass du zum Wichtigsten wieder für mich wurdest und wollte es mir zerstören", ich weine nun ziemlich stark.
"Es tut mir so leid. Es ist alleine meine Schuld, dass du so leiden musst. Wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst, verstehe ich dich"
Zum ersten Mal sehe ich Hannah wieder an. Ich bin nervlich ziemlich am Ende. Aber endlich ist es ausgesprochen. Diese Tatsache hat mich gefangen genommen und ich konnte meinen Gefühlen nicht freien Lauf lassen.
All die Liebe die ich Hannah gezeigt habe, war nur ein Bruchteil von meinen wahren Gefühlen. Von dieser regelrecht Bombe an Gefühlen, die jedes Mal hochgeht wenn sie mich berührt, weiß sie nichts.
"Wieso sollte ich dir den böse sein?", flüstert sie dann und auch ihr stehen Tränen in den Augen. "Es ist doch alles nur meine Schuld", antworte ich leise.
"Nein nicht deine. Die deines Vaters", beruhigt sie mich. Von mir fällt eine Last ab. Ich bin so erleichtert wie ich es schon lange nicht mehr war. Endlich geht es mir ein bisschen besser. Meine Tränen versiegen auch.
"Aber ich denke, dass er bei jedem meiner Unfälle der Fahrer war", schockt sie mich. Sie sieht unsicher und ängstlich aus. "Wie?", stottere ich dann ziemlich geschockt.
"Als ich das erste Mal angefahren wurde, war es das selbe rote Auto wie vor kurzem", flüstert sie. In ihren Augen steht die Unsicherheit aber auch eine ziemliche Angst.
"Ich fasse es nicht. Er hätte dich damals fast getötet" Ich bin fassungslos und wütend. "Ich rufe die Polizei!", entscheide ich mich und hole mein Handy hervor.
Hannah nickt nur. Ich würde mich aus dieser Kabine auch nicht mehr raustrauen. Zwar wird er die Schule nicht einmal betreten haben, aber das Risiko gehe ich nicht ein.
Am Telefon erkläre ich der Polizei kurz um was es geht und sie schicken wohl sofort einen Streifenwagen zur Schule.

Verhängnisvolle WetteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt