Kapitel VIII

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Dieses Pochen. Es war so übermächtig. Sie konnte nichts anderes hören, nichts anderes fühlen, als dieses dumpfe Pochen hinter ihren Schläfen. Sie wollte zu sich kommen, die Augen öffnen, doch die Schwere legte sich wie ein samtenes Tuch wieder über ihr Bewusstsein. 

"Du hast alles, was du wolltest, lass mich gehen!", rief sie. Als Antwort bekam sie ein dumpfes Lachen. "Du kannst mich nicht festhalten!", die Stimme, ihre eigene Stimme wurde panischer, doch wieder gab es keine eindeutige Antwort. Dann plötzlich verschwand die tiefe Dunkelheit und um sie herum glänzten einzelne Sonnenstrahlen. "Hab keine Angst, Rey!" Die Stimme war in ihrem Kopf, floss durch ihre Adern und legte sich um ihr Herz. Eine innere Ruhe machte sich breit bei dem Klang dieser Stimme. Rau und doch weich. "Folge mir und ich werde dir alles geben können, was du immer haben wolltest!", fuhr die Stimme nun fort. Rey zögerte. Sie wollte sich umdrehen um zu sehen, wem die Stimme gehörte, doch sie war wie festgewachsen. "Vertraue und folge mir!" Rey hatte sich immer noch nicht entschieden. Irgendwas in ihr sträubte sich und, als hätte die fremde Person es ebenfalls gespürt, sprach sie nun erneut:"Zögere nicht! Komm mit mir!!" Der weiche Ton hatte eine gewisse härte und Ungeduld bekommen. Rey atmete durch. Das hier war nicht real. Es konnte nicht real sein. Mit voller Kraft drehte sie sich nach der verlockenden Stimme um und erblickte...

Sie wachte auf. Blitzschnell öffnete sie die Augen. Schweiß rann ihr über die Stirn und ihr Herzschlag war beschleunigt. Es war ein Traum gewesen, nur ein Traum! Erst jetzt merkte sie, wie sie die Hand von jemandem fest drückte. Ihr Blick glitt zu ihrer Hand und dann den Arm des fremden hinauf bis in sein Gesicht. Sie schrie auf und wollte zurückweichen, doch ihr Körper war noch viel zu erschöpft um angemessen zu reagieren. Kylo blickte auf sie hinunter und seine ernste Miene war unverkennbar unter seinen verwuschelten schwarzen Haaren zu erkennen. Ein Freudloses Lächeln huschte über sein Gesicht. "Wie schön, sie ist wieder wach", kommentierte er. 

Rey war noch viel zu verwirrt um bissig zu antworten. Das einzige, was sie zu Stande brachte war:"Ich kann mich nicht daran erinnern eingeschlafen zu sein..." Er nickte. "Du wolltest es ja auch nicht freiwillig", erwiderte er immer noch ungewohnt humorlos. Langsam dämmerte es ihr und sie erinnerte sich. Kylo Ren hatte sie auf einem Schiff mitgenommen. Die gesamte Reise lang hatte sie ihn durch die Tür angeschriene, bis er irgendwann zu Landung angesetzt hatte. Sie erinnerte sich noch, wie er von der anderen Seite an die Tür geklopft hatte und meinte:"Wir sind jetzt da. Hör zu, mach jetzt kein Theater, die Soldaten der ersten Ordnung sind nicht gerade zimperlich, wenn es um die Gefangenen geht" Sie hatte nichts erwidert. Als die Tür aufging  und einige Stormtrooper (Ich benutze lieber das englische Wort^^ das Deutsche klingt irgendwie zu ulkig an dieser Stelle :S ) sie an den Armen heraus ziehen wollten, hatte sie sich gewehrt. Der linke von ihnen hatte nach ihrem Protest ihr kurzerhand mit der Waffe einen Schlag in den Nacken gegeben. Danach war alles dunkel geworden, nur noch Kylos Gesicht, als er auf sie zu rannte um sie aufzufangen. 

"Ich erinnere mich wieder", sagte sie trocken. Er nickte langsam und eine Stille entstand. "Deine Soldaten haben mich bewusstlos geschlagen...", kommentierte sie nun immer entrüsteter und entzog ihm endlich ihre Hand. Er nickte wieder:"Ich hatte dich gewarnt!" Sie schnaubte. "Du hättest mich einfach auf irgendeinem Planeten absetzten können! Warum hast du mich hierher gebracht?", zischte sie. Er stöhnte kurz und kratzte sich am Kopf. Reys Meinung nach verhielt er sich irgendwie seltsam. "Snoke wird sich... stück für Stück in dein Gehirn arbeiten,... bis du irgendwann siehst, wie herrlich die dunkle Seite ist und du dich uns freiwillig anschließt", endete er seine Rede ohne auf ihre Frage expliziert eingegangen zu sein. Ungewohnter weise wirkte er nicht ansatzweise so überzeugt, wie sonst. 

Also war es Snoke, der in ihrem Traum mit ihr geredet hatte. Erschrocken sprang sie vom Stuhl auf, nur um von Kylo, der immer noch vor ihr Stand, aufgehalten zu werden. "Ah ah ah. Du bleibst lieber noch mal sitzen", kommentierte er ihre Aktion und drückte sie bestimmt in den Stuhl zurück. 

"Das kann er nicht machen! Er kann nicht einfach in mein Gehirn eindringen!", protestierte sie hysterisch. In Kylos Augen lag so etwas, wie Mittgefühl, als er erwiderte:"Komm, ich bring dich jetzt erst mal in dein...neues zu Hause" Mit diesen Worten hielt er ein Paar Handschellen hoch. "Gib mir deine Hände" Entrüstet blickte sie ihn an:"Ganz bestimmt nicht!" Wieder seufzte er. "Wirst du wieder versuchen abzuhauen?" Sie schnaubte nur und blickte weg. "Ich bin einfach mal optimistisch und nehme das als ein 'Nein'", murmelte er und hob sie am Ellenbogen auf. Sie folgte widerwillig. Dabei huschte ihr Blick noch einmal durch den Raum. Die Wände waren teilweise von verkohlten Streifen durchzogen. Hatte jemand aus Wut die Wände zerstört?  "Ach und eins noch...", er blickte sie ernst an:"Mich dich darauf gefasst, dass Snoke dich heute noch einmal 'besuchen' wird" Sie schluckte...


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Sooooo, 

ich weiß, dieses Kapitel ist ein wenig düster und auch zugegebener Weise ein wenig langweilig. Sorry :C beim nächsten wird es dann wieder interessant...^-^

Liebe Grüße und vielen Dank weiterhin für alle Texte und Votes *O* super duper toll :D


Krieg (Reylo)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt