Kapitel XVI

1K 48 2
                                    


Mit großen Augen starrte sie den Mann vor ihr an. "Was...was machst du hier?", zischte sie mit einer Mischung aus Wut und Verwunderung. "Naja, ich wollte mal schauen, wie es dir geht", raunte er großspurig und lehnte sich gegen einen Baum. 

"Im Ernst! Was. Machst. Du. Hier?", fragte sie und betonte jedes Wort einzeln, während sie um Fassung rang. Ein Jahr lang hatte sie nichts von ihm gehört, ein Jahr, indem sie dachte, er sei tot.

"Wie wäre es, wenn du nicht so laut bist", zischte Kylo und sah sich unruhig zu beiden Seiten um. Sie folgte seinem Blick.  Als gerade keiner hinsah packte er sie am Arm und zog sie zu sich in das Gebüsch. Ihr entfuhr ein leises "Huch", aber da war sie auch schon verschwunden. Im Dickicht saßen sie sich gegenüber auf dem schmutzigen Waldboden. 

"Du siehst nicht sonderlich erfreut aus, mich zu sehen", stellte er fest und musterte sie. "Was erwartest du? Ein Jahr habe ich gedacht, du seist tot und jetzt stehst du hier halb verwahrlost vor mir und tust, als ob nichts wäre!" Ihre ganze Benommenheit schlug in Wut um. Kurz sah man den Schalk in Kylos Augen aufblitzen:"Halb verwahrlost...soso", wiederholte er amüsiert. "Tja, ich fürchte, wenn man auf der Flucht ist, legt man weniger Wert auf sein Äußeres" 

Ihre Augen weiteten sich bei dem Wort 'Flucht'. "Wie meinst du das?", hakte sie nach und ließ ihn dabei nicht aus den Augen. "Ich meine damit, dass Snoke sich andere Ritter der Ren gesucht hat und ich so zusagen...arbeitslos bin", entgegnete er nun leicht gereizt. Ein hysterisches Auflachen:"Arbeitslos? Oh nein, mein Freund! Ewoks sind arbeitslos. Wenn das, was du erzählst halbwegs stimmt, bist du ein toter Mann!" Eine Stille entstand. "Ja, so wollte ich es jetzt nicht unbedingt ausdrücken, aber im Grunde hast du recht:" Seine Unbeschwertheit machte Rey ganz kribbelig. "Wie kannst du so unbeschwert darüber reden?", fauchte sie ihn an. "Sie haben herausgefunden, dass du mir geholfen hast! Sie werden dich suchen und sie werden dich töten!"

Seine Miene wurde ernst und er nickte. "Und genau da kommst du ins Spiel", murmelte er. "Ich?", hakte sie nach. "Ja, ich habe lange gebraucht um dich zu finden. Denn ich habe eine Bitte an dich", erklärte er. "Und die wäre?", fragte sie skeptisch und schaute tief in seine dunklen Augen. "Wenn Snoke sich mal mit dem Widerstand in Verbindung setzt, musst du dabei sein und es so rüber kommen lassen, als ob du mich gezwungen hättest, dir zu helfen! Dann wird Snoke mich vielleicht nicht mehr suchen und...., wenn ich viel Glück habe, wird er mich vielleicht wieder ausbilden wollen. Sie eine Konferenz findet soweit ich weiß demnächst statt und....", erklärte er seinen Plan und sah sie hoffnungsvoll an. "DU WILLST ZURÜCK?" Jetzt war es endgültig um ihre Fassung geschehen. "Das kann nicht dein Ernst sein?", schrie sie ihn an. Er hielt ihr schnell mit seiner behandschuhten Hand den Mund zu und rückte dicht an sie. "Ssscchhh. Jetzt hör mir zu, okay?", flüsterte er eindringlich und seine Augen bohrten sich in ihre. Mit einem Nicken gab sie ihm zu verstehen, dass sie zuhören würde. Langsam nahm er die Hand von ihrem Mund, blieb aber weiterhin dicht neben ihr. "Ich habe dir einen Gefallen getan, weil du mir verdammt noch mal sehr wichtig bist! Das heißt aber nicht, dass ich zu deiner Seite gehören will! Ich brauche die Ausbildung der dunklen macht! Und du wirst mir helfen!" Er umfasste ihre Schultern und heilt sie fest. "Du schuldest mir das!", knurrte er. Stumm nickte sie und unterdrückte die Tränen, die sich ihren Weg nach oben bahnten. "Wie du willst", antwortete sie kalt und entzog sich seinem Griff.  "Weil ich es dir schulde", mit diesen Worten stand sie auf und trat aus dem Gebüsch. "Viel Glück Kylo...bald wieder Ren", zischte sie, bevor sie sich wieder auf den Weg zu ihrem Schiff machte. Sie blickte nicht zurück, doch trotzdem spürte sie seinen Blick in ihrem Rücken. 

"Wo warst du?", fragte Finn als er ihre düstere Miene sah. "Spazieren", knurrte sie. Dann stapfte sie zum Cockpit und ließ einen verwirrten Finn zurück. "Da ist ja meine Lieblingspilotin", schwärmte Poe und umarmte sie von hinten. Seufzend lehnte sie sich gegen ihn. "Lass uns schnell hier weg, ja?", flüsterte sie ihm zu und drehte sich um, um ihm in die Augen gucken zu können. "Was auch immer du willst!" Sein Atem strich über ihre Wange und sie bekam Gänsehaut. Schnell entzog sie sich seiner Umarmung und nahm Platz. "Alle Mann bereit? Wir starten!", verkündete sie durch die Sprechanlage und keine zwei Minuten später hoben sie ab. Weg von dem Handelsplaneten. Weg von Kylo...


-----------------------------------------------------------------

Ob Rey Kylo wirklich den Gefallen tut? also ich weiß ja nicht so recht....^.^

Votet fleißig und Kommentiert, dann geht es bald weiter! <333

Krieg (Reylo)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt